Mit Pellets und PV Richtung Energieautarkie

12.10.2023 | Heizung

Die unsichere Entwicklung bei fossilen Energieträgern beschleunigt das Umdenken in der Energieversorgung – auch in Industrie und Gewerbe.

Die Pauli + Raab GmbH in Grainet im Bayerischen Wald wurde 1969 gegründet. Das Familienunternehmen entwickelte sich von einem Betrieb für Schmiede- und Schlosserarbeiten zu einem Spezialisten für Zerspanungstechnologie. In modernsten CNC-Bearbeitungszentren werden Dreh- und Frästeile sowie aufwändige Sonderbauteile, Prototypen und Baugruppen gefertigt. Der Zweitbetrieb, Pauli Aquatec GmbH, ist ebenfalls auf dem Betriebsgelände ansässig und hat sich auf das Wasserstrahlschneiden und Schleifen spezialisiert.

Ständige Betriebserweiterungen

Das Unternehmen ist über die Jahrzehnte kontinuierlich gewachsen. Neue Technolo­gien bedingten die entsprechende Erweiterung der Produktionsfläche. Nach dem ältesten Gebäude von 1979 kamen im Lauf der Jahre vier weitere Fertigungsgebäude hinzu. Die neueste 2.000 m² große Produktionshalle für den Bereich Zerspanung wurde im Jahr 2019/2020 errichtet. Ein einheitliches Heiz- bzw. Wärmekonzept gab es jedoch nicht. Die vier Werkhallen wurden mit Öl und die zuletzt gebaute Halle mit Gas beheizt. Bereits kurz nach der Fertigstellung der zuletzt errichteten Fertigungshalle begannen die Überlegungen zu einem zukunftsorientierten und möglichst autarken, zentralen Heizkonzept. Es sollte sämtliche Firmengebäude versorgen und auch das private Wohngebäude auf dem Gelände einschließen.

Wärmekonzept mit Biomasse

Mit ins Boot geholt wurde die Gebäudetechnik Maday GmbH. Ihre Aufgabe war es, das gesamte Heizkonzept der Gebäude zu überdenken und ein neues Heizkonzept und dessen intelligente Anbindung an die bestehende Gebäudetechnik zu entwickeln sowie die Anschlussmöglichkeiten für ein weiteres, neues Gebäude zu berücksichtigen. 

Andreas Raab, geschäftsführender Gesellschafter: „Ursprünglich wollten wir als Biomasse Hackgut nehmen. Leider ist das Handling für unseren Betrieb zu aufwändig. Wir entschieden uns daher für Pellets. Die Anlage ist dennoch so geplant, dass wir flexibel auf Hackgut umstellen können. Unsere Wahl fiel auf Windhager als Pilotprojekt für den neuen PuroWIN Pellets.“

Die Wahl fiel auf PuroWIN Pellets

Um Platz für die umfangreiche Heiztechnik zu schaffen, wurde zunächst ein Heizhaus gebaut. Da der Abstand zum nächsten Gebäude unter fünf Metern liegt, entstand es komplett aus Beton und entspricht somit den Brandschutzanforderungen. Hier sind die beiden, in Kaskade geschalteten PuroWIN Pellets-Kessel mit je 100 kW Nennleistung untergebracht sowie die beiden Pufferspeicher mit je 3.000 Litern Volumen. Die Wärmeanbindung der einzelnen Gebäude erfolgt über eine unterirdisch frostfrei verlaufende Fernleitung. Die Bündelung der einzelnen Anschlüsse ­passiert in der neuen Fertigungshalle.

Für die weitere Energieversorgung wurden in den einzelnen Hallen jeweils eigene Pufferspeicher mit 1.000 bzw. 800 Litern Fassungsvermögen installiert. Das 80 Tonnen fassende Pelletslager befindet sich neben dem Heizraum. Die Beschickung der Kessel erfolgt über das Windhager-Saugzugfördersystem mit 16 Entnahmesonden (vorbereitet für 24 Stück). Sie sind gleichmäßig auf dem Boden des ­Pelletslagers verteilt und ermöglichen eine vollständige Leerung des gesamten Lagerraums.

Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 34 in der aktuellen Ausgabe 10/2023!

Heizhaus: in Kaskade geschaltene PuroWIN-Pellets-Kessel, je 100 kW und zwei 3.000-l-Pufferspeicher.
In den Hallen wurde jeweils ein eigener Pufferspeicher mit 1.000 bzw. 800 Litern installiert.

Tags:

Anzeigen

Anzeigen

Newsletter

Aktuelle Events

  • Deep Dive 2025: Aus der Küche auf die Yacht

    04.09.2025 // Neusiedlersee Im Fokus stehen Entwässerungslösungen für gewerbliche Küchen – von der Planung bis zur Umsetzung. Planer, Architekten, Fachhandwerker und Betreiber erwartet ein Tag voller Impulse, Praxisnähe und sportlichem Teamgeist.

  • Vortragsreihe: Kühlung von Gebäuden

    09.09.2025 // Die Klimatisierung von Gebäuden steht vor einem Wendepunkt: Während steigende Temperaturen und regulatorische Anforderungen wie die F-Gas-Verordnung die Branche prägen, gewinnen nachhaltige Lösungen mit Wasser als Übertragungsmedium und natürlichen Kältemitteln wie Propan (R290) an Bedeutung. Die Veranstaltungsreihe “Kühlung von Gebäuden – zukunftssichere Lösungen für eine smarte Gebäudeklimatisierung” von Kampmann bietet Planern, Technikern und Entscheidungsträgern praxisnahes Fachwissen, um diesen Wandel aktiv zu gestalten.

  • Evaluierungskurs für Überprüfungsorgane gemäß WHeizKG 2015

    10.09.2025 // SHL-Center Wien, Marksteinergasse 3, 1210 Wien
    Diese gesetzlich verpflichtende Schulung richtet sich an bereits bestellte Überprüfungsorgane gemäß §28 Abs. 4 WHeizKG 2015. Im Fokus stehen gesetzliche Änderungen, Unterschiede zum WFLKG, Anhänge 1–4, Beurteilung der Verbrennungsluftzufuhr, Verbrennungslehre, Messtechnik sowie Praxistipps. Der Kurs dauert von 9:00 bis 17:00 Uhr und kostet 68 Euro. Referent ist Ing. Michael Mattes, gerichtlich zertifizierter Sachverständiger.

Melden Sie sich hier an, um laufend die aktuellsten News zu erhalten.