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Das Handwerk liegt bei uns in der Familie: Mein Vater ist selbstständiger Fliesenleger, mein Bruder Lohnunternehmer. Schon als Kind habe ich viel Zeit in der Werkstatt verbracht und von beiden gelernt, wie man mit Werkzeug umgeht. Früh stand für mich fest, dass ich Handwerkerin werden will. Während andere Mädchen im Werkunterricht lieber gemalt haben, wollte ich direkt mit anpacken. Die Entscheidung für die Ausbildung zur Anlagenmechanikerin für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik war für mich logisch: Ich wollte schöne Bäder gestalten, aus alten Räumen neue Wellnessoasen machen.
Handwerk und Modeln – mal Laufsteg, mal Baustelle
Neben dem Handwerk habe ich schon während der Ausbildung angefangen zu modeln. Das war nie geplant, aber es hat sich so ergeben. Irgendwann wurde es so viel, dass ich beide Berufe parallel ausübe – mal Baustelle, mal Laufsteg.
Viele haben gesagt, das geht nicht, aber ich mache das jetzt seit Jahren so und es funktioniert.
Herausforderungen als Frau im Handwerk
Als Frau im Handwerk bin ich oft die Ausnahme. In der Berufsschule war ich das einzige Mädchen. Das bringt Vorteile, aber auch Herausforderungen mit sich. Gerade am Anfang gab es Skepsis, vor allem von Kundenseite. Aber wenn ich meinen Job gut mache, verfliegen die Vorurteile schnell. Besonders alleinstehende Frauen freuen sich, wenn mal eine Frau als Installateurin kommt.
Sichtbarkeit und Inspiration auf Instagram
Ich teile meinen Alltag auf Instagram, zeige dort Baustellen, Projekte und auch die Seite als Model. Mir ist wichtig, dass mehr junge Frauen sehen: Handwerk ist vielfältig und spannend, kein Beruf nur für Männer. Ich finde, Frauen bringen neue Perspektiven und Kreativität ins Handwerk. Die Branche kann davon nur profitieren.
Handwerk bedeutet für mich Abwechslung und Kreativität
Für mich ist das SHK-Handwerk abwechslungsreich – jeder Tag bringt neue Aufgaben. Mir gefällt, dass ich mit meinen Händen etwas Bleibendes schaffen kann.
Auch privat höre ich nach Feierabend nicht auf: Mein eigenes Haus renoviere ich selbst, plane mein Bad und achte dabei auf Funktion und gutes Design. Bei Sanitärprodukten setze ich auf Qualität und Langlebigkeit, zum Beispiel Stahl-Email, weil es Wärme speichert und robust ist.

Zusammenarbeit und Qualitätsbewusstsein
Ich arbeite als Markenbotschafterin mit Herstellern wie Hansa zusammen, weil ich die Produkte kenne und sie guten Gewissens empfehlen kann. Die Zusammenarbeit mit Profis ist mir wichtig, genauso wie die Nähe zum Handwerk und der Austausch mit Kollegen auf Messen und Veranstaltungen.
Mein Appell an Frauen im Handwerk
Ich wünsche mir, dass mehr Frauen den Schritt ins Handwerk wagen. Es lohnt sich, die eigenen Vorstellungen zu verfolgen und sich nicht von Vorurteilen abhalten zu lassen.
Die Branche ist im Wandel und braucht neue Ideen – und ich bin überzeugt, dass wir Frauen da einiges bewegen können.
Sandra Hunke