Biomasse: Österreichs stärkste erneuerbare Energie

17.07.2025 | Heizung

Biomasse ist Österreichs wichtigste erneuerbare Energiequelle: Mit einem Anteil von 55 % an der heimischen Bioenergie liegt sie auf Platz eins unter den erneuerbaren Energieträgern.

Doch Biomasse leistet nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz – sie bringt auch bedeutende volkswirtschaftliche Vorteile mit sich. Eine aktuelle Studie der Österreichischen Energieagentur (AEA) im Auftrag des Österreichischen Biomasse-Verbands zeigt, wie stark der Umstieg auf Biomasseheizungen die Staatskasse und die regionale Wirtschaft entlastet.

Staatseinnahmen durch den Kesseltausch: 55.000 Euro pro Anlage

Die AEA-Studie analysiert die gesamtwirtschaftlichen Effekte eines typischen Pelletkessels über eine Lebensdauer von 20 Jahren. Das Ergebnis: Pro Anlage fließen dem Staat rund 55.139 Euro an Steuereinnahmen zu – etwa durch Mehrwertsteuer auf Geräte und Dienstleistungen sowie durch Lohnnebenkosten in den beteiligten Branchen.

Dem steht eine einmalige Investitionsförderung von 10.000 Euro gegenüber – eine Summe, die sich aus staatlicher Sicht rasch amortisiert. Die Studie empfiehlt daher, Kesseltauschprogramme mit gezielten Förderanreizen zu flankieren. Um bis 2040 den vollständigen Ausstieg aus fossilen Heizsystemen zu erreichen, müssten jährlich rund 35.000 neue Biomassekessel installiert werden. Ein ambitioniertes Ziel – aber auch eine wirtschaftlich lohnende Maßnahme.

Regionale Wertschöpfung und Versorgungssicherheit stärken

Die wirtschaftlichen Effekte von Bioenergie gehen weit über den Kesseltausch hinaus. Denn der Ausbau von Biomasse stärkt die regionale Energieversorgung, reduziert die Importabhängigkeit und schafft zusätzliche Einkommen im ländlichen Raum. Land- und Forstwirtschaft übernehmen dabei nicht nur die Rolle von Rohstofflieferanten, sondern zunehmend auch die eines modernen Energiedienstleisters.

So entstehen neue Beschäftigungsmöglichkeiten und Einkommensquellen, mit denen sich wirtschaftliche Risiken in der Urproduktion abfedern lassen. Gerade in Zeiten globaler Krisen und Energiepreis-Turbulenzen ist diese Resilienz ein entscheidender Vorteil.

Monetäre Vorteile für Haushalte: Über 100.000 Euro Einsparung möglich

Auch für Konsument:innen zahlt sich der Umstieg aus. Wird in einem Mehrfamilienhaus ein Gaskessel durch eine moderne Pelletheizung ersetzt, sinken die Treibhausgasemissionen über 20 Jahre um 249 Tonnen CO₂-Äquivalente. Bei einem Vermeidungspreis von 432 Euro pro Tonne ergibt sich eine Ersparnis von 107.568 Euro – oder 73.147 Euro bei Berücksichtigung der Zeitwertentwicklung (Diskontierung).

Diese Zahlen zeigen klar: Biomasse ist nicht nur ökologisch sinnvoll, sondern auch ökonomisch attraktiv – für Haushalte, für Unternehmen und für den Staat.

Fazit: Biomasse-Kesseltausch ist ein Gewinn für alle

Die Studie der AEA belegt eindrucksvoll, dass der Umstieg auf Biomasseheizungen ein echter volkswirtschaftlicher Hebel ist. Staatseinnahmen, regionale Beschäftigung, Versorgungssicherheit und Klimaschutz greifen hier ineinander. Der Kesseltausch ist somit mehr als nur eine Heizungsmodernisierung – er ist eine Investition in eine nachhaltige, stabile und krisenfeste Zukunft.

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