Investitionen müssen sich bis 2030 verdoppeln.
Die weltweiten Investitionen in saubere Energien steigen weiter rasant und haben 2025 mit rund 2.200 Mrd. USD einen neuen Höchststand erreicht. Das entspricht einem Anstieg von 70 % gegenüber 2020. Gleichzeitig sind die weltweiten Ausgaben für fossile Energien um rund 4 % auf 1.200 Mrd. USD gesunken. Die aktuelle Analyse der Internationalen Energieagentur (IEA) zeigt: Der Umbau der Energieversorgung gewinnt deutlich an Tempo – getragen von wirtschaftlichen, politischen und geopolitischen Faktoren.
Importabhängige Regionen treiben Energiewende voran
Besonders Länder und Regionen mit hoher Importabhängigkeit fossiler Energieträger – darunter China, Europa und weitere asiatische Märkte – investieren verstärkt in robuste, unabhängige Energiesysteme. Rund 70 % der zusätzlichen Investitionen der letzten fünf Jahre stammen aus diesen Ländern.
Weitere 20 % entfallen laut IEA auf die USA, die mit politischen Fördermaßnahmen im Bereich erneuerbarer Energien wirtschaftlich zu China aufschließen wollen. Weltweit bleibt China führend – sowohl bei Investitionen in saubere als auch fossile Energiequellen.
Während USA und EU ähnlich hohe Summen in erneuerbare Energien stecken, zeigen sich Unterschiede bei fossilen Ausgaben: Die EU investiert mit nur 32 Mrd. USD deutlich weniger in fossile Energie als die USA.
In vielen Regionen des globalen Südens – darunter Südostasien, Südamerika und Afrika – stagnieren die Investitionen seit Jahren. Gründe sind fehlende Finanzierungsmodelle, geringe politische Anreize und eingeschränkte wirtschaftliche Kapazitäten.
Elektrifizierung treibt Rekordinvestitionen in Netze, PV & Speicher
Der rasante Anstieg des Strombedarfs – ausgelöst durch Industrie, E-Mobilität und vor allem Rechenzentren – führt zu enormen Investitionsschüben:
- 780 Mrd. USD für erneuerbaren Strom (+79 % seit 2020)
- 479 Mrd. USD für Stromnetze & Speicher (+55 %)
- 773 Mrd. USD für Energieeffizienz & Endverbrauch (+64 %)
Besonders stark wächst der PV-Sektor: Mit 450 Mrd. USD ist Photovoltaik der größte Einzelblock der weltweiten Energieinvestitionen. Gründe sind fallende Technologiepreise trotz Inflation und geopolitischer Handelsrisiken.
Ein kritischer Punkt bleibt jedoch der Stromnetzausbau: Genehmigungsverfahren, Lieferkettenprobleme und Finanzierungslücken bremsen den dringend benötigten Ausbau.
IEA: Investitionen müssen sich bis 2030 verdoppeln
Trotz des dynamischen Wachstums reichen die aktuellen Investitionen laut IEA nicht aus, um die Ziele der internationalen Klimapolitik – insbesondere das COP28-Ziel der Verdreifachung der weltweiten erneuerbaren Energiekapazität bis 2030 – zu erreichen.
Die IEA erwartet, dass sich die Investitionen in erneuerbare Energien in den kommenden Jahren mindestens verdoppeln müssen, um Versorgungssicherheit, Netzstabilität und Klimaneutralität im globalen Maßstab zu gewährleisten.
