Brennstoffzellen auf dem Prüfstand

28.09.2020 | News

Die Automobilindustrie arbeitet auf Hochtouren an einer massentauglichen Markteinführung der Wasserstoff-Brennstoffzellentechnologie. Um diese Bemühungen zu unterstützen, wurde in einem Kooperationsprojekt der AVL List GmbH mit der HyCentA Research GmbH eine Prüfstands Infrastruktur zur Forschung an Polymer-Elektrolyt-Membran-Brennstoffzellensystemen (PEM) entwickelt und errichtet.

Diese einzigartige Forschungsinfrastruktur ermöglicht die Analyse von Brennstoffzellensystemen mit Echtzeitsimulation von Fahrzeug, Fahrer und Fahrzyklus sowie sämtlichen Antriebsstrang- und Fahrzeugperipheriekomponenten wie Batterie, Motor und Getriebe. Die durchführbaren anwendungsorientierten Forschungsthemen umfassen Energie- und Thermomanagementaufgaben, Kalibrier- und Integrationsarbeiten von der Fahrzeug- bis zur Subsystemebene sowie die Untersuchung des dynamischen Verhaltens, des Kaltstarts und des Alterungsverhaltens unter realen Betriebs- und Umgebungsbedingungen. Wasserstoff als Zukunfts-Energieträger. Der Hauptbereich stellen die Prüfstände selbst dar, die es in ausreichendem Umfang unbedingt zu be- und entlüften gilt. Da die Zündfähigkeit von Wasserstoff-Luftgemischen in einem Konzentrationsspektrum von 4-73 % (Vol%Wasserstoff/Luft) besteht und die Flammengeschwindigkeit ca. 8mal höher liegt als die der Kohlenwasserstoff basierenden Gase, werden überaus hohe sicherheitstechnische und explosionsschutztechnische Anforderungen an die Lüftungsgeräte gestellt. Diese ungewöhnliche Herausforderung nahm der Geräteproduzent WOLF gerne an und produzierte individuelle, für diesen Einsatzzweck und den gegebenen Anforderungen entsprechende Zu- und Abluftgeräte. Das Zuluftgesamtvolumen beträgt 39.400m³/h. Um höchste Energieeffizienz zu sichern, wurde ein technisch ausgeklügeltes HKVS-Registersystem (zum Heizen und Kühlen) von AIR 2000 eingebaut. Für die Sicherstellung, der für die Prüfungsvorgänge geforderten Raumfeuchtezustände, sorgen zwei in die Zuluftgeräteeinheit integrierte Hochdruckbefeuchter. Die Abluftgeräteeinheit wurde mit einer speziellen, den ATEX-Bestimmungen konformen Beschichtung versehen, die Filter und alle elektrischen Komponenten (inkl. Ventilatormotor) entsprechen der Explosionsgruppe IIC. Der Ventilator entspricht der Explosionsgruppe IIB+H2. Die Geräte wurden vor Ort durch ein autorisiertes Prüf-und Zertifizierungsinstitut geprüft, abgenommen und entsprechend zertifiziert. Hervorzuheben sind zum einen, das hohe und zielorientierte Engagement der Produktingenieure und ATEX-Spezialisten im Werk Mainburg, und zum anderen, die hervorragende Zusammenarbeit von Bauherrn AVL, Planer Emertec Naftz & Partner GmbH & CoKG, Auftragsnehmer Fa. DI Rainhard Filzmaier (Villach), dem Anlagenbauer Fa. Luft-und Klimatechnik Fischer & Co KG Graz und dem Gerätelieferanten WOLF. Dieses Projekt war von außergewöhnlicher Herausforderung, der Freude am gemeinsamen Wirken und dem Erfolgserlebnis durch das Erreichen der hochgesteckten Ziele geprägt. Es stellt einen wertvollen Mosaikstein am Meilenstein bei der Entwicklung der Wasserstoff-Antriebstechnik dar.

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    Es besteht die Möglichkeit, an den Geräten praktische Erfahrungen zu sammeln, indem verschiedene Szenarien selbstständig umgesetzt werden.
    Das Ziel ist es Fachwissen zu vertiefen und im Anschluss praxisnah anzuwenden.

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