Warum Hebeanlagen Luft zum Atmen brauchen

01.12.2020 | Installationstechnik, News

Bei der Lüftung von Hebeanlagen ist zu beachten, sowohl die Entlüftung als auch die Belüftung sicherzustellen.

Beides ist gleichermaßen wichtig. Läuft Wasser aus einer ­Toilette oder anderen Entwäs­serungsgegenständen in den ­Behälter der Hebeanlage, dann führt dies dazu, dass Luft aus dem ansonsten dicht verschlossenen Behälter verdrängt wird. Diese Luft entweicht sukzessive über die Lüftungsleitung. Wird nun über den Schwimmerschalter der Schaltpunkt der Anlage erreicht, pumpt die Anlage ­innerhalb kurzer Zeit eine relativ hohe Wassermenge ab. Bei einer Fäkalienhebeanlage im Einfamilienhaus sind dies mind. 20 Liter, die in 2-3 Sekunden entwässert werden. Damit kein Unterdruck im Behälter entsteht, muss das Wasservolumen durch ein entsprechendes Luftvolumen ersetzt werden. Es muss also sichergestellt sein, dass Luft über die Lüftungsleitung nachströmen kann. Funktioniert dies nicht, wird sich die Anlage die Luft über einen der angeschlossenen Entwässerungsgegenstände ziehen. Dies kann zum Beispiel bedeuten, dass der Siphon der Toilette leergesogen wird. Erhebliche Geruchsprobleme sind dann die Folge!

Lüftung über Dach oder in den Aufstellraum
Die Ausführung der Lüftung hängt von der Art der Anlage ab (in Anlehnung an EN 12050). Für Fäkalienhebeanlagen und Pumpen in druckdichten Schächten gelten andere Vorschriften als für Hebeanlagen, die fäkalienfreie Medien fördern.
• Fäkalienhebeanlagen:
Generell gilt, dass Fäkalienhebeanlagen gemäß EN 12050-1 über Dach zu lüften sind. Lösungen im Zusammenspiel mit Belüftungsventilen werden seitens der EN 12056-4 generell untersagt, da die Entlüftung des Behälters nicht gewährleistet wäre. Die Lüftung einer Fäkalienhebeanlage in den Aufstellraum über Aktivkohlefilter würde theoretisch funktionieren, ist aber laut Norm ebenfalls nicht zulässig.
• Schachtanlagen für fäka­lienfreie Abwässer:
Auch hier gilt, dass bei einer druckdichten Ausführung solcher Behälter die Lüftungsleitung über Dach erforderlich wird. Ansonsten sollte bei möglicher Geruchsbildung überprüft werden, ob sich durch den Einsatz spezieller Schwimmersysteme das Restwasser­volumen auf ein Minimum reduzieren lässt und ein Aktivkohle­filter kombiniert werden kann.

Lesen Sie den ungekürzten Artikel auf Seite 53 der aktuellenAusgabe 12/2020 oder online am Austria Kiosk!

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