Elektrofahrzeuge haben sich bisher im innerstädtischen Bereich – speziell für Kurzstrecken bis etwa 70 km – bewährt. Foto: Ökofen
Eines vorweg: Benzin und Diesel bleiben in absehbarer Zukunft weltweit die wichtigsten Energieträger für Autos. Der Anteil an Elektro-, Erdgas-, oder Biosprit-Fahrzeugen am gesamten Verkehrsaufkommen ist verschwindend gering. Wasserstofffahrzeuge befinden sich als Prototypen erst in der Testphase.
Bleiben wir in Österreich. Laut Statistik Austria waren Ende Dezember des Vorjahres insgesamt 6,3 Millionen Kraftfahrzeuge zugelassen. Das entspricht einem Zuwachs von 1,7 Prozent im Jahresabstand. Der Großteil – 72,8 Prozent oder rund 4,58 Millionen Fahrzeuge – entfällt auf Pkws. Die Zahl der Fahrzeuge mit Dieselantrieb nahm im Vorjahr um 2,5 Prozent auf 2,57 Millionen Stück zu, jene mit Benzinantrieb um 0,2 Prozent auf rund zwei Millionen Stück. Die Zahl der alternativ betriebenen Pkws (Elektro, Gas, bivalenter und kombinierter Betrieb) erhöhte sich – von einem relativ niedrigen Niveau ausgehend – um 29,9 Prozent auf 12.783 Stück. Somit beträgt der Anteil der alternativen Kraftfahrzeuge am gesamten Fahrzeugaufkommen in Österreich 0,2 Prozent. Aus dieser Zahl wird ersichtlich, welchen Stellenwert alternative Antriebe in unserer Alpenrepublik derzeit einnehmen.
Keine Kompromisse
Die Ursachen für diese nüchternen Fakten bringt Ing. Steffan Kerbl, Techniker beim ÖAMTC auf den Punkt: „Die Mehrheit der Autofahrerinnen und Autofahrer ist zu keinen Kompromissen bereit, wenn es um Anschaffungspreis, Höchstgeschwindigkeit und Reichweite geht. Ein Mobilitätsmix, also eine Kombination aus Elektrofahrzeug, öffentlichen Verkehrsmitteln, Fußwegen oder Fahrrad kommt bestenfalls für 30 Prozent der Verkehrsteilnehmer in Frage.”
Ein weiteres wichtiges Argument für Diesel- und Benzinmotore sind der ständig fallende Treibstoffverbrauch je 100 Kilometer, die immer umweltfreundlichere Verbrennung und das flächendeckende Serviceangebot.
Während noch vor 30 Jahren ein Mittelklassewagen etwa 15 Liter Treibstoff benötigte, wurde der Verbrauch mindestens halbiert.
1980 kostete ein Liter Super umgerechnet 70 Cent, heute das Doppelte, nämlich rund 1,40 Euro. Zusätzlich hat sich die Kaufkraft gesteigert. Mit durchschnittlich rund 19.875 Euro pro Kopf und Jahr ist Österreich das Land mit der zweithöchsten Kaufkraft im Euro-Raum. Für einen Liter Benzin musste 1980 ein Industriearbeiter 7,5 Minuten arbeiten, heute nur noch 4,9 Minuten. Der Anschaffungspreis für Kraftfahrzeuge wurde in den letzten Jahren immer geringer. Unter diesen „günstigen” Voraussetzungen haben es alternative Antriebe relativ schwer, sich am Markt zu etablieren.
Lesen Sie den gesamten Artikel in der aktuellen Ausgabe ab Seite 68.