Am vergang’nen Freitag waren wir zwei im …

09.05.2019 | Heizung, News, Sanitär

... Tröpferlbad. Na, kennen Sie diese Zeilen? Dieses Lied begleitet mich seit Kindertagen und so ist es nur würdig und recht, dass es diesen Objektbericht zur Generalsanierung des Einsiedlerbades in Wien-Margareten einleitet. Warum? Weil es sich bei dem Bad eben um ein waschechtes Tröpferlbad handelt. Doch lesen Sie selbst!

Den Spitznamen „Tröpferlbad“ verdanken die Wiener Brausebäder dem damals oft schwachen Wasserdruck, denn nach großem Andrang tröpfelte es nur noch dürftig aus der Brause. Zu Zeiten, in denen Wohnungen inkl. Bad rar waren, versorgten die Volksbäder die rasant wachsende Stadtbevölkerung mit Dusche und Wanne. Heute sind Wohnungen ohne Wasser und mit Gang-WC längst zur Seltenheit geworden, und der Gang ins Tröpferlbad bleibt für die wenigen übriggebliebenen Gäste ein liebgewonnenes Ritual. Mit der abnehmenden Nachfrage wurden auch die Brauseabteilungen der Volksbäder verkleinert und – wie auch beim Einsiedlerbad – nach und nach um Saunabäder ergänzt. Die inzwischen nur noch sporadische Nutzung der Duschanlagen veranlasste die Stadt, über weitere neue Nutzungskonzepte nachzudenken, und so wurde 2016 ein Architekturwettbewerb zur Generalsanierung und Umnutzung des Einsiedlerbades ausgeschrieben. Es sollte neben der vollständigen Neugestaltung der beliebten Saunaanlagen im 1. Obergeschoss auch ein Familienbad für die Sommernutzung im Erdgeschoss umgesetzt werden. Eine Handvoll Duschen sollte im räumlichen Kontext des Saunabads jedenfalls erhalten bleiben. Das Büro illiz architektur aus Wien und Zürich konnte das Verfahren mit einer konsequenten Idee für sich entscheiden.

Da das eigentliche Grundstück des Einsiedlerbads sich nur auf wenige Meter um das Gebäude an sich beschränkt und sämtliche zur Verfügung stehenden Flächen von Becken beansprucht werden, mussten für die Liegewiese des Familienbads neue Konzepte entwickelt werden. Um möglichst ökonomisch mit der Mangelware Grünraum im 5. Bezirk von Wien umzugehen, wird nun im Sommer ein Teil des öffentlichen Parks für die Liegewiese abgetrennt. Am Ende der Badesaison wird der Zaun wieder abgebaut und eingelagert und die Fläche steht für den Rest des Jahres allen Nutzern zur Verfügung. Im Gebäudeinneren wurde viel Ballast entfernt und die Baustruktur weitgehend entkernt. Kiosk und Kästchenhalle gruppieren sich nun in einer offenen und lichten Raumabfolge um die Nebenräume im unbelich-teten Gebäudekern. Vermauerte Oberlichter wurden wieder geöffnet und die typische Kappendecke bis zu ihrer ursprünglichen Höhe freigelegt. Entlang der Front zum Rutschbecken wurde die Außenwand durch eine breite Verglasung ersetzt, die den Blick auf die Planschbecken öffnet und Innen- und Außenraum miteinander verschränkt.
Das einzige Stiegenhaus des Bades blieb von den vielen baulichen Anpassungen der Vergangenheit verschont. So konnten bis heute viele originale Elemente erhalten werden; auch im Zuge der Generalsanierung sind sie nur, wo es notwendig war, sehr behutsam saniert worden. Der offene Gang zwischen Stiege und straßenseitigem Haupteingang dient als Empfangszone, an welche auch der kleine Kassabereich für die Sauna und Brausebadgäste angegliedert ist.

Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 26 der aktuellen Ausgabe 5/2019!

Hoval
Die eingebaute Frischwasserstation Hoval TransTherm Aqua L.
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