Aufwertung mit Regelungs- und Gebäudeleitsystemen

09.06.2016 | Installationstechnik, News

In Deutschland wurde der Lehrberuf „Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik“ überarbeitet. Ab August 2016 gehören Kompetenzen für Gebäudeleitsysteme, Regelungstechnik und gewerkeübergreifende Schnittstellen zum Berufsbild.

Seit 2003 gibt es in Deutschland den Lehrberuf des Anlagenmechanikers für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik. Dieser Beruf ersetzte den Gas-/Wasserinstallateur sowie den Heizungs- und Lüftungsbauer: Die beiden gingen in dem neuen Berufsbild auf. Auch Solar- und Elektrotechnik wurden dabei berücksichtigt. Aufgrund der umfassenderen Anforderungen an die Auszubildenden dauert diese Ausbildung seither dreieinhalb Jahre. Mit der Lehrabschlussprüfung ist der Anlagenmechaniker für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik auch Elektrofachkraft für einzelne Tätigkeiten, beispielsweise die Arbeiten am Stromkreis für die Umwälzpumpen in der Heizungsanlage. Heuer wurde die Ausbildungsverordnung überarbeitet und an die neuen Anforderungen angepasst.
Warum eine Änderung der Lehrausbildung auch in Österreich nötig ist
Kommentar von KR Ing. Michael Mattes, Bundesinnungsmeister der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker
Das Schlagwort Digitalisierung mit allen möglichen Zukunftsszenarien geistert durch die Länder. In Wahrheit hat das digitale Zeitalter in unserem hochtechnisierten Beruf schon vor längerer Zeit begonnen. Durch Energieeffizienz und CO2-Einsparung werden unsere Anlagen immer anspruchsvoller. Die Einbindung von erneuerbaren Energiequellen erfordert durchgängige Regeltechnik und solides Wissen über Anlagenhydraulik und Physik. In unserem Beruf, egal in welchem Bereich, sind Kenntnisse der Elektro-, Mess- und Regeltechnik in der täglichen Arbeit erforderlich. Das würde eine dringende Berücksichtigung in unserer Ausbildung erfordern. Die Mess- und Regeltechnik wird bei uns als eines von vier wählbaren Zusatzmodulen in der Lehrausbildung angeboten. Jedoch wird dieses Angebot kaum angenommen. Wie es scheint, wurde die Notwendigkeit einer verstärkten Berücksichtigung von Elektro-, Mess- und Regeltechnik schon in der Ausbildung in Deutschland erkannt. Unsere Nachbarn reagieren mit einer entsprechenden Anpassung der Lehrausbildung. Auch bei uns müssten die Inhalte dieses Wahlmoduls in die Lehrlingsausbildung integriert werden. Denn die seinerzeit übliche Lehre Gas/Sanitär und Heizung ist für die heutigen Anforderungen nicht mehr ausreichend. Auch die restlichen Zusatzmodule, die ebenfalls nicht wirklich angenommen werden, hätten meiner Meinung nach mehr Berechtigung in der Erwachsenenbildung. Sie scheinen mir für den Lehrabschluss ungeeignet. Denn da da sollten nach meinem Verständnis des Berufs das handwerkliche Können und das Umsetzen einer vorgegebenen Planung die vorrangigen Themen sein. Genau dafür ist die Regelungstechnik heutzutage aber unverzichtbar. Es wäre durchaus sinnvoll, diesen Ausbildungsteil gemeinsam mit den Elektrotechnikern durchzuführen – denn die sind es nämlich, die auf der Baustelle die Anlagensteuerung verkabeln. Auch da ist es wichtig, mit handwerklicher Sorgfalt, Verständnis des Schaltplans und mit Grundkenntnissen der Komponenten zu arbeiten. Wenn das nicht eingehalten wird, ist die Funktion und die Effizienz der Anlage nicht zu erzielen. Daran kann schon die von uns durchzuführende Inbetriebnahme scheitern.
Lesen Sie den ungekürzten Beitrag auf Seite 64 der aktuellen Ausgabe 6/2016!

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    Diese Weiterbildung bietet einen kompakten Überblick über aktuelle ÖNORMEN (u. a. B 2531, H 12828, H 5195-1, H 5155). Ziel ist es, Fachkräfte über neue Standards und deren Umsetzung in der Praxis zu informieren. Die Teilnahme ist kostenlos, der Kurs dauert von 9:00 bis 17:00 Uhr. Referent ist Ing. Michael Mattes, gerichtlich zertifizierter Sachverständiger.

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