Coronahilfen werden auch am Rücken der Sparer finanziert

26.11.2020 | News

Die Inflation wächst im laufenden Jahr in Österreich deutlich rascher als in allen anderen westlichen EU-Ländern, zeigt eine Analyse des Beraternetzwerks KREUTZER FISCHER & PARTNER.

Zur Milderung des ökonomischen Schadens verteilt die Bundesregierung seit Beginn der Corona-Pandemie Milliarden Euro an Steuergeldern an Gebietskörperschaften, Institutionen, Unternehmen und Privatpersonen. Nahezu unbemerkt bleibt dabei, dass zwischenzeitlich die Inflation beinahe ungebremst wächst, während in allen anderen westlichen Ländern Europas der Preisauftrieb deutlich an Fahrt verliert. In den ersten drei Quartalen 2020 stiegen die Konsumentenpreise in der Europäischen Union durchschnittlich um 0,9 Prozent gegenüber Vorjahr, in den westlichen Ländern Europas sogar nur um 0,4 Prozent. In Österreich erhöhte sich die Inflation im Vergleichszeitraum indessen um satte 1,5 Prozent gegenüber Vorjahr und damit rascher als in allen anderen westlichen Volkswirtschaften. Lediglich in den Niederlanden und in Norwegen war der Grad der Geldentwertung mit 1,2 Prozent gegenüber Vorjahr annähernd so hoch wie hierzulande. Spanien, Italien und die Schweiz meldeten eine Deflation, Deutschland, Frankreich und Schweden einen Preisanstieg um durchschnittlich 0,7 Prozent gegenüber Vorjahr. Hinsichtlich der Inflationsdynamik reiht sich Österreich damit unter die Länder Osteuropas, allerdings bei gleichzeitig vergleichsweise rascherem Rückgang der Wirtschaftsleistung. Denn wenngleich etwa in Polen die Konsumentenpreise in den ersten neun Monaten um 3,7 Prozent anzogen, sank die reale Wirtschaftsleistung (BIP) im ersten Halbjahr nur um drei Prozent, in Österreich hingegen um 8,9 Prozent. In Rumänien erhöhten sich – bei einem Rückgang des BIP um vier Prozent – die Preise in den ersten drei Quartalen um 2,5 Prozent und selbst Ungarn kommt diesbezüglich bislang alles in allem besser durch die Krise als Österreich, mit einer Rezession von 5,7 Prozent und einem Preisauftrieb von 3,6 Prozent. „Auch wenn die Bundesregierung es nicht eingesteht, die Coronahilfen werden auch am Rücken der Sparer finanziert“, so Andreas Kreutzer vom Beraternetzwerk KREUTZER FISCHER & PARTNER in Wien.Und gespart wird in Österreich zurzeit enorm: Nach einer Prognose des WIFO verdoppelt sich die Sparquote im heurigen Jahr auf 15 Prozent des verfügbaren Einkommens.

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