Das solarelektrische Haus

05.09.2019 | Heizung, News

Power-to-heat: Mit Strom zu heizen, galt lange Zeit als unwirtschaftlich und klimaschädlich. Mit der Energiewende macht die Elektroheizung am Markt Effizienz und Wirtschaftlichkeit gut.

Das schlechte Image elektrischer Direktheizsysteme stammt vor allem aus der Zeit der Nachtspeicheröfen. Schmutziger Kohle- und Atomstrom wurde nachts verheizt, weil die Großkraftwerke nicht runtergefahren werden konnten. Der Strom wurde ohne Hinzugabe von Umweltenergie in das System nur 1:1 in Wärme umgesetzt. Für die photovoltaische Wärmeerzeugung sind der Warmwasserboiler und die elektrische Fußbodenheizung hingegen „Tagspeicheröfen“. Die Energie stammt nun aus überschüssiger Produktion vom eigenen Dach, sie ist sauber und erneuerbar geworden.
PV-Anlagen müssen nicht abgeriegelt werden, der Solarstrom wird zur Gänze genutzt. „Backup“ für die Zeiten mit zu wenig Erzeugung kommt aus dem öffentlichen Netz. In der energetischen Jahresbilanz schlägt die Technologie dabei mittlerweile selbst die Wärmpumpe. Gerhard Rimpler, Geschäftsführer der Firma MYPV, mit den Detail-Infos dazu im Interview:

Kommen alle Häuser dafür in Frage?
GERHARD RIMPLER: Für ein Einfamilienhaus, das wärmetechnisch nach dem heutigen Stand der Technik neu errichtet oder fachgerecht thermisch saniert wird, ist ein wassergeführtes Heizsystem im Hinblick auf Leistung und Materialeinsatz bei der Installation ein Overkill. Die benötigte Heizlast pendelt sich zwischen drei und sechs kW ein. Für diese geringe Leistung ist eine konventionelle Heizung völlig überdimensioniert. Der Grund liegt in der hydraulischen Wärmeverteilung. Diese ist aufwändig und verlustbehaftet. Elektrische Heizungen erzeugen die Wärme aber direkt am Ort des Bedarfs. Für Gebäude mit einem spezifischen Heizwärmebedarf von 50 kWh pro Quadratmeter im Jahr (Niedrigenergiehaus) oder weniger, gibt es also mittlerweile bessere und vor allem einfachere Möglichkeiten. Dabei investiert man nicht eine große Summe für die Haustechnik im Keller, sondern nimmt statt- dessen einen Teil des Budgets, um seine verfügbare Dachfläche möglichst vollständig mit Photovoltaikmodulen zu füllen.

Wie groß muss die Photovoltaikanlage eines solarelektrischen Hauses sein?
RIMPLER: Bei einem derartigen Einfamilienhaus bewegt sich der jährliche Energiebedarf für Raumwärme in der Größenord- nung von ungefähr 4.000 kWh. Er entspricht also etwa der gleichen Energiemenge, die in so einem Objekt jeweils für Strom, Warmwassererzeugung und für Elektromobilität erforderlich ist. Um die Energieversorgung aller vier Sektoren zu einem wesentlichen Anteil aus der eigenen Photovoltaikanlage speisen zu können, beträgt die Anlagen­ leistung typischerweise 10 kWp oder mehr. Dafür sind mit modernen Modulen aber lediglich 50 m2 Fläche erforderlich (Annahme Modulleistung 330 Wp, 1,6 m2 Modul­ fläche) – so viel Platz ist auf den Dächern freistehender Einfamilienhäuser in der Regel verfügbar!

Lesen Sie das ungekürzte Interview ab Seite 24 in der aktuellen Ausgabe 7-8a/2019!

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