Den Menschen die Seele zurückgeben

04.07.2016 | News, Sanitär

Hundertwasser – Menschenfreund, Naturliebhaber und Handwerksbegeisterter. Der faszinierende Künstler war nicht nur ein sympathischer Quer-, sondern auch ein ökologischer Vordenker.

Das Hundertwasser-Haus war das erste Architekturprojekt, das der österreichische Künstler Friedrich Stowasser, vielen besser bekannt unter seinem Künstlernamen Friedensreich Regentag Dunkelbunt Hundertwasser, mitgestalten konnte. "Wasser ist ein fantastisches Element auf Grund der vielen Möglichkeiten, die es in sich birgt", soll Hundertwasser gesagt haben. Nicht nur als Grundlage zum Malen, sondern vielmehr als Grundelement des Lebens, als Reiseweg, Aufenthaltsort und Meditationsquelle. Wasser war Teil seiner Identität, nicht nur im Namen des Künstlers – er sah es als Zeichen für Werden und Vergehen, einen stetigen Fluss, den er auch in den Spiralen auf vielen seiner Bilder verewigt hat. Im Zuge des Umbaus der ehemaligen Thonet-Fabrik in das Kunst Haus Wien hat Joram Harel, Freund und Wegbegleiter von Friedensreich Hundertwasser, auch eine Wohnung auf dem Dach errichten lassen. Diese wurde von Hundertwassers Freund und Architekt Peter Pelikan geplant. Hundertwasser hat seine Wünsche eingebracht, sodass die Wohnung in Hundertwassers Geist und nach seinen individuellen, persönlichen Wohnbedürfnissen realisiert wurde. Wie es allen seinen architektonischen Werken entspricht, wurde auch hier Vielfalt an die Stelle von Monotonie gesetzt. Etwa in der Toilette, die mit Glasziegeln verziert ist und in die, alte, bereits entsorgte Fenster eingebaut wurden. Auch die Verfliesung des Badezimmers wurde als Aufbruch des Rastersystems durchgeführt. "Wenn der Mensch sich zivilisationsmüde und rationalitätsverdrossen in seinem Badezimmer nackt auszieht, will er auch das latente tägliche Unbehagen des geraden und rechten Winkels vergessen. Er kann aber nicht, denn er ist schon wieder umgeben von einer peinlich genauen Replik des Rastersystems: soldatisierte Fliesen haargenau nebeneinander, haargenau untereinander. Die zweite Haut, die Kleidung, hat er zwar ausgezogen, die dritte Haut – in diesem Fall die stereotypen Badezimmer-Fliesen – kann er nicht ausziehen. Das Rastersystem, das ihn umgibt, hindert ihn am Nacktsein, hindert ihn, zu sich selbst zu finden, deswegen ist die unregelmäßige Fliesenverlegung so wichtig", so Hundertwassers schlüssige Erklärung. Das Abwasser aus Küche und Badezimmer konnte zur Bewässerung der Bäume am Dach eingesetzt werden – vermutlich eine der ersten eingeplanten Grauwassernutzungen.
Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 26 der aktuellen Ausgabe 7-8/2016!

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