Der schöne Kachelofen bleibt

25.11.2024 | Heizung, News, TOP Heizung

Hausbesitzer in Deutschland stehen vor einem großen Problem: Einzelraumfeuerstätten, die vor dem 22. März 2010 errichtet wurden, dürfen nur dann weiter genutzt werden, wenn sie bestimmte Grenzwerte nicht überschreiten. Heimischen Kacheofen-Nutzern droht dieses Szenario nicht.

Nach den Erhebungen des Zentralinnungsverbands des Schornsteinfegerhandwerks (ZIV) aus dem Jahr 2022 betrifft dieses Bedrohungsszenario (Grenzwerte von 0,15 g/m3 Staub und 4 g/m3 Kohlenmonoxid)  etwa 1,7 Millionen Feuerstätten in Deutschland. Hinzu kommen etwa 1 Mio. Anlagen, bei denen das Austausch- bzw. Nachrüstdatum bereits abgelaufen ist. Damit werden die Betreiber in den nächsten Monaten vor die Frage gestellt, ob sie ihre Feuerstätte ersetzen, stilllegen oder beispielsweise mit einem Partikelabscheider nachrüsten, um den Anforderungen der 2. Stufe aus der 1. BundesImmissionsschutzVerordnung (BImSchV) zu entsprechen. Viele Hausbesitzer stecken jetzt in einer dieser Zwickmühle: Sie würden gern ihre bestehenden Wärmeerzeuger behalten, da sie das „Heizmöbel“ stilvoll in ihrem Wohnumfeld integriert haben. Für Feuerstätten, die qualitativ hochwertig und in einem guten Zustand sind, stellt deshalb eine Nachrüstung mit einem Staubabscheider eine sinnvolle Alternative dar, wie das folgende Beispiel zeigt:

Fallbeispiel

Das schmucke Einfamilienhaus von Gerd Schaub wurde 1951 nach den damals geltenden Baustandards in hochwertiger Massivbauweise erstellt. Etwa 168 m² Wohnfläche werden mit einem Gasbrennwertgerät sowie seinem geliebten Kachelofen beheizt, der seit dem Jahr 1997 über einen Heizeinsatz vom Typ WESO KE 2130 verfügt (heute Oranier). Die Feuerstätte liefert mit einer Nennheizleistung von 11 kW heimelige Wärme.

Als Ralf Ploeger, bevollmächtigter Schornsteinfegermeister in Schaubs Wohnort, Anfang des Jahres seine periodische Feuerstättenschau durchführte, informierte er den Hausbesitzer über die Situation zur aktuellen 1. BImSchV. Demnach ist der Kachelofen zum Jahreswechsel entweder stillzulegen, zu erneuern oder mit einer Sekundärmaßnahme zur Staubreduzierung zu versehen. In der Beratung wies er auch auf die letztgenannte Möglichkeit hin. „Am Markt sind seit etwa 15 Jahren ausgereifte Lösungen verfügbar, die einen regelkonformen und emissionsarmen Betrieb von Holzfeuerungsanlagen ermöglichen. Sie gelten als eine durchaus empfehlenswerte Alternative zum Einbau einer neuen oder zur Stilllegung der bestehenden Feuerstätte.“

Entscheidung für die Nachrüstung

In der Folge wählte der Betreiber einen elektrostatischen Partikelabscheider vom Typ Airjekt 1 in der Ausführung „Ceramic“. Er eignet sich in besonderer Weise für gemauerte Schornsteine mit oder ohne keramische Innenrohre. Mit diesem Gerät lässt sich die Nachrüstpflicht für hochwertige, fest eingebaute Kachelöfen oder Kamine erfüllen, die nicht ohne Weiteres getauscht werden sollen oder können. Der § 26 Absatz 4 der 1. BImSchV sieht für diese Öfen eine eigene Regelung vor. Grundsätzlich lassen sich mit einem solchen Gerät nahezu alle Festbrennstoff-Feuerstätten in emissionstechnischer Hinsicht optimieren. Der Abscheidegrad für Feinstaub liegt bei bis zu 90 Prozent; die elektrostatischen Partikelabscheider leisten daher einen wertvollen Beitrag zum aktiven Umweltschutz.

Rasche Montage, einfache Reinigung

Der Einbau in den Schornstein gestaltet sich sehr einfach, denn der Hersteller Kutzner + Weber stellt ein Montageset zur Verfügung, das aus Abscheider und Reinigungstür besteht. Diese Tür wird im Bestand gegen die vorhandene Revisionsöffnung ausgetauscht, die sich in der Regel unter Dach befindet. Alternativ kann sie in eine zu schaffende Öffnung in der Abgasstrecke eingesetzt werden. Bei Bedarf steht eine 250 mm messende Schachtverlängerung zur Verfügung. Zum Schluss ist die Elektrode mittig im Schornstein zu platzieren und schon kann es losgehen. Ein integrierter Temperaturfühler aktiviert den Airjekt 1 Ceramic bei Erreichen der Einschalttemperatur. Die maximale Betriebstemperatur beträgt 400 °C. Der Airjekt 1 Ceramic ist damit problemlos für den Dauerbetrieb geeignet. Eine Elektrofachkraft ist zur Montage nicht erforderlich, da beim Airjekt 1 lediglich der Stecker in die 230-Volt-Steckdose gesteckt werden muss.

Auch hinsichtlich der Betriebskosten kann der Partikelabscheider überzeugen. Im Stand-by-Modus liegt die elektrische Leistungsaufnahme bei lediglich 2 Watt. Die Reinigungsintervalle richten sich danach, wie häufig die Feuerstätte im Betrieb ist. Die Kehrung des Schornsteins erfolgt bei Gerd Schaub vom Dachboden aus. Schornsteinfegermeister Ralf Ploeger schaltet den Partikelabscheider zunächst aus und entnimmt dann den Keramikisolator samt Elektrode aus der speziellen Revisionsöffnung – das funktioniert rasch und einfach. Ploeger stellt fest: „Das System lässt sich problemlos reinigen. Der Schornsteinauftrieb, der für den sicheren Betrieb der Feuerstätte unerlässlich ist, wird im Prinzip so gut wie nicht beeinträchtigt.“

Hausbesitzer ist begeistert

Auch Hausherr Gerd Schaub ist vom elektrostatischen Partikelabscheider begeistert. Der Rundfunk- und Fernsehtechnikermeister kennt das Reinigungsprinzip aus seiner beruflichen Zeit und äußert sich dazu wie folgt: „Das Problem mit den Feinstaubpartikeln in der Atmosphäre ist zwar nicht neu, doch erst seit einigen Jahren ist man sich der globalen Auswirkungen bewusst. Daher bin ich froh, dass mit dem KW Airjekt 1 eine hervorragende Lösung gefunden werden konnte. Jetzt kann ich meinen Kachelofen guten Gewissens weiterbetreiben.“

Beschauliche Wohngegend: Das Einfamilienhaus von Gerd Schaub wurde 1951 erstellt.
Hausbesitzer Gerd Schaub mit seinem Schornsteinfegermeister Ralf Ploeger im Beratungsgespräch. Die Herren sind mit dem Einsatz des Airjekt 1 sehr zufrieden.
Die „Schaltzentrale“ des Airjekt 1 befindet sich in unmittelbarer Nähe zum Partikelabscheider – sie wird an eine 230-Volt-Steckdose angeschlossen.
Schornsteinfegermeister Ralf Ploeger schaltet erst den Partikelabscheider stromlos, um nach etwa einer Minute die Abscheideeinheit des Airjekt 1 werkzeuglos zu demontieren.
Die bestehende Revisionsöffnung wurde durch eine moderne Edelstahltür ersetzt, in die der Airjekt 1 Ceramic integriert ist.
Deutlich zu sehen: Die abgeschiedenen Rußablagerungen am Airjekt 1.

Lesen Sie diesen Artikel auf Seite 36 der aktuellen Ausgabe 12/2024 (ab 05.12.)!

Tags:

Anzeigen

Anzeigen

Newsletter

Aktuelle Events

  • Produktinstallation: 2.1 Techniktraining für Installateure

    11.09.2025 | Hornberg Moderne Bäder werden immer komfortabler – und gleichzeitig technischer. Das stellt neue Anforderungen an die Montage. Bei Duravit setzen wir auf starke Partnerschaften und unterstützen Sie mit einer praxisnahen Seminarreihe zur technischen Weiterbildung.

  • Planer Connect: Wissen. Technik. Praxis.

    17.09.2025 | Wien Teilnehmer erhalten umfassende Einblicke in die Themen Expansions- und Druckhaltetechnik, Luft- und Schlammabscheidung sowie Hydraulik.
    In praxisnahen Übungen können die Teilnehmer ihr erworbenes Wissen direkt an den Geräten anwenden und verschiedene Szenarien eigenständig umsetzen. Die begrenzte Teilnehmerzahl von maximal 15 Personen ermöglichte einen intensiven Austausch und individuelle Betreuung.
    Der nächste „Planer Connect“-Workshop findet am 17. September 2025 statt. Interessierte können sich bereits jetzt über die Website von Eder Spirotech anmelden:
    https://www.eder-spirotech.at/veranstaltungen/info-planer-connect/

  • Technik Update Event

    23.09.2025 | 5310 Mondsee, Walter-Simmer-Straße 4, BWT
    In kompakten, rund 40-minütigen Vorträgen erhalten Fachleute aus der Sanitär- und Installationsbranche wertvolle Einblicke in aktuelle Entwicklungen, innovative Lösungen und normgerechte Planungsansätze.

    Die Vortragsreihe bietet nicht nur technisches Know-how, sondern auch die Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit Experten sowie zur Besichtigung der teilnehmenden Produktionsstandorte.

Melden Sie sich hier an, um laufend die aktuellsten News zu erhalten.