Die Zuspitze ist der kälteste Ort Deutschlands, aber zugleich auch der sonnigste – 1.800 Sonnenstunden gibt es im langjährigen Mittel. Verständlich, dass beim höchstgelegenen Restaurant Deutschlands an der Talseite des Gebäudes und auf dem Dach eine Photovoltaikanlage in Südausrichtung installiert ist.
Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG
Mit der Eröffnung des Restaurants "Panorama 2962" wird, so die Bayerische Zugspitzbahn Bergbahn AG, das einzigartige 360-Grad-Panorama über den Alpen mit einem kulinarischen Hochgenuss zu einem Gesamterlebnis verbunden. In Anlehnung an den beeindruckenden Vier-Länder-Panoramablick heißt das Motto der Gipfelgastronomie "Das Beste aus vier Ländern". Auf die Teller kommen Gerichte aus Deutschland, Italien, Österreich und der Schweiz. Bis zu 550.000 Besucher aus aller Welt genießen jährlich die grandiose Fernsicht auf über 400 Gipfel in Österreich, Italien, der Schweiz und Deutschland – wie die Tiroler Wildspitze, den Großglockner, den Ortler und den Piz Bernina. Seit dem 21. Dezember 2017 befördert die neue Seilbahn Zugspitze pro Fahrt bis zu 120 Personen von der Talstation am Eibsee bis zur Bergstation, die wie ein gläsernes Horn 35 m frei über dem Bergmassiv aufragt. Alpinisten, Sommerausflügler, Wintersportler und Touristen aus aller Welt erleben auf der zehnminütigen Fahrt zum Gipfel gleich drei Weltrekorde: Die großzügig verglasten Kabinen passieren die mit 127 m weltweit höchste Stahlbaustütze, überwinden den weltweit größten Höhenunterschied von 1.945 m mit dem weltweit längsten freien Spannfeld mit 3.213 m. Von derlei Superlativen haben sich die Mitarbeiter vom SHK-Fachunternehmen Luzian Bouvier auf ihrem täglichen Weg zu ihrem Arbeitsplatz auf fast 3.000 m Höhe nicht aufhalten lassen. Anfangs nutzten sie die bereits 1963 erbaute Eibsee-Seilbahn, bei schlechtem Wetter die Zahnradbahn, die entlang des Bergmassivs nach oben windet, und während des Baus der Zugspitzbahn auch die Tiroler Zugspitzbahn von Ehrwald ausgehend. Projektleiter Michael Singer und sein Team haben Tage mit strahlend blauem Himmel, aber auch Schneestürme im Sommer erlebt. Und Tage, an denen erst Baumaterial mit der Materialseilbahn nach oben gesendet werden konnte, nachdem 2 m Neuschnee geräumt und der komplette Kran enteist war.
Umbau bei laufendem Betrieb
Dass auch in der Bauphase ständig Wasser, auch heißes, zur Verfügung stand, dafür war das Team von Luzian Bouvier verantwortlich. Mit den Temperaturen, dem kalten Wind und den langen Arbeitstagen haben sich die Tiroler Burschen aus dem Bouvier-Standort Pflach arrangiert. Trotz der nicht vorhersehbaren Wetterkapriolen galt es, den Ablauf zur Installation zu Deutschlands höchstgelegener Trinkwasserinstallation und Fußbodenheizung minutiös zu planen. Die Rohre und das Installationsmaterial wurde right in time im Materiallager am Eibsee angeliefert, damit das definierte Zeitfenster für den Transport genutzt werden konnte. Platz für ein Zwischenlager gab es auf Deutschlands höchstgelegener Baustelle nicht.
Den ungekürzten Bericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe 9/2018 auf Seite 38.