Emissionsfreie Mobilität

12.04.2018 | Installationstechnik, News

Wasserstoff aus Ökostrom bietet große Chancen für die Energiewende im Verkehr. Seine Nutzung in Brennstoffzellenfahrzeugen ist schadstoff- und kohlendioxidfrei. Das könnte die dicke Luft in Großstädten vertreiben. Ein Leuchtturmprojekt will die regenerative Herstellung des Gases jetzt in die industrielle Praxis umsetzen.

Wird Wasserstoff in großem Maßstab erneuerbar erzeugt, hat er das Potenzial, die Mobilität klimafreundlicher zu machen. Busse, Züge und Autos mit Brennstoffzellen können mit dem Gas kohlendioxidfrei unterwegs sein und das auch auf Langstrecken. Ein weiterer Vorteil: Es entstehen keine gesundheitsschädlichen Stickstoffoxide (NOx), aus dem Auspuff kommt außerdem kein Feinstaub. Doch kommerziell betrieben werden bislang nur wenige Power-to-Gas-Anlagen zur Erzeugung des chemischen Energieträgers. Das soll sich mit dem Projekt jetzt ändern. Ziel der Forscher ist es, die Technologie fit für den Mobilitätsmarkt zu machen. Die geplante Power-to-Gas-Anlage der Energiedienst AG hat eine elektrische Anschlussleistung von einem Megawatt und kann täglich rund 500 kg Wasserstoff erzeugen. Damit können mehr als 1.000 Brennstoffzellen-Pkw klimaneutral mobil sein. Neben der 1-MW-Anlage betreiben die Partner auch eine weiterentwickelte Elektrolyse-Forschungsanlage des ZSW. Das Land Baden-Württemberg fördert das Leuchtturmprojekt mit 4,5 Millionen Euro.
Elektrolyseblöcke weiterentwickeln
Die Forscher und Ingenieure werden im Laufe des Projekts beide Anlagen unter die Lupe nehmen. In der kleineren Forschungsanlage kommen effizienz- und kostenoptimierte Elektrolyseblöcke bis zu 300 KW Leistung unter realen Bedingungen zum Einsatz. Die aus dem Betrieb der MW-Anlage gewonnenen Daten sowie eine detaillierte Analyse aller wesentlichen Bauteile wie Elektrolyseblock, Verdichter und Gleichrichter sollen die Komponenten künftig weiter optimieren. Zu den Aktivitäten gehört auch die Erstellung eines Technologieleitfadens für Power-to-Gas-Anlagen. Der Leitfaden soll Verbesserungspotenziale aufzeigen, um Wasserstoff noch effizienter und wirtschaftlicher produzieren zu können. Thema sind außerdem Geschäftsmodelle für die Ausgestaltung zukünftiger Produkte und Dienstleistungen im Kontext Power-to-Gas. Derzeit laufen die Vorbereitungen an der Forschungsanlage des ZSW auf Hochtouren. Die Anlage wird bis zu ihrer Überführung an die deutsch-schweizerische Grenze im Sommer 2018 am Stuttgarter ZSW-Standort intensiv vorerprobt und für den Betrieb in industrieller Einsatzumgebung vorbereitet.

Tags:

Anzeigen

Anzeigen

Newsletter

Aktuelle Events

  • Viterma Hausmesse

    Besuchen Sie am 19. und 20. September die Hausmesse Viterma

  • Umgang mit Regenwasser und Abwasser – Starkregen und Trockenheit

    23.09.2025 // Wien & Salzburg
    Beim Umgang mit Regenwasser steht die Siedlungswasserwirtschaft in einem Spannungsbogen zwischen „Erhaltung und Schaffung von Flächen für Siedlungs- und Gewerbevorhaben“ und der „Wiederherstellung der natürlichen Abflüsse im stofflichen und hydraulischen Sinn“. Die aktuelle Gesetzgebung sieht vor, Verkehrs- und Siedlungsflächen so zu planen, dass das Abflussverhalten und auch die stoffliche Zusammensetzung dem unbebauten Zustand der Flächen entsprechen. Hinzu kommen Anforderungen zur Vermeidung von Hochwassersituationen. Um dies zu erreichen, stehen zentrale und dezentrale Lösungen bereit.

  • Technik Update Event

    23.09.2025 | 5310 Mondsee, Walter-Simmer-Straße 4, BWT
    In kompakten, rund 40-minütigen Vorträgen erhalten Fachleute aus der Sanitär- und Installationsbranche wertvolle Einblicke in aktuelle Entwicklungen, innovative Lösungen und normgerechte Planungsansätze.

    Die Vortragsreihe bietet nicht nur technisches Know-how, sondern auch die Möglichkeit zum persönlichen Austausch mit Experten sowie zur Besichtigung der teilnehmenden Produktionsstandorte.

Melden Sie sich hier an, um laufend die aktuellsten News zu erhalten.