Editorial 1-2/2021

05.02.2021 | News

Fast nichts Neues … außer natürlich den News in unserem Heft!

2021 sollte doch alles besser werden, oder? Also pandemisch wurde dieses Ziel zumindest ­angepeilt. Nun starten wir mit dem dritten Lockdown, FFP2-Masken-Pflicht und Impfstoff-Lieferproblemen … Es kam also anders als gedacht – soweit so wenig neu.
Wir wollen das Jahr aber nicht allzu negativ beginnen. Bringt ja auch nichts! Um jedoch an dieser Stelle mit „Frohes Neues!“ zu starten, sind wir vom Jahreswechsel bereits auch schon zu weit entfernt …

Dann also anders: Anfang Jänner sind wir haarscharf an einem Blackout vorbei­geschrammt – als Ursache wurde eine Netzüberlastung in Südosteuropa verortet. Der Fachverband der Gas- und Wärmeversorgungsunternehmungen (FGW) ließ kurz ­darauf per Aussendung ­wissen: „Ohne Gas und Fernwärme wird es kalt und finster!“ ­Beängstigend, aber nicht ganz von der Hand zu weisen. Persönlich finde ich den Ausbau alternativer Energieträger grundsätzlich wünschenswert und sinnvoll – ebenso sinnvoll ­finde ich jedoch Pluralismus. In Bezug auf die Energieversorgung heißt das für mich: Die Gasversorgung der Privathaushalte komplett abzudrehen, birgt die große Gefahr, bei einer Netzüberlastung ohne die Möglichkeit zu kochen, zu heizen und Warmwasser zur Körperpflege aufbereiten zu können, dazustehen … Wenig wünschenswert also, zumal ja bereits an einer neuen Gas-Pipeline in Richtung unserer Gefilde gebastelt wird und grünes Gas ins Netz eingespeist werden kann. Schon klar, in einigen Haushalten gibt es gar keinen Gasherd oder keine Brennwert-therme mehr – und es ist auch richtig und wichtig, an dieser Stelle zu erwähnen, dass nach Möglichkeit in moderne Technologien investiert werden sollte, um damit die Umwelt zu entlasten. Allerdings müssen diese Investitionen sozial verträglich und zumutbar sein. Nichtsdestotrotz sollten die Anstrengungen, was die Feinstaub- und CO2-Reduzierung betrifft, nicht nachlassen. Die Klima­erwärmung bringt zwar den Weinbau zurück in Gegenden, wo er lange vergessen schien – das wird uns aber das Überleben à la longue leider nicht sichern. Auch wenn Österreich als Technologielieferant und Ideengeber maßgeblich an einer Verbesserung der Situation ­beteiligt ist: Laut Energie Fakten Österreich liegen wir in Sachen Treibhausgasemissionen hinter China und Indien – wer hätte das gedacht?! Ich zitiere weiter aus jener Aussendung zum Internationalen Klimaschutzindex: „Sogar wenn alle Länder den gleichen Einsatz ­zeigen würden wie die Spitzenreiter, wäre man global nicht in der Lage, die Klima­erwärmung zu verhindern und die Erderwärmung unter 2 °C zu halten.“ Zur Erinnerung: In Paris vereinbart wurden 1,5 °C …
All die soeben genannten Themen (und natürlich noch viel mehr!) finden Sie auch in unterschiedlicher Ausprägung in mehreren Beiträgen dieser Ausgabe – beleuchtet aus verschiedensten Perspektiven. Den Anfang macht der bereits letzten November erneut ­bestätigte Bundesinnungsmeister KR Ing. Michael Mattes im Interview (ab Seite 6). Seinen Wunsch nach Technologieoffenheit teilt auch Dr. Elisabeth Berger von der Vereinigung Österreichischer Kessellieferanten (VÖK) in ihrem Kommentar auf der Folgeseite. Aber auch mein geschätzter Kollege Manfred Strobl widmete sich diesem Thema: Einerseits in seinem Artikel über die eFuel Alliance Österreich, deren Ziel es ist, synthetische Brenn- und Kraftstoffe zu fördern, andererseits im Artikel „Neue Gastechnologien sichern die Versorgung“ (ab Seite 40), in Zuge dessen auch mehrere Innungskollegen aus den Bundesländern zu Wort kamen. Nun aber viel Erfolg für 2021 und eine gute Lektüre unserer ersten Ausgabe dieses Jahres.

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