Präventives Risikomanagement

06.04.2021 | News, Sanitär

Trinkwasser gehört zu den wichtigsten Lebensmitteln und muss bedenkenlos ein Leben lang in ausreichender Menge konsumiert werden können.

Schon längst hat ein Großteil der ­Wasserversorger seine Hausaufgaben gemacht und ein präventives Risikomanagement auf ­Basis eines Wassersicherheitsplans eingeführt. In der Hausinstallation ist der Wassersicherheitsplan noch nicht flächendeckend ange­kommen. Die bis 2023 in nationales Recht umzusetzende EU-Trinkwasserrichtlinie 2020/2184 schafft diesbezüglich neue Vorgaben.
Die Europäische Kommission hat es ganz klar ­erkannt: Besonders in größeren Gebäuden mit nicht steter Nutzung sind mikrobiell konta­minierte Hausinstallationen ­eine nicht zu unterschätzende Gefahr, denn stagnierendes Wasser kann zum Übertragungsmedium für Krankheits­erreger werden. ­Lassen sich die unerwünschten Mikroorganismen in den Warmwasserleitungen durch ein geeignetes Temperaturregime noch gut beherrschen, ist der Aufwand dafür im sich erwärmenden Kaltwasser wesentlich höher. Immer wieder werden Wasserproben positiv auf gefährliche Krankheitserreger, wie beispielsweise Legionella pneumophila und Pseudomonas aeruginosa, ge­testet. Beide können bei immungeschwächten Menschen zum Tod führen. Ein gutes Werkzeug, um die möglichen Gefahren zu ­erkennen und das von ihnen ausgehende Risiko zu bewerten, ist der Wassersicherheitsplan. Er wurde von der Weltgesundheitsorganisation WHO ausgearbeitet und ist in Form eines prozess­orientierten Risikomanagements in der ÖNORM EN 15975-2 ­verankert. Für kritische Gebäude, wie beispielsweise Krankenhäuser, wird die Erstellung eines Wassersicherheitsplans schon seit Jahren empfohlen, in anderen Gebäuden allgemein und verbreitet angewendet wird der Wassersicherheitsplan für die Hausinstallation noch nicht. ­Dabei wird die Erarbeitung des Wassersicherheitsplans mit der damit verbundenen Festlegung der Kontrollpunkte der besonderen Bedeutung des Wassers als vermeidbare Risikoquelle gerecht und ist beispielsweise für dezentrale Trinkwasser-Erwärmungsanlagen in der ÖNORM B 5021 gefordert.

Schwachstellen identifizieren
Das Risikomanagement umfasst die Gefährdungsanalyse zur Identifikation von möglichen Schwachstellen sowohl unter ­Zugrundelegung des bestimmungsgemäßen Normalbetriebs als auch unter allen denkbaren Abweichungen. Vorteilhafterweise erfolgt die Gefährdungsanalyse in einem interdiszipli­nären Team unter Einbindung erfahrener Experten, die gemeinsam sowohl das hygienerele­vante als auch das anlagentechnische Wissen einbringen. Bei der anschließenden Risiko­abschätzung wird die Liste der identifizierten Gefährdungen abgearbeitet und auf Grundlage der Eintrittswahrscheinlichkeit sowie des Schadensausmaßes bewertet. Die daraus abgeleiteten Maßnahmen zur Risikobeherrschung zielen im Wesentlichen darauf ab, die Eintrittswahrscheinlichkeit einer möglichen Gefährdung oder die Auswirkung einer Gefährdung selbst zu reduzieren.

Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab Seite 22 der aktuellen Ausgabe 4/2021!

Tags:

Anzeigen

Anzeigen

Newsletter

Aktuelle Events

  • Frauenthal EXPO 2026

    21.01.2026 | Wien ÖAG, SHT, die Kontinentale und Elektromaterial.at präsentieren im Jänner 2026 gemeinsam mit der Industrie wieder die neuesten Ideen aus Sanitär & Installation, Energie & Elektro, Klima & Lüftung, Armaturen & Rohrleitungstechnik für Tiefbau & Industrie, Werkzeug & Befestigungstechnik, Pool & Garten, Software & Smarthome und vielen Gebieten mehr. Mit dabei sind auch wieder ALVA, Passion, ISZ, Bad & Energie und 1a.

  • Mitteleuropäische Biomasse Konferenz CEBS 2026

    21.01.2026 // In Graz treffen die Spitzenvertreter:innen der Bioenergie-Branche einander, um die Zukunft um die Zukunft der nachhaltigen Energieversorgung zu gestalten.

  • light + building

    08.03.2026 | Frankfurt Architektur und Technik verändern sich weltweit – getrieben von Digitalisierung, Urbanisierung und dem Ziel der Klimaneutralität. Sie prägen heute, wie Städte wachsen, Gebäude genutzt und Räume gestaltet werden. Vom 8. bis 13. März 2026 rückt die Light + Building in Frankfurt am Main zentrale Zukunftsfragen der Licht- und Gebäudetechnik in den Mittelpunkt. Drei Top-Themen geben die Richtung vor, in die sich die gebaute Welt aktuell und künftig entwickelt: „Sustainable Transformation“, „Smart Connectivity“ und „Living Light“.

Melden Sie sich hier an, um laufend die aktuellsten News zu erhalten.