Gas ist Wegbereiter der Energiewende

04.12.2019 | Allgemein

„Je weiter die Energiewende voranschreitet, desto mehr Gas wird benötigt“, sagt Mag. Michael Mock, Geschäftsführer des Fachverbands Gas Wärme am Rande des Energiestreiks „Raus aus Fossilen, rein in die Zukunft!“ . Er verweist darauf, dass mittel- bis langfristig durch unsere Gasleitungen kein fossiles Gas, sondern Erneuerbare beziehungsweise CO2-neutrale Gase fließen werden.

Das Nutzen dieser bislang weitgehend brachliegenden Dekarbonisierungspotenziale von Biomethan und Wasserstoff sei seiner Meinung nach nicht nur „eine wirkungsvolle Klimaschutzmaßnahme“, sondern auch eine Möglichkeit, um wertvolle, nachhaltige Rohstoffe für die Energieversorgung zu gewinnen. Denn die Gase könnten ohne Energieverluste in den bestehenden Gasspeichern lagern und bei Bedarf jederzeit vielfältig genützt werden. „Die bestehenden, gut ausgebauten Gasnetze und auch die Gasspeicher sind klimaneutral. Indem wir diese aber immer mehr zur Herstellung, Lagerung und zum Transport von Erneuerbaren Gasen nützen, leisten wir einen wichtigen Beitrag zur Energiewende“, sagt er weiter.
 

Enorme Gas-Potenziale in Österreich
Österreich hat beste Voraussetzungen, um fossiles Erdgas bis 2050 „nahezu vollständig und obendrein leistbar durch Erneuerbare Gase zu ersetzen. Damit können wir die weitgehende Dekarbonisierung erreichen“, konkretisiert der Geschäftsführer. Bei der thermischen Nutzung von Gas entsteht anders als bei Holz kein Feinstaub – es ist eben auch ein reines Naturprodukt, das die Versorgungssicherheit in Österreich auch in Zukunft zuverlässig gewährleisten kann. Aktuell sind die Gasspeicher in Österreich zu 99 Prozent voll. In Summe lagern darin rund acht Milliarden Kubikmeter Gas. Ausreichend, um durch einen ganzen Winter zu kommen und so die Versorgungssicherheit in Österreich auch dann aufrecht zu erhalten, wenn erneuerbarer Strom aus Sonne, Wind und Wasserkraft nicht ausreichend zur Verfügung steht.
Um die erneuerbaren Gaspotenziale rasch zu heben, fordert auch der Fachverband frei nach dem heutigem „Fridays for Future“-Motto die Politik zum raschen Handeln auf. Die Gaswirtschaft benötigt dafür neben einem klaren Bekenntnis zum Energieträger Gas und seiner unverzichtbaren Rolle als Garant für die Versorgungssicherheit vor allem folgende Maßnahmen:

  • Ein zukünftiges Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz mit variablen Marktprämien und technologiespezifischen Ausschreibungen, das gleichermaßen für die Einspeisung von Ökostrom wie auch Erneuerbarem Gas gelten müsse. 
  • Das Zusammenspiel aller Energiesektoren im Rahmen der Sektorkopplung müsse schon jetzt unterstützt und – soweit rechtlich möglich und wirtschaftlich sinnvoll – von Netzgebühren, Abgaben und Umlagen befreit werden. Das sei eine Voraussetzung, um neuen Technologien, wie dem Power-to-Gas-Verfahren und der Erzeugung von Wasserstoff aus überschüssigem Ökostrom zum Durchbruch zu verhelfen. 
  • Erneuerbare beziehungsweise CO2-neutrale Gase müssen auf allen staatlichen Ebenen gleich wie andere erneuerbare Energieträger behandelt werden (etwa bei Wohnbauförderungen oder Bauordnungen).
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