Teamwork (v.l.n.r.): BEd. Helmut Kapeller, Dipl.-Ing. Wolfgang Ferrari, AV Dipl.-Ing. Christian Sausmikat, Dipl.-Ing. Walter Rupprechter und BEd. Ing. Stefan Fuchs.
ZOOM.Tirol und HTL Jenbach
Damit sich die zukünftigen Techniker/innen und Planer/innen mit diesen komplexen Themen auseinandersetzen können, müssen sie zuerst Rohrnetze verstehen sowie das Verhalten von Regel- und Sicherheitsarmaturen und deren Zusammenwirken mit den Pumpen verstehen. Welche Grundlagen werden zum Erreichen dieser Ziele in der Gebäudetechnikausbildung der HTL Jenbach vermittelt: Unter der hydraulischen Anlage (in der Haustechnik) versteht man die Gesamtheit aller zum Transport des Wärmeträgermediums verbauten Rohrleitungen und Armaturen inklusive der zur Energieaufnahme oder -abgabe eingesetzten Wärmetauscher. Um die Zusammenhänge zwischen Strömungsvorgänge und Flüssigkeitsreibung zu verstehen müssen die grundlegenden hydrostatischen und hydrodynamischen Themen erarbeitet werden. Beginnend mit einfachen Beispielen zur Rohrdimensionierung über die Eigenschaften von Fluiden, den Unterschieden zwischen laminaren und turbulenten Strömungen bis zu den detaillierten Druckverlustberechnungen in Verteilsystemen, werden die Schüler/innen auf praktische Aufgaben vorbereitet. Im Praxisunterricht be-„greifen“ sie während der fachpraktischen Unterrichtszeit die Rohrmaterialien, die Verbindungstechniken, die Verarbeitung und die Befestigungstechniken. Nach dem Kennenlernen der Armaturen, deren Funktion, Symboldarstellung und Einsatzgebiete können bereits erste hydraulische Schaltungen gezeichnet werden. Bei den Übungen in den Werkstätten findet das theoretisch Erlernte auch eine zeitnahe Anwendung. Die automationsunterstützte Planung und Berechnung sowie die dreidimensionale Darstellung der haustechnischen Komponenten bietet in den höheren Jahrgängen eine solide Basis für den kommenden beruflichen Werdegang. Unsere sehr gute Zusammenarbeit mit vielen regionalen Firmen aus der Gebäudetechnikbranche und internationalen Herstellern von Systemkomponenten unterstützt uns bei der Einbindung moderner Lösungen in den Unterricht. So konnten erst vor wenigen Wochen unsere neue Druckhaltestation und eine Vakuumsprührohrentgasung der Fa. Reflex, im Labor für Anlagenhydraulik, in Betrieb genommen werden. Damit arbeiten unsere zukünftigen Techniker/innen mit den neuesten Komponenten, wobei deren Funktionen interaktiv veranschaulicht werden. Weiters ist es engagierten Lehrern der HTL Jenbach, gemeinsam mit Sponsoren aus der Wirtschaft, mit dem „Tiroler Haus der Zukunft“ gelungen, die Systemlösungen für den Wärme- und Kältebedarf in Gebäuden auch in ihrer realen Einbausituation sichtbar zu machen. Im berufsbegleitend geführten Kolleg wird die Ausbildung zum Gebäudetechnik-Ingenieur bereits im 3. Semester als Weiterbildung angeboten.
Das Bildungsangebot an der HTL Jenbach:
Höhere Lehranstalt für Gebäude- und Energietechnik
Kolleg für Gebäude- und Energietechnik für Berufstätige
Aufbaulehrgang für Gebäude- und Energietechnik für Berufstätige
Höhere Lehranstalt für Maschinenbau
Höhere Lehranstalt für Wirtschaftsingenieure
Mädchen-Infotag: Freitag, 13. Dezember 2019, 14:00 – 16:00 Uhr
Schnuppertage:
Mi 11., Do 12. und Fr 13. Dezember 2019, 08:30 – 12:00 Uhr
Mo 3., Di 4. und Mi 5. Februar 2020, 08:30 – 12:00 Uhr
Kontakt:
Tel: +43(0) 5244 62731
Mail: htl-jenbach@tsn.at
HP: www.htl-jenbach.at
Ein gelungenes Projekt auf dem Weg zur Energieautonomie
Im Hinblick auf die Realisierung der Klimaschutzziele spielt der Energieverbrauch der Gebäude eine zentrale Rolle. Nachhaltige Technologien und Systemlösungen werden dazu den Wärme- und Kältebedarf in Gebäuden stark reduzieren und auch entsprechend decken müssen. In der Abteilung für Energie- und Gebäudetechnik der HTL Jenbach liegt der Ausbildungsschwerpunkt auf effizienter und ökologischer Energieplanung und Anlagenkonzeption. Zur Anwendung der Unterrichtsinhalte wurde ein interaktiver Gebäudeschnitt gebaut, der den bauphysikalischen und ökologischen Anforderungen eines Hauses der Zukunft gerecht wird. Bautechnische Details, vom Kellergeschoß über Erdgeschoß zum Obergeschoß und Dachgeschoß, sprich von der Perimeterdämmung, einem Isokorb, zwei Rollladenkästen, diversen Fassadenaufbauten bis hin zur Eindeckung des Daches, sind sichtbar. Programmierbare Beschattungsanlagen zeigen, wie aktiver Überhitzungsschutz in den Sommermonaten umsetzbar ist. Neben konventionellen Fußboden- und Wandheizungssystemen, die mit funktionaler Simulation mittels LED ausgestattet sind, ist auch eine Bauteilaktivierung der obersten Geschoßdecke ausgeführt. Für Ausführungsvarianten der Wohnraumlüftung sind sowohl zentrale als auch eine dezentrale Einzelraum-Lösung mit Wärmerückgewinnung installiert. Diverse in die Baumassen integrierte Rohrleitungsführungsoptionen und eine Vielzahl an Luftauslassvarianten sind ersichtlich. Mono- bzw. polykristalline Photovoltaikmodule und der solarthermische Flachkollektorschnitt an der Südfassade des Gebäudeschnittes demonstrieren die Integration aktiver Solarenergienutzung mit zeitgemäßer Fassadenarchitektur. Die Bedienung aller Komponenten am Gebäudeschnitt wurde eine Miniserver-Technologie-Lösung gewählt, die zukunftstauglich und ideal auf den Wohnungsbau abgestimmt ist. Somit kann gezeigt werden, wie in einem Smart Home bereits heute die Verknüpfung von Behaglichkeit, Komfort, Energieeffizienz, Sicherheit und auch Elektromobilität umgesetzt werden kann. Die Schülerinnen und Schüler können mit Hilfe eines aufliegenden Tablets alle Funktionen der energie- und gebäudetechnischen Anlagen ausführen und somit diverse Varianten und Einflüsse simulieren.