Große Bereitschaft

12.04.2023 | Heizung, News

Ein aktueller Bericht zum Stand der globalen CO2-Entnahme- und Speicherungskapazitäten zeigt, dass jedes Jahr etwa 2 Milliarden Tonnen CO2 aus der Atmosphäre entfernt werden. Für die Eindämmung der globalen Erhitzung auf 2 Grad ist dies viel zu wenig.

Aktuell geschieht CDR (Carbon Dioxide Removal) hauptsächlich auf herkömmlichem Weg, also durch Aufforstungen und klimafreundliche Waldwirtschaft. Nur etwa 0,1% (2 Millionen Tonnen pro Jahr) werden durch innovative CDR-Technologien gebunden. Dazu zählen zum Beispiel DACCS (Direct Air Carbon Capture and Storage), bei welchem CO2 aus der Luft gefiltert und als fester Kohlenstoff gespeichert bzw. als Rohstoff in der Industrie weiterverwendet wird. Außerdem kommt CO2-Abscheidung und -Speicherung bei Bioenergie (BECCS) zur Anwendung. Bei diesem Verfahren wird CO2, welches bei der energetischen Nutzung von Biomasse entsteht, direkt eingefangen und gespeichert, wodurch sogar negative Emissionen bei der Nutzung von Bioenergie entstehen. Es gibt jedoch noch viele Ungewissheiten bezüglich der Zukunft von innovativen CDR-Methoden, da diese aktuell noch nicht wirtschaftlich genug sind, um zu einer breiten Anwendung zu kommen. Es bleibt daher offen, inwiefern diese Technologien zukunftsfähig sind.
Auch der prognostizierte Anstieg an Kapazitäten von CDR ist noch viel zu niedrig, um die Erderhitzung auf 2-Grad zu begrenzen: Bis 2030 müssten laut dem im Bericht errechneten Szenario jährlich 0,96 Milliarden Tonnen und bis 2050 ca. 4,8 Milliarden Tonnen pro Jahr mehr CO2 im Vergleich zu 2020 aus der Atmosphäre gebunden werden. Die aktuellen nationalen Ziele von Regierungen weltweit zur Erhöhung von CDR-Kapazitäten würden zusammen jedoch nur zu einem Anstieg um 0,1 bis 0,65 Milliarden Tonnen bis 2030 und 1,5 bis 2,3 Milliarden Tonnen bis 2050 führen.
Damit innovative CDR-Technologien noch eine bedeutende Rolle im Kampf gegen den Klimawandel spielen und eine breite Anwendung in naher Zukunft finden können, müssen deren aktuelle Kosten- und Effizienzprobleme gelöst werden. Bis 2050 müssten sich die Kapazitäten von innovativen CDR-Methoden um das 1300-Fache erhöhen, damit sie einen sinnvollen Beitrag zur Lösung der Klimaproblematik leisten können.
Die berechtigte Frage lautet deshalb, ob es nicht sinnvoller ist, den Schwerpunkt der Anstrengungen auf die Umsetzung der bekannten Klimaschutzmaßnahmen zu legen. Das ist der massive, weltweite beschleunigte Ausbau erneuerbarer Energie. Anstatt sich an vage Hoffnungen auf zukünftig vielleicht verfügbare Technologien zu klammern, sollte man das machen, von dem man schon weiß, dass es funktioniert.

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