Ist das HKLS-Gewerk fit für die Zukunft?

03.02.2023 | News

Unter diesem Titel stand auch die Veranstaltung am 2. Februar 2023 in der HTL Mödling. Etwa 100 Besucher folgten der Einladung zum Branchentreff-Gebäudetechnik. Organisiert wurde der Event von DI Elisabeth Berger, Abteilungsvorständin Maschinenbau-Anlagentechnik & Gebäudetechnik HTL Mödling und FOL Dipl. Päd. Ing. Josef Trummer.

Wie lassen sich volle Auftragsbücher, Fachkräftemangel, der Wunsch nach einer Vier-Tagewoche und Work-Life-Balance miteinander kombinieren? Wie können Jugendliche, Gewerbe, Schulen, Handel und Industrie einen gemeinsamen Weg finden, der alle Beteiligte zufriedenstellt? Flexibilität lautet die Antwort und Mut zu neuen Wegen. DI Maria Kollar berichtete z.B. von Mitarbeitern in ihrem Installationsbetrieb in Lilienfeld, welche auf ihren eigenen Wunsch nur drei Tage in der Woche im Betrieb beschäftigt sind. Da gibt es z.B. einen Installateur, der auch Nebenerwerbslandwirt tätig ist. Ihm ist beides wichtig, die Landwirtschaft, welche er von seinen Eltern übernommen hat und das erlernte Fachhandwerk. Dank der kooperativen Geschäftsleitung kann er beides umsetzen. Die geladenen Gastredner gaben in kurzen Impulsreferaten Antworten auf top aktuelle Fragen aus verschiedenen Perspektiven. Bei einem abschließenden Abendessen und gemütlichem Beisammensein konnten neue Kontakte geknüpft bzw. vorhandene vertieft werden.  Die GT-Akademie an der HTL Mödling wurde ihrem Ruf als HKLS-Drehscheibe zwischen Industrie, Schule, Lehrbetrieben, Planungsbüros und Zulieferindustrie wieder einmal voll gerecht.

Etwa 100 Besucherinnen und Besucher folgten der Einladung zu dem Branchentreff an der HTLMödling: Ist das HKLS-Gewerk fit für die Zukunft?
Ehrengast Karl Wilfing, Präsident des NÖ Landtages in Vertretung von Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner: „In nächster Zeit werden in Niederösterreich etwa 250 Windräder errichtet. Bei den PV-Anlagen wollen wir zuerst die Dächer bestücken, bei Grünflächen sind wir sehr zurückhaltend.“
DI Karl Mühlbauer, HTL Mödling, Gebäudetechnik: „Zahlreiche Unernehmen bieten bereits eine Vier-Tagewoche an. Work-Life Ballance ist für viele Menschen ebenso wichtig wie eine gute Bezahlung.“
Mag. (FH) Patrick Lenhart, Geschäftsführer 1a-Installateure: „Persönliche Kommunikation ist für 1a-Installateure besonders wichtig. Über unsere Schnuppertage im gesamten Bundesgebiet erreichen wir viele Jugendliche, die wir für die Branche gewinnen können.“
DI Hermann Urschitz, GETEC: „Die Generation der BabyBoomer scheidet aus den Unternehmen aus. Nachkommende Jugendliche verlangen eine Verringerung der Arbeitszeit. Wegen der hohen Besteuerung und Sozialabgaben fehlt derzeit der Anreiz für Mehrleistungen in Österreich . Teilzeitbeschäftigung wird verstärkt zu akzepieren sein.“
Ing. Manfred Denk, Bundesinnungmeister der Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker Österreichs: „Wir werden in Österreich in den nächsten fünf bis zehn Jahren 5.000 bis 10.000 zusätzliche Personen in der Branche benötigen, um alleine den geplanten Heizungtausch bewältigen zu können. Hierzu sind auch Quereinsteiger aus anderen Branchen herzlich willkommen. Unser Beruf ist sinnstiftend und absolut zukunftsgerecht.“
Mag. Robert Pristauz, IGO – Industries GmbH: „Unernehmenswerte sind ganz wichtig. Diese müssen nicht nur kommuniziert, sondern in der täglichen Arbeitswelt auch eingehalten und laufend optimiert werden.“
Mag. Markus Colle, Geschäftsführer EQUANS Gebäudetechnik GmbH: „Gesundheit und Sicherheit unserer Mitarbeitenden stehen bei uns an oberster Stelle, ebenso Weiterentwicklung und laufende Verbesserung. Dennoch, die Baubranche arbeitet vielfach noch so wie vor 30 Jahren. Der Fachkräftemangel ist vorbei, der Arbeitskräftemangel ist bereits zu spüren. Letztendlich gilt: Ohne Arbeit zerfällt das Geld in seine Atome.“
DI Maria Kollar, Kollar GmbH Lilienfeld: „Wir sind ein absolut transparentes, gemeinwohl-bilanziertes Unternehmen und glauben fest daran, dass die dezentrale, solare Energiewirtschaft die einzige Möglichkeit ist, um Unabhängigkeit, langfristige Lebensqualität und eine zukunftsfähige Entwicklung zu gewährleisten. Dazu braucht es einen tiefgreifenden Wandel, weg von Ressourcenverbrauch, Konkurrenz und maximaler Profitanhäufung, hin zu Bildung, Kooperation, Kreativität, Eigenverantwortung, Menschlichkeit un dvor allem Freude am Beruf.\”
DI Michaela Smertnig, ECO Plus: „Eine professionelle Standortentwicklung muss Hand in Hand mit dem Erreichen von Nachhaltigkeitszielen einhergehen. Flächensparen, die Minimierung der Bodenversiegelung und der Erhalt der Biodiversität sind dabei große Herausforderungen.“
Ing. Sladjan Milutinovic, HMI-Anlagenbau: „In unserem Unternehmen herrscht eine flache Hirarchie. Jeder kann in kürzester Zeit mit der Geschäftsleitung sprechen. Das selbständige Arbeiten unserer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ist die Basis für den Firmenerfolg.“

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