Zu große Brandabschnitte und mangelnder baulicher Brandschutz zählen zu den häufigsten Ursachen von Brandkatastrophen. Tadellos funktionierende Brandschutzklappen haben eine ganz wichtige Funktion.
Strobl
Laut Statistik des Brandschutzforums Austria passieren in Österreich jährlich etwa 30.000 Brände; das bedeutet, dass fast alle 17 Minuten ein Feuer außer Kontrolle gerät. Erfasst sind dabei auch Brände mit einem Schaden von unter 100 Euro, das betrifft etwa die Hälfte aller registrierten Brandschäden. Bei den zehn Todsünden in Sachen mangelhaftem technischen Brandschutz stehen an erster Stelle zu große Brandabschnitte und mangelnder baulicher Brandschutz. Weiters angeführt werden unzureichende Fluchtwege, gefährliche Stoffe, keine Brandmelde- und Sprinkleranlagen, menschliches Versagen usw. Umso wichtiger ist es, schon bei der Planung neuer Gebäude einen umfassenden, vorbeugenden Brandschutz inklusive Brandschutzklappen zu berücksichtigen. Brandschutzklappen sollten in der Regel bei Temperaturen ab rund 72 °C ausgelöst werden, um das weitere Ausbreiten von Feuer und Rauch über die Lüftungsleitungen zu verhindern. Problematisch wird es, wenn sich die Klappen mitten im Luftstrom des Lüftungsrohres befinden: Staub und andere Kleinteile bleiben daran haften und beeinträchtigen die Funktionsfähigkeit.
Herkömmliche Wartung oft schwer
Deshalb ist die regelmäßige Wartung von Brandschutzklappen unbedingte Voraussetzung für deren einwandfreie Funktion im Ernstfall. Die erforderlichen Wartungsarbeiten sind jedoch vor allem in Gebäuden mit mehreren Wohneinheiten oft schwer organisier- und durchführbar. Um diesen Aufwand zu reduzieren, hat die geba Bartholomäus GmbH die Brandschutzklappe WFK entwickelt. Durch ihre besondere Konstruktion mit freiem Querschnitt arbeitet sie nahezu verschleißfrei. Sie muss nur alle fünf Jahre per Kamerabefahrung besichtigt werden und lässt sich bei Bedarf mit rotierenden Bürsten reinigen. Diese Vorgangsweise bestätigt auch das Forschungs- und Versuchslabor der Technischen Universität München mit einer brandschutztechnischen Bewertung der WFK. geba-Geschäftsführer Gert Bartholomäus: "Gewöhnliche Brandschutzklappen besitzen eine Klappe, die sich direkt im Luftstrom der Leitung befindet. Das begünstigt jedoch Ablagerungen, welche die Funktion der Brandschutzklappe einschränken können. Um solche Ablagerungen zu verhindern, sollte die Luftgeschwindigkeit mindestens 3 m/sec betragen. Optimal sind ca. 4,5 m/sec." Kann die Luft nicht mehr problemlos durch die Leitungen fließen, so sind Probleme vor-programmiert. Zu diesen Problemen trägt auch der – bei gewöhnlichen Brandschutzklappen – um bis zu 40 Prozent kleinere Querschnitt bei. Die Leitungen müssen dadurch von Anfang an größer dimensioniert werden. Das geht mit Energieverlusten und höheren Betriebskosten einher. Zudem bedeutet die ständige Gefahr der Ablagerungen auch, dass die Brandschutzklappen in relativ kurzen Intervallen gewartet werden sollten.
Querschnitt wird nicht verengt
Bei der neuen Brandschutzklappe WFK nutzt geba deshalb einen anderen Ansatz: Deren Klappen befinden sich nicht im Luftstrom, sondern liegen an den Wänden der Brandschutzklappe an. Dadurch bleiben keine Staubpartikel haften. Die Luftgeschwindigkeit bleibt zudem über große Zeiträume hinweg konstant, sodass sich die Leitungen praktisch von selbst reinigen. Zusätzlich ist die VdS-geprüfte Auslöseeinheit einschließlich des Auslöseelements korrosionsfrei. Verbaut werden zwei scharnierlose Edelstahl-Doppeltorsionsfedern. Da der Verschleiß der Materialien bei nahezu null liegt und die Funktionalität auch nicht durch Staubpartikel eingeschränkt wird, reicht ein Wartungsintervall von fünf Jahren. Die Kontrollen werden per Kamerabefahrung durchgeführt. Dazu sind lediglich zwei Revisionsöffnungen am Beginn sowie am Ende der Leitung notwendig. Eine Funktionsprüfung sowie Öffnungen in jedem einzelnen Geschoss werden nicht mehr benötigt. Dadurch kann auf Wartungsmaßnahmen in einzelnen Wohnungen verzichtet werden, sodass sich auch der organisatorische Aufwand deutlich verringert.
Den ungekürzten Bericht finden Sie in der aktuellen Ausgabe 9/2018 auf Seite 58.