Lieber ein Fisch im Wasser …

23.05.2022 | News

… oder doch ein begossener Pudel?!

Ich bin ja immer davon ausgegangen, dass mit der Redewendung „wie ein Fisch im Wasser“ gemeint ist, dass jemandem etwas leichtfällt bzw. man sich wohlfühlt. Stimmt aber nicht ganz: Laut Google zumindest bezieht sich die Aussage auf die Gesundheit. Sie kam von der Überzeugung, dass sich ein Fisch im Wasser sehr wohlfühlt (wohlgefühlt hat) und man (damals) seltener bzw. nie kranke Fische zu Gesicht bekam, da diese von Raubfischen gefressen wurden. Gute Erklärung – ist wohl aber auch schon länger her.
Andererseits: Gesundheit und Wasser – respektive Körperpflege – schwimmen ja auch gerne Hand in Hand, also weiter im Text. Der begossene Pudel ist uns allen natürlich ­bekannt, oder? Die Übersetzung für das Niederdeutsche (= plattdeutsch – hauptsächlich in Norddeutschland und angrenzenden Regionen gesprochene) Wort jedoch ist für mich relativ überraschend gewesen. „Pudel“ meint ebendort Pfütze, Pfuhl, Morast, was in Österreich wiederum weitestgehend als Lacke bezeichnet werden würde. Die wiederum stellt aber nicht die Mehrzahl der bunten Werkstoff-Versiegelung dar, sondern das seichte Überbleiben von Regenwasser am Boden. Ok, vielleicht führt das jetzt aber auch zu weit …
„Sich pudeln“ meint in (Nord-)Deutschland „sich im Wasser hin- und herbewegen“ – lustig, wenn man es mit dem österreichischen Wort „Pudel“ (Anmerkung: klanglich im Dialekt oft eher „Budl“) vergleicht. An der „Pudel“ lehnt der Österreicher, wenn er ein Getränk an der Bar zu sich nimmt. „Aufpudeln“, also das Erregen im weitestgehend eher negativen Sinne, tut er/sie sich nur dann, wenn das namenlose Beispiels-Getränk nicht schnell genug daherkommt. Wenn sich der Österreicher im Wasser hin und her bewegt, würde er im Übrigen „plantschen“ und nicht „pudeln“.
So, wo war ich jetzt … Ach ja: Zurück zum Hoch- bzw. eigentlich Plattdeutschen. Die Begriffe „pudelnass“ bzw. das Quasi-Gegenteil des „Sich-pudelwohl-Fühlens“ gehören in ­diesen Zusammenhang bzw. in diese geographische Gegend. Warum? Weil jene Hunde, die man früher (Anm.: ca. im 17. Jahrhundert) für die Jagd auf Wasservögel abgerichtet hatte, als Pudelhunde bezeichnet wurden, was schließlich im 18. Jahrhundert anscheinend zur Verkürzung „Pudel“ führte. Der erbärmliche Anblick des nassen und frierenden Tieres wiederum gipfelte also in der Redewendung des „begossenen Pudels“.
Wie ich da jetzt drauf gekommen bin? Nun, mein ursprünglicher Gedanke war jener der – zumindest heute am häufigsten vorkommenden – Unterscheidungsmöglichkeit: Es geht bei uns ja oft um das Baden oder Duschen. Also wie ein Fisch (oder bildlich wahrscheinlich noch besser: ein Fischotter) in der Badewanne zu liegen oder wie ein begossener ­Pudel unter der Dusche zu stehen … Wobei natürlich beides ausschließlich im royalen Sinne und keineswegs erbärmlich wie der zuvor erwähnte schafslockige Jagdhund zu verstehen ist. Meine Vorliebe kennen aufmerksame Leser bereits – die ersten fünf richtigen Einsendungen gewinnen ein Jahresabo! Nun aber, im Namen des gesamten Teams, ebenso eine entspannte wie entspannende Lektüre mit dem aktuellen Badplaner!

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