„Wir haben Produkte, die gegen steigende Fixkosten für das Wohnen wirken und den Kunden helfen zu sparen“, sagt Dr. Martin Hagleitner, Geschäftsführer von Austria Email.
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Austria Email-Vorstand Dr. Martin Hagleitner über die Möglichkeiten der Branche, das Heizungslabel, Energieeffizienz und Neuerungen im Mietrecht als Rückenwind zu nutzen und die derzeit schwache Nachfrage wieder anzukurbeln.
Am 26. September tritt die Ökodesign-Richtlinie in Kraft, die das Heizungslabel verpflichtend macht, und auch das Energieeffizienzgesetz soll dazu beitragen, dass der Energieverbrauch sinkt. Können diese Rahmenbedingungen der Branche helfen, ihre Produkte am Markt wieder besser zu bewerben?
Hagleitner: Viele Menschen kennen ihre Heizkosten nicht und wissen auch zu wenig darüber, wie viel sie bei Heizung und Warmwasser sparen können. Daran sehen wir, dass wir als Branche die Endverbraucher bisher einfach zu wenig erreicht haben. Wir haben viel in produktspezifische Verbesserungen investiert, auch viel in den B2B-Bereich, aber zu wenig an Informationen für den Letztverbraucher. Da könnte das Energieeffizienzgesetz helfen. Legistisch mag es kein Bravourstück sein, aber es ist nicht hoffnungslos und insbesondere der Maßnahmenkatalog, wenn er tatsächlich transparente und messbare Einsparungen fördert, ist gut für die Branche.
Und die Ökodesign-Richtlinie samt Heizungslabel?
Hagleitner: Hier sehe ich zwar die gute Absicht, aber die Regelung ist klar missglückt.
Energieeffizienzgesetz, Heizungslabel, Mietrecht, Kooperation mit Energieversorgern – Sie zeigen eine ganze Menge an Chancen anhand von aktuellen Maßnahmen auf, bei denen viele in der Branche eher skeptisch sind. Was macht Sie so optimistisch?
Hagleitner: Wir Hersteller haben die richtigen, energieeffizenten Produkte, die Installateure haben die handwerklichen Fähigkeiten und den Zugang zu den Kunden, und die Vermieter müssen sich mit dem Thema jetzt ebenfalls auseinandersetzen. Dazu kommt eben, dass die Energieversorger zum Energiesparen gezwungen sind und so dem Installateur die oft ungeliebte Verkaufsarbeit abnehmen könnten. Auch die Fördertöpfe sind immer noch gefüllt, und die Entlastung der Einkommen durch die Steuerreform kann sich ebenfalls positiv auswirken. Wenn wir alle unsere Kompetenzen ausspielen, könnte das der Weg aus der Stagnation sein.
Lesen Sie das ungekürzte Interview ab Seite 16 der aktuellen Ausgabe 7-8/2015!