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Sowohl für Module als auch für Wechselrichter „made in Europe“ sind jeweils zehn Prozent Zuschuss auf die Förderung vorgesehen. In Summe sind also 20 Prozent Zusatzförderung möglich. Wer zur PV-Anlage einen Stromspeicher installiert, erhält auch für diesen 10 Prozent Förderaufschlag. Informationen zum Antrag und zu heimischen Modul- und Wechselrichterherstellern sind ab sofort abrufbar unter
www.pv-made-in-a.at.
Heimische Photovoltaik steht für Qualität
„Die heimische Photovoltaik-Branche und ihre international führenden Unternehmen stehen für Innovationskraft und höchste Qualität. Der einzige Vorteil, den chinesische Produkte haben, sind künstlich niedrig gehaltene Preise“, sagt Hubert Fechner, Obmann der Technologieplattform Photovoltaik Austria (TPPV). „Anreize für den Kauf europäischer und österreichischer PV-Komponenten, die diesen Wettbewerbsnachteil ausgleichen, sehen wird daher als sehr positiv. Wir hoffen, dass der Bonus auch Vorbild für weitere europäische Staaten ist.“ Der Fachverband der Elektro- und Elektronikindustrie, der die Forderung nach einem „Made in Europe“-Bonus bereits seit Langem stellt, begrüßt die Umsetzung und weist darauf hin, dass Österreich hinsichtlich erneuerbare Energien und Energieeffizienz-Technologien besonders stark ist.
Photovoltaik in Österreich auf dem Vormarsch
Rund 15 Prozent des österreichischen Stroms stammen bereits aus Sonnenenergie – Tendenz stark steigend. 2024 wurden 2,5 Gigawattpeak PV zugebaut, bis 2030 soll es in Österreich 21 Gigawattpeak Photovoltaik-Leistung geben. PV ist damit bereits jetzt eine der ökologisch und ökonomisch effizientesten Technologien der Energiewende und ein zentraler Hebel für den Wirtschaftsstandort Österreich.
Wettbewerbsnachteil durch chinesische Dumpingpreise
Trotz dieser positiven Entwicklung ist die europäische und österreichische PV-Produktion in den letzten Jahren zunehmend unter Druck geraten. Asiatische Hersteller – insbesondere aus China – hätten mit Preisen teils unter den Herstellungskosten und massiver staatlicher Unterstützung große Marktanteile übernommen, so Fechner. In einem zunehmend geopolitisch instabilen Umfeld werde diese Importabhängigkeit zu einem ernstzunehmenden Risiko. Für ein resilientes Energiesystem brauche es daher dringend eine strategische Förderung der europäischen PV-Industrie.
Bonus sichert Standort und Versorgung
Der „Made in Europe“-Bonus ist ein solcher Impuls zur Stärkung der europäischen PV-Wirtschaft und ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung. Damit wird nicht nur die Nachfrage nach europäischen Produkten gestärkt, sondern auch die Produktion im eigenen Wirtschaftsraum angeregt. „Photovoltaik ist nicht nur energiepolitisch von Bedeutung, sondern auch ein starker ökonomischer Motor. Forschung, Entwicklung und Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette schaffen hochqualifizierte Arbeitsplätze und ermöglichen regionale Wertschöpfung“, sagt FEEI-Experte Klaus Bernhardt. Österreich verfügt über international führende Unternehmen in Bereichen wie Sondermodule, Wechselrichter, Leistungselektronik, Unterkonstruktionen sowie im Bereich der Systemintegration. Diese Spezialisierung eröffnet Exportchancen, Innovationspotenziale und stärkt die technologische Wettbewerbsfähigkeit des Landes. „In den kommenden Jahrzehnten werden Photovoltaik- und Speichersysteme zunehmend eine tragende Säule der Energieinfrastruktur darstellen“, so der Experte.