Im niederösterreichischen Neunkirchen wurde in Rekordzeit eine komplett neue Fertigungsstätte aufgebaut.
ÖBB
Dafür mussten in nur zehn Wochen rund zwei Kilometer Rohrleitungen zur Versorgung mit Wärme, Druckluft und Trinkwasser installiert werden. Um diesen ambitionierten Zeitplan einhalten zu können, setzte das Installationsunternehmen Stoll GmbH aus Neunkirchen verschiedene Rohrleitungssysteme von Viega mit der bewährten Pressverbindungstechnik ein. Durch den Einsatz des Pressverbindungssystems "Megapress" konnte komplett auf Schweißen verzichtet werden – mit einer Zeitersparnis von bis zu 60 Prozent pro Verbindung, die sich über die vielen Rohrmeter beträchtlich aufaddierte und so den zügigen Bauablauf unterstützte. Der Semmering-Basistunnel ist ein gigantisches Infrastrukturprojekt der Österreichischen Bundesbahnen (ÖBB). Zwei 27 Kilometer lange Röhren werden von Gloggnitz im Norden in Richtung Mürzzuschlag im Südwesten von verschiedenen Angriffspunkten aus in den Felsen getrieben. Die dafür veranschlagten Baukosten von über drei Milliarden Euro werden gleich aus mehrfachen Gründen investiert: Durch den Tunnelbau verkürzt sich beispielsweise die Reisezeit innerhalb Österreichs auf der Nord-Süd-Verbindung deutlich, darüber hinaus verringert sie sich auch auf der wichtigen europäischen Route vom Baltikum zur Adria. Auf dieser Strecke können außerdem in Zukunft mehr Güter von der Straße auf die Schiene verlegt werden. Denn die aktuelle Bahnlinie über den Semmering, hinauf auf bis zu 896 Höhenmeter, ist für schwere Güterzüge zu steil und zu kurvenreich. Eisenbahnnostalgiker freuen sich zudem darüber, dass durch den neuen Tunnel die historische Passstrecke entlastet wird. Denn mit den vielen berühmten Viadukten und Bogenbrücken ist die Semmering-Bahn Teil des UNESCO-Weltkulturerbes, das nicht über Gebühr beansprucht werden soll. Im Jahr 2026, nach einer Gesamtbauzeit von 14 Jahren, soll der Semmering-Basistunnel fertiggestellt sein. Trotz dieser langen Zeitachse kam es bei der Rohrleitungsinstallation in der Fertigungshalle für die Betonfertigteile entscheidend auf die schnelle und sichere Pressverbindungstechnik von Viega an, denn unabhängig von der Gesamtdauer des Projekts ist jeder einzelne Teilschritt eng getaktet. Herausforderung: kurze Bauzeit Der Hintergrund: Das gesamte Tunnelbauprojekt ist in verschiedene Abschnitte und Baulose unterteilt. Sobald nach der jeweiligen Ausschreibung die Aufträge vergeben sind, muss es umgehend an die Realisierung gehen, um den Gesamtzeitplan zu halten. Zu einem Auftragsteil gehört dabei neben dem Bau von Stollen, Kavernen und Schächten auch die Produktion von Tübbingen. Diese Fertigbetonteile werden bei dem maschinellen Vortrieb mit einer Tunnelbohrmaschine direkt zum Auskleiden und Abstützen der Felswände eingesetzt. Damit die Tunnelbohrmaschine pausenlos arbeiten kann, ist in dem 150 Meter langen und 30 Meter breiten Hallenkomplex eine Produktionsleistung von fünf Segmenten pro Stunde erforderlich. Als hierfür die Swietelsky Tunnelbau GmbH & Co. KG aus Salzburg von der ÖBB als Teil des Loses "SBT 2.1-Tunnel Fröschnitzgraben" den Zuschlag erhielt, war also zügiges Handeln angeraten … Die gesamte Installationstechnik für diese Halle übernahm die Stoll GmbH aus Neunkirchen. Der Arbeitsumfang war entsprechend groß, die verfügbare Zeit hingegen knapp. Um hier mit möglichst viel Sicherheit zu arbeiten, entschied sich Geschäftsführer Harald Stoll dafür, sämtliche Installationen mit Rohrleitungssystemen von Viega zu realisieren. Von einem Dampfkessel-Container mit 2 MW Leistung wird mit dem Viega-Rohrleitungssystem "Prestabo" die Wärmeenergie in die Halle und zu den Produktionsanlagen geleitet. Mit "Prestabo" installierten die Fachhandwerker von Stoll außerdem die Druckluftverteilung. Die Trinkwasserverteilung wiederum ist aus dem Edelstahl-Rohrleitungssystem "Sanpress Inox". Für alle Rohrleitungssysteme konnten die Stoll-Installateure dabei jedoch das gleiche akkubetriebene Presswerkzeug "Viega Pressgun 5" nutzen. "Jede Pressverbindung war so in wenigen Sekunden fertiggestellt, selbst bei den großen Rohren mit 108 mm Außendurchmesser. Das sparte viel kostbare Montagezeit", fasst Stoll die Vorteile der hier eingesetzten Systemtechnik kurz und knapp zusammen.
Lesen Sie den ungekürzten Artikel auf Seite 56-57 der aktuellen Ausgabe 11/2018.