Mit Vollgas durch Europa

25.02.2020 | Heizung, News

Einem Unternehmer aus Österreich ist es in relativ kurzer Zeit gelungen, ein cleveres Produkt am inter-nationalen Markt zu positionieren.

Ursprünglich war geplant, zusammen mit einem Geschäftspartner den Vertrieb des biegbaren Edelstahlwell­ rohrsystems CSST für den BOA-­Konzern in Österreich zu übernehmen, wozu 2011 die BOAGAZ gegründet wurde.

Herr DI Zimmermann, vor wel­chen Entscheidungen standen Sie damals?

DI RAINER ZIMMERMANN: Aufgrund strategischer Ent­scheidungen im Konzern erhielten wir kurze Zeit später die Chance, das System direkt vom Hersteller der Rohre zu be­ziehen.  Diese Chance nutzten wir und so kam es 2014 zur Umfirmie­rung in BOAGAZ mit Auswei­tung des Vertriebs auf Europa. Rückblickend war dies die beste Entscheidung, die wir treffen konnten. Wir schafften es, das System in allen wichtigen Gas­ländern Europas zu platzieren und der Branche ein wirklich innovatives System zur Verfü­gung stellen zu können. Aufgrund des wachsenden Erfolgs folgten 2016 die Grün­dung einer Tochtergesellschaft in Frankreich sowie 2017 in Deutschland. Außerdem konn­ten wir 2017 mit TERRAGAZ einen sehr kompetenten Vertriebspartner für ganz Osteu­ropa dazugewinnen.

Worauf führen Sie den inter­nationalen Erfolg zurück?
ZIMMERMANN: Mit dem BOAGAZ­System fokussieren wir uns auf ein Nischenprodukt mit eindeutigem USP und Nut­ zervorteilen. Unsere gesamte Firmenstruktur ist auf den Be­reich Gas und Gasinstallations­technik ausgerichtet. Eine Aus­weitung unseres Sortiments wird also immer nur um das Kernpro­dukt herum erfolgen oder im Bereich der flexiblen Elemente für den SHK-­Bereich.

Welche Rolle spielt Ihr Unterneh­men in Europa?
ZIMMERMANN: In unserem Bereich gelten wir mittlerweile europaweit als der Spezialist und Ansprechpartner für flexible Edelstahlwellrohre für Gasins­tallationen. Zudem ist unser System ausschließlich über den Fachgroßhandel erhältlich. Besonders zeichnet uns aus, dass wir in jedem Vertriebsland mit Eigenpersonal oder starken Ver­ triebspartnern, die im jeweiligen Land ansässig sind, vertreten sind. Das ist hinsichtlich regio­naler und kultureller Unterschie­de ein wesentlicher Erfolgsfaktor und garantiert uns die Nähe zum Kunden. Wir sind generell sehr dezentral strukturiert und dyna­misch unterwegs. So konnten wir uns zum Beispiel letztes Jahr sehr rasch mit einem zweiten Warenlager in Straßburg an die stark gestiegene Nachfrage in Frankreich anpassen, um Waren­verfügbarkeit zu garantieren.

Warum nahmen Sie heuer zum ersten Mal an dem neuen Messe­format EXPO der Frauenthal Gruppe teil?
ZIMMERMANN: Aus unserer Sicht war die Organisation der Veranstaltung hervorragend und sehr gut besucht. Wir hatten viele qualitativ hochwertige Gespräche mit Interessenten und bestehen­ den Kunden. Dieses Mal gingen wir besonders auf die jetzt end­lich mögliche Verlegung unter dem Estrich ein. Hier bieten wir den Installationsbetrieben enor­me Effizienzgewinne.

Wie wird sich Gas als Energie­träger in Zukunft entwickeln?
ZIMMERMANN: Aus meiner Sicht hat Gas die nächsten Jahre bzw. Jahrzehnte definitiv als zen­traler primärer Energieträger noch länger Bedeutung. Der Aus­stieg aus fossilen Energieträgern ist schwierig und nicht innerhalb kurzer Zeit umsetzbar. Es wird defintiv einen Umstieg auf Green Energy geben, doch dieser wird nur stufenweise erfolgen kön­nen. Gas an sich weist mit Ab­stand einen der saubersten Ver­brennungsprozesse gegenüber anderen Brennstoffen – insbe­ sondere Öl – auf. Man sollte auch nicht vergessen, dass wir eine sehr gute Gasinfrastruktur haben, die noch immer weiter ausgebaut wird. Die Zuwachsrate ist hier natürlich prozentuell geringer, aber absolut gesehen gibt es im­mer wieder neue Siedlungen, die erschlossen werden. Diese Infra­struktur könnte dann natürlich zukünftig auch für andere Medi­en genutzt werden. Bisher zeigt die Energiepolitik der EU jedoch, dass Gas erhalten bleibt – zumin­dest über den nächsten über­schaubaren Zeitraum.

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