DI Elisabeth Berger.
HTL Mödling
Der österreichische Installateur sprach mit DI Elisabeth Berger, Abteilungsvorständin für Gebäudetechnik und Maschinenbau an der HTL Mödling.
Es gibt ab 2019 "Gebäudetechnik" als neuen Lehrgang an der HTL Mödling; wie kam es zu dem Entschluss, diesen anzubieten?
Berger: Einerseits durch den dringenden Bedarf der Wirtschaft in Kombination mit fehlenden Ausbildungsstätten für planerische Gebäudetechniker in der Region. Andererseits gabe es positive Rückmeldungen von Absolventen und ihren Arbeitgebern; beides führte zu dem Entschluss, ab Herbst 2019 neben dem Kolleg und Aufbaulehrgang für Gebäudetechnik eine zusätzliche fünfjährige HTL-Ausbildung für Gebäudetechnik in Mödling anzubieten.
Was werden die Schwerpunkte in dem Lehrgang sein?
Berger: Die neue fünfjährige Ausbildungsmöglichkeit basiert auf den drei Säulen einer HTL-Ausbildung. Diese sind erstens Allgemeinbildung und Studierfähigkeit; zweitens Fachtheorie und eine breite Basis- und Planungskompetenz und drittens Fachpraxis und handwerkliche Grundfertigkeiten. Die Schwerpunkte der Ausbildung Gebäudetechnik orientieren sich an den klassischen Aufgaben wie Heizen, Kühlen, Klima, Lüftung, Sanitär, Grundlagenwissen im Bereich Messen, Steuerung, Regelung und Gebäudeautomation. Sie bieten innovative Inhalte in puncto bautechnische Grundlagen, Projektmanagement, Energieplanung, wirtschaftliche Vertiefung und rechtliche Grundausbildung. Darüber hinaus fokussiert die Ausbildung auf der praktischen Umsetzung, Planungskompetenz und BIM (Anm.: Building Information Modelling). Weiters haben wir als übergeordnete Mission Klimaschutz und Energieeffizienz und vermitteln als Grundhaltung Kundennutzen und Kundenorientierung.
Es gibt zwei Varianten (fünfjährig mit Matura) und viersemestrig (mit Matura bzw. Diplomprüfung) an wen richtet sich das jeweilige Angebot?
Berger: Das neue Angebot der fünfjährigen Ausbildung richtet sich an AHS-Unterstufen- und Mittelschulabsolventen, also an junge Menschen ab 14 Jahren. Ein Abschluss bietet sehr gute Berufsaussichten, aber auch die Möglichkeit, im Anschluss eine Fachhochschule oder Universität zu besuchen. An Fachschulabsolventen und Facharbeiter mit Lehrabschluss richtet sich der bereits länger existente Aufbaulehrgang für Gebäudetechnik mit einer Dauer von zwei Jahren.Das ebenfalls schon langjährig geführte viersemestrige Kolleg ist das Angebot für AHS-Maturanten und BHS-Absolventen – eine relativ kurze, dafür intensive Ausbildung.
Bietet sich das Kolleg auch als zusätzliche Ausbildung für Berufsschüler/Lehrlinge (mit zusätzlich absolvierter Reifeprüfung in einer Maturaschule), für AMS-Kunden (mit bereits absolvierter Lehre) oder Berufsumsteiger an?
Berger: Das Kolleg und der Aufbaulehrgang bietet sich als zusätzliche Ausbildung an. Für Facharbeiter als Auf- oder Umstieg öffnet es den Weg zum Ingenieur, zur Universität und Fachhochschule. AMS-Kunden bietet es einen Wiedereinstieg mit Höherqualifikation. Berufsumsteigern ermöglicht es den Einstieg in eine Wachstumsbranche mit sicheren und gut bezahlten Anstellungsmöglichkeiten.
Wie eng stehen Sie mit Firmen in Hinblick auf die neue Ausbildung im Austausch? Was sind die Wünsche an Sie als HTL?
Berger: Die Unternehmen wissen um die Qualität der HTL- und Kollegausbildung und beschäftigen Absolventen häufig im Planungsbereich. Die Arbeitgeber sind mit den Absolventen des Kollegs bzw. Aufbaulehrgangs sehr zufrieden und suchen zusätzlich planungskompetente Mitarbeiter; das bezieht sich natürlich auch auf die Absolventen der fünfjährigen Ausbildung. Sämtliche der ebenso umfangreichen wie unterschiedlichen Anforderungen können von Unternehmensseite – gemäß den zahlreichen Rückmeldungen aus der Wirtschaft – von unsere Absolventen sehr gut erfüllt werden.
Den ungekürzten Artikel lesen Sie in der aktuellen Ausgabe 10/2018 auf Seite 7.