ÖAG gegen die Gigantonomie

04.04.2012 | News

Warum ÖAG-Chef Helmut-Dieter Kus auf Profis statt auf Riesenschauräume setzt.

Im Gespräch mit „Der österreichische Installateur“ erklärt ÖAG-Vorstand Mag. Helmut-Dieter Kus die Strategie, die hinter dem neuen ÖAG-Slogan „Von Profi zu Profi“ steckt – und warum er glaubt, dass es über kurz oder lang Richtpreise bei den Nettopreisen geben wird.

Herr Kus, der neue Slogan der ÖAG lautet „Von Profi zu Profi“. Was bedeutet das?
Helmut-Dieter Kus: Wir wollen dem Installateur noch viel mehr an Dienstleistungen anbieten, die genau auf seine Bedürfnisse zugeschnitten sind. Endkunden interessieren uns nicht. Wir richten uns in unserer ganzen Kommunikation auf den Profi-Fachhandwerker aus. Das heißt beispielsweise auch, dass wir nicht in Endverbrauchermedien für unsere Schauräume werben, sondern nur in Fachmedien für den Installateur.

Das freut mich natürlich … aber Spaß beiseite und zurück zum Thema: Viele Großhändler suchen nach Wegen, das Geschäft durch Werbung beim Endkunden anzukurbeln. Ist es für den Branchenriesen ÖAG nicht ein gewisses Risiko, sich da auszuklinken und strategisch voll  auf die Installationsbetriebe zu konzentrieren?
Kus: Die Konzentration auf den Installateur ist die Erfolgsstrategie der ÖAG, mit diesem Kerngeschäft sind wir groß geworden. Wir beschäftigen derzeit rund 830 Mitarbeiter. In der ÖAG Haustechnik haben wir zuletzt 13 zusätzliche Mitarbeiter aufgenommen, um besseres Service für den Installateur bieten zu können. Das ist unsere Zukunft: Besseres Service für den Installateur, nicht mehr Prozente bei den Preisen. Das einzige Risiko besteht beim Thema Internet, Stichwort Badshops – aber darüber haben wir ja in Ihrer letzten Ausgabe ausführlich gesprochen (Anm. der Red.: „Badverkauf im Internet“, Ausgabe 2/2012, Seite 62–69). Derzeit sehen wir aber keine Notwendigkeit, hier tätig zu werden.

Welche neuen oder verbesserten Dienstleistungen haben Sie für die Installateure?
Kus: Wir streben schnellere Durchlaufzeiten und längere Bestell-Annahmezeiten an. Seit dem Vorjahr bieten wir schon das Service „Next day delivery“ für 24.000 Produkte an, wenn diese bis 18 Uhr bestellt werden – diese Produkte werden dann über den Nachtsprung am nächsten Tag in der Früh angeliefert. Ein weiterer Punkt sind spätere Bestell-Annahmezeiten für Langgutprodukte. Auch die Abholung in einem IZ in der Früh ist möglich, wenn am Vortag bestellt wird. Derzeit haben wir eine OITF-Rate („on time in full“, also komplett und rechtzeitig am richtigen Ort) von 97,4 Prozent, was schon sehr gut ist. Natürlich wollen wir das weiter verbessern.
Für die Installateure sind die IZ und auch die Bädercenter die wichtigsten Anlaufstellen bei der ÖAG. Sind hier Neuerungen geplant?
Kus: Alle unsere 49 bestehenden IZ werden renoviert, zusätzlich eröffnen wir sogenannte Super-IZ. Diese Super-IZ zeichnen sich durch ein noch größeres Sortiment auf Lager aus. Das erste ging noch im Vorjahr in Klagenfurt erfolgreich in Betrieb, das nächste Bädercenter wird in Brunn am Gebirge eröffnet. Auch alle unsere 14 übrigen Bädercenter werden renoviert.

Das gesamte Interview: Ausgabe 3-4/2012, S.22

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