Raumluftfeuchte und die Übertragung von Viren

01.12.2020 | Klima / Lüftung, News

Wenn die Virenlast steigt, ­können sich andere Personen im Raum trotz Abstand ebenfalls infizieren. Deshalb empfehlen Wissenschaftler, durch effektives Lüften die Konzentration mit Viren in der Raumluft und damit auch das Übertragungsrisiko zu verringern.

Ist eine Lüftungsanlage installiert, rät der Fachverband Gebäude-Klima, FGK e. V., sie mit möglichst hohem Außenluft­anteil zu betreiben. Durch das ausgiebige Lüften sinkt allerdings neben der Belastung mit Keimen, Kohlendioxid und anderen Schadstoffen im Gebäude auch die Raumluftfeuchte – wenn nichts dagegen unternommen wird. Weil die Luftfeuchtigkeit einen erheblichen Einfluss auf die Gesundheit hat, empfiehlt der FGK, für eine relative Luftfeuchtigkeit von mindestens 40 Prozent zu sorgen.
 

Absolute und relative Luftfeuchtigkeit
Die absolute Luftfeuchtigkeit ist der tatsächliche Gehalt an Wasser in der Luft. Angegeben wird er in Gramm (Wasserdampf) pro Kilogramm (trockener Luft). Für die Gesundheit ist jedoch der Sättigungsgrad der Luft mit Feuchtigkeit, das heißt die relative Luftfeuchtigkeit, relevant. Sie wird als prozentuales Verhältnis der vorhandenen Feuchtigkeitsmenge zur maximal von der Luft aufnehm­baren Feuchtigkeitsmenge angegeben. Durch das Heizen wird die Luft im Innenraum ­trocken, selbst wenn es draußen feucht und neblig ist. Das liegt daran, dass die absolute Feuchtigkeit der Luft auf dem Weg von draußen nach drinnen unverändert bleibt, während die relative Luftfeuchte durch das Erwärmen sinkt.

Einfluss der Raumluftfeuchte auf die Gesundheit
Trockene Luft bewirkt, dass die Schleimhäute trockener werden und dadurch ihre Aufgabe der Schmutz- und Keimfilterung aus der Atemluft nicht mehr so effizient er­füllen können. Im Workshop des FGK zur Bedeutung der Raumluftfeuchtigkeit stellte Dr. Ajit Ahlawat vom Leibniz-Institut für Troposphärenforschung (TROPOS) dar, dass Aerosole bei einer Luftfeuchtigkeit unter 40 Prozent durch die Verdunstung sehr schnell so klein werden, dass sie lange in der Luft schweben können und gleichzeitig durch die schnelle „Trocknung“ quasi in eine Schockstarre verfallen und damit infektiös bleiben. Gleichzeitig steigt die Infektiosität vieler Viren bei niedriger Luftfeuchtigkeit im Zusammenhang mit der Austrocknung der Schleimhäute. Trockene Luft hat zudem erheblichen Einfluss auf die Abwehrmechanismen unserer Atemwege. Durch das Einatmen von Luft mit niedriger relativer Feuchte wird der Schleim in Nase und Rachen trocken und ­zähflüssiger. Dies beeinträchtigt die Fähigkeit der Flimmerhärchen, Aerosole abzutransportieren.

Lesen Sie den ungekürzten Artikel auf Seite 49 der aktuellenAusgabe 12/2020 oder online am Austria Kiosk!

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