Rutschsicher im Römischen Bad

23.05.2022 | News

Das „Bains Municipaux“ in Straßburg ist ein bauliches Meisterwerk aus dem 19. Jahrhundert. Im Zuge der Generalsanierung wurden bestimmte Flächen nun auch rutschfest gestaltet – um so nach der Wiedereröffnung die Sicherheit für Besucher und Mitarbeiter zu gewährleisten.

Die Architektur des „Bains Municipaux“ spiegelt den Stil der großen Thermen, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts in ganz Europa entstanden, wider. Die öffentliche Badeanstalt wurde zwischen 1905 und 1908 vom deutschen Architekten und Stadtplaner Fritz Beblo erbaut und im Jahr 2000 unter Denkmalschutz gestellt. Im Herzen des UNESCO-Gebiets ist das Objekt als historisches Denkmal klassifiziert. Der Bau beherbergt zwei Becken, Warmwasserbäder sowie römische Bäder inklusive Saunen und Hammams. Bedeutende Straßburger ­Sehenswürdigkeit, Erbe des Jugendstils und monumentales Wahrzeichen im Stadtteil Neustadt: Im Raum stand die Frage, wie sich eine Restaurierung durchführen lässt, die einerseits die historische Substanz respektiert und andererseits den gültigen Vorschriften und Normen gerecht wird. Ob die Stadt Straßburg die bauliche Auffrischung und somit das millionenschwere Projekt stemmen kann, wurde über Jahre hinweg diskutiert. Schließlich wurde die Entwicklungs­gesellschaft SPL Deux-Rives, die sowohl zur Kommune als auch zur Eurometropole gehört, mit der Leitung und Steuerung der Aufgabe betreut. Umgesetzt wurde der Entwurf der Gruppe Eiffage: Das französische Bauunternehmen ist einer der europäischen Marktführer im Bau- und Konzessionsbau. Der Schwerpunkt des Konzepts lag auf den Aspekten Gesundheit und Wohlbefinden. Mit der Konservierung und Restaurierung des Juwels und der ambitionierten Renovierung wurde im November 2019 begonnen.

Wachsende Bedürfnisse nach Entspannung – und nach Sicherheit
Im Zuge der Renovierungsarbeiten sollten die Innenräume mit den historischen Details und im Original so gut wie möglich erhalten bleiben, gleichzeitig neue Dienstleistungen geschaffen werden. Das Platzangebot rund um die Becken wurde vergrößert, die durch Chlor und Feuchtigkeit angegriffenen Holzmöbel restauriert. Die Tiefe der beiden ­Becken wurde reduziert, um auch nautische Aktivitäten im Rahmen des Gesundheitssports anzubieten und den Jüngsten ein ­sicheres Schwimmenlernen zu ermöglichen. Um den wachsenden Bedürfnissen nach Entspannung gerecht zu werden, gibt es ­zukünftig einen neuen Wellness- und Spa-Bereich, Saunen und Solarien, einen Whirlpool, eine Salzgrotte sowie Massage- und Rhassoul-Duschen. Draußen erstrecken sich Balneotherapie-Pools, im Hinterhof wurde ein Garten frisch angelegt, im alten Heizraum runden eine Sporthalle und ein Fitnessbereich sowie eine diätetische Lehrwerkstatt das Wohlfühlangebot ab.
Wo möglich, sollten die ursprünglichen Fliesen erhalten bleiben, andernorts Antirutschfliesen eingebaut werden. Denn überall dort, wo es feucht und nass wird, ist das hohe Rutschrisiko für die Badegäste und Schüler zu berücksichtigen. Die Baufirma suchte nach einer Antirutschlösung. Erste Idee: Die Fliesen sandstrahlen lassen, um so die Rutschfestigkeit zu erhöhen. „Ich machte der Bauleitung klar, dass damit einerseits die Originalfliesen dauerhaft beschädigt werden, und andererseits entspricht dieses Verfahren keiner DIN-Norm; die allerdings ist bei einer derartigen Einrichtung mit Publikumsverkehr gefordert“, erklärt Nicolas Kany von GriP France, dem Tochterunternehmen der Schweizer GriP Safety Coatings AG. Stattdessen bietet er die Antirutschbeschichtung SWISSGRiP als Lösung an, absolviert einige Test-Applikationen.

Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 24 der aktuellen Ausgabe 5a/2022 oder am AustriaKiosk!

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