Solarmodule müssen immer öfter vor zu intensiver Sonneneinstrahlung geschützt werden. Die meisten Solarthermie-Anlagen sind so konzipiert, dass sie in der Übergangszeit, also im Frühjahr und im Herbst, genug Energie erzeugen, um das Brauchwasser zu erwärmen. Für den Sommer sind sie oftmals zu groß konzipiert. Einerseits ist die Heizungsanlage nicht in Betrieb, andererseits wird in der heißen Jahreszeit kühler geduscht.
Energie im Überschuss
Vor allem in den Sommermonaten, wenn weniger Wärme im Haus benötigt wird, ist der Ertrag einer Solarthermie-Anlage am höchsten. Betroffen sind vor allem Anlagen, die zur Heizungsunterstützung eingesetzt werden. Aber auch ältere Solaranlagen, die nur das Trinkwasser erwärmen, rücken in den Blickpunkt. Solaranlagen, welche vor 15 bis 20 Jahren für eine Familie geplant wurden, bedienen heute vielfach nur mehr einen Zwei-Personen-Haushalt, denn die Kinder sind erwachsen und bereits ausgezogen. Dazu kommen die immer heißeren und länger andauernden Sommerperioden mit immer intensiverer Sonneneinstrahlung.“
Thermische Stagnation
Der Fachmann spricht von thermischer -Stagnation. Hat der Pufferspeicher die Maximaltemperatur erreicht, wird die Wärme aus den Kollektoren nicht mehr abgeführt. Die Folge können sehr kostspielig werden. Die Kollektoren heizen sich immer weiter auf. Durch die hohen Temperaturen werden die einzelnen Komponenten stark belastet. Isolierungen und Dichtungen werden porös und die Trägerflüssigkeit zersetzt sich. Insgesamt altert die Anlage schneller, die Instandhaltungskosten steigen, was die Amortisationszeit deutlich verlängert.
Temperaturen über 100 °C
Steffen Schanz, kaufmännischer Leiter bei Schanz Rollladensysteme: „An der Anlage entstehen dann Temperaturen von über 100 °C; auch an Rohrleitungen drohen Schäden durch das zu warme Wasser. Es gilt also, die Sonneinstrahlung maßvoll zu dosieren. Eine probate Lösung bieten wir mit einer Solaranlagenbeschattung, welche sich auch nachrüsten lässt.“ Wie bei einem Fenster liegen dabei stabile Alu-Rollläden über den Kollektoren. Diese lassen sich je nach Sonneneinstrahlung und Wärmebedarf runter- und wieder hochfahren. Auch eine individuelle Einzelsteuerung ist dabei möglich. Schranz: „Hat man beispielsweise drei Kollektoren, die jeweils mit einem Rollladen versehen sind, kann man je nach Wärmebedarf auch nur einen oder zwei davon Wärme erzeugen lassen.“ In der Urlaubszeit, wenn die Wärme gar keinen Abnehmer findet, bleiben die Rollläden ganz geschlossen.
Schutz vor Sonne und Hagel
Doch die Rollladensysteme schützen nicht nur vor Überhitzung, auch Hagel wird zuverlässig abgehalten. Laut Schranz ist die Nachfrage nach einer regulierbaren Beschattung für Solaranlagen in den letzten Jahren sprunghaft angestiegen. Denn immerhin liegt der Ertrag einer thermischen Solaranlage jährlich bei 450-600 kWh pro Qua-dratmeter Kollektorfläche.
Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 34 der aktuellen Ausgabe 5/2020!