Ischgl präsentiert sich als größtes nachhaltiges Skigebiet der Alpen. In den vergangenen Jahren hat die Lifestyle-Metropole bereits einige Hebel in Bewegung gesetzt, um den CO2-Ausstoß so gering wie möglich zu halten. So betreibt die Silvrettaseilbahn AG bereits seit Anfang 2021 alle Seil- und Sesselbahnen, Bergrestaurants, Schneeanlagen etc. mit 100 Prozent Ökostrom aus Österreich. Zudem sparen Solar- und Wärmerückgewinnungsanlagen etwa 80.000 Liter Heizöl – und so 244 Tonnen CO2 pro Jahr. Doch damit nicht genug. Nach rund dreijähriger Bauzeit hat Ischgl mit der Eröffnung der Silvretta Therme im Winter 2022 erneut gezeigt, wie sich im alpinen Tourismus Wirtschaft und Ökologie vereinen lassen. Mit ihrer kunstvollen terrassenförmigen Form schmiegt sich die Silvretta Therme perfekt in das Ischgler Alpenpanorama ein und setzt damit ein Ausrufezeichen für außergewöhnliche Architektur. Auf vier Stockwerken in zwei Gebäuden erstreckt sich ein facettenreiches Freizeit-Eldorado: Von Sportbecken innen und außen über ein großzügiges Erlebnisbecken mit Whirl-Turm bis zum Outdoor-Pool mit Poolbar ist für jede und jeden etwas dabei. Feinschmecker kommen in den drei Restaurants und Bars auf ihre Kosten. Rund um das Gebäude führt eine große Eislaufbahn. Und ein Fitnessbereich, bestückt mit modernsten Trainingsgeräten, wartet mit einem spektakulären Blick auf die Ortschaft auf.
Ein nachhaltiges Highlight
Das Planungsbüro Stiefmüller Hohenauer & Partner (SHP) hat für die Silvretta Therme ein Energiekonzept entwickelt, das ganz auf Nachhaltigkeit ausgerichtet ist. Die Landschaft dient zugleich als Energiequelle: Denn die Silvretta Therme bedient sich der praktisch unerschöpflichen thermischen Energie aus dem Erdinneren und dem Grundwasser. Dazu wurden 37 je 290 Meter lange Erdsonden in den Boden eingelassen und ein Grundwasserbrunnen gebaut. Drei Grundwasser-Wärmepumpen und vier Sole-Wasser-Wärmepumpen dienen als Wärmeerzeuger. Hinzu kommen zwei Hochtemperatur- Wärmepumpen zur Erwärmung des Trinkwassers. Über die Tiefenbohrungen kann das Gebäude im Sommer und bei Bedarf auch in den Übergangszeiten gekühlt werden. Nur die Spitzenlast wird mithilfe eines Gaskessels abgedeckt, sodass es auch bei Außentemperaturen von bis zu -25 °C in der Therme selbst wohltuend warm bleibt.
Wärmepumpe und Flächenheizungen: die ideale Kombination
„Die Beheizung des Gebäudes erfolgt ausschließlich über Flächenaktivierungen auf Niedertemperaturbasis und über die Raumbelüftung“, erklärt Ing. Norbert Fankhauser vom Planungsbüro SHP. In Abstimmung mit dem Installationsbetrieb – der Luzian Bouvier Haustechnik & Fliesen GmbH – fiel die Wahl auf Uponor Systeme. „Wir arbeiten seit 25 Jahren ausschließlich mit Uponor zusammen und haben dabei stets gute Erfahrungen gemacht. Deshalb war uns sofort klar, dass wir auch bei diesem außergewöhnlichen Projekt auf die vielfältige Uponor-Produktpalette zurückgreifen werden“, so Erwin Bouvier, Geschäftsführer des Familienunternehmens. Da jede Räumlichkeit den individuellen Bedürfnissen der Besucherinnen und Besucher gerecht werden muss, wurden verschiedene Uponor-Produkte eingesetzt, allen voran die Fußbodenheizung Uponor Classic und die Deckenheizung und -kühlung Uponor Thermatop M. Sie leisten mit ihren niedrigeren Vorlauftemperaturen nicht nur einen Beitrag zum Klimaschutz, sondern bieten mit ihrer Strahlungswärme auch einen besonders hohen Komfort. Nicht zuletzt spricht auch der große architektonische Gestaltungsspielraum für Flächenheizungen.
Kühler Kopf und warme Füße
5.000 Quadratmeter: So groß ist die Fläche, die mit der Fußbodenheizung Uponor Classic ausgestattet wurde. Im gesamten Gebäude wurde dieses System auf bauseitiger Wärme- und Trittschalldämmung installiert. Es kann die Räume sowohl beheizen als auch kühlen. „Wir haben deshalb auch im Eventsaal und im Restaurantbereich mit diesem System gearbeitet. So können wir im Sommer eine angenehme Raumtemperatur ohne Zugerscheinungen realisieren, was die Nutzerakzeptanz natürlich deutlich erhöht“, so Bouvier. Auch die Verteilung der Wärme- und Kälteenergie in den Fitness- und Büroräumen wurde effizient gelöst: Das Deckensystem Uponor Thermatop M heizt und kühlt insgesamt 250 Quadratmeter des Thermengebäudes.