Repabad wird 2023 nicht als Aussteller an der ISH teilnehmen. Die Entscheidung ist reiflich überlegt und keine Reaktion auf aktuelle Absagen oder Stornofristen. Repabad hätte sich bereits 2019 gegen eine Teilnahme entschieden, wie Gunther Stolz, geschäftsführender Gesellschafter Repabad GmbH, im Gespräch erläutert.
Herr Stolz, wie kam es zu dieser Entscheidung?
Stolz: Bereits vor vier Jahren nach der ISH 2019 diskutierten wir im Unternehmen über das Für und Wider einer Messeteilnahme. Wir profitieren nicht von der Internationalität der Leitmesse, denn unser Fokus liegt auf den Kernmärkten Deutschland, Österreich, Schweiz sowie Benelux. Als mittelständisches Unternehmen wägen wir Kosten und den daraus resultierenden Nutzen klar ab. Die tatsächliche Resonanz aus der Messeteilnahme 2019 sowie die Aussagen unserer Handwerkspartner haben zu diesem Entschluss geführt. Die Größe der Messe, damit verbunden die weiten Wege sowie die gute Auftragslage gepaart mit Personalknappheit haben zur Folge, dass auch für unsere Partner Messebesuche nicht mehr selbstverständlich sind.
Welche Aktivitäten planen Sie als ISH-Ersatz?
Stolz: Wir setzen zum einen auf regionale Formate mit kurzen Wegen, sowohl vor Ort als auch bei der Anreise. Die Erfahrungen der letzten Jahre haben gezeigt, dass für uns und unser Produktangebot regionale Formate besser greifen. Hier erreichen wir unsere Zielgruppe, können individueller und gezielter beraten. Wir haben Zeit für unsere Gäste und können uns persönlich austauschen. Die ifh in Nürnberg ist für uns als Messetermin fest gesetzt. Auch der Branchentreff DIREKT hat sich für uns bewährt - die regionale Messeplattform, auf der sich Hersteller präsentieren, die über den zweistufigen Vertriebsweg also direkt an das Sanitärhandwerk verkaufen. Dieses Jahr waren wir in Dortmund, nächstes Jahr stehen Neumarkt und Hannover auf dem Programm. 2024 sind dann wieder Termine im Süden geplant. Die Termine werden rotierend über Deutschland gelegt und bewährte Messestandorte bleiben auf der Agenda.
Zudem haben die letzten zwei Jahre gezeigt, dass wir Neuheiten auch ohne Messepräsenz einführen können, über das Jahr verteilt und nicht mit Fokus auf einen fest vorgegebenen Termin.
Sie sagten „zum einen“, wie sprechen Sie Ihre Partner „zum anderen“ an?
Stolz: Alle unsere Partner und interessierten Handwerksbetriebe laden wir nach Wendlingen ein. Es besteht die Möglichkeit, bei zweitägigen Wellness-Seminaren uns und unsere Produkte kennenzulernen und ausgiebig zu testen. Wie hat es ein Teilnehmer so schön auf den Punkt gebracht: „wir kommen als Fremde und gehen als Freunde“, treffender kann ich das Ziel, das wir mit der Veranstaltung verfolgen, nicht beschreiben.
Wer es nicht zum Wellness-Seminar schafft, hat die Möglichkeit, die Produkte live und in Funktion in unserer Ausstellung kennenzulernen und zu testen. Diese ist für unsere Partner und deren Kunden nach Terminabsprache geöffnet. Unsere Kollegen im Außendienst koordinieren gern einen Termin und begleiten Partner oder Neukunden auf Wunsch. Bei uns am Firmensitz haben wir den Vorteil, dass wir alle Produkte in Funktion präsentieren können. Zudem lernen die Gäste das Team kennen, das hinter der Marke Repabad steht.
Außerdem sind wir auf den Jahrestagungen unserer Vertriebspartner aktiv vertreten und so im Dialog mit den Sanitärhandwerks- und -handelspartnern. Nicht zu vergessen, wie bereits erwähnt, unsere „Gesichter nach außen“, unser 15-köpfiges Außendienst-Team, das die Märkte in Deutschland, Österreich und der Schweiz betreut. Unsere Ansprechpartner in der Region werden durch die Kollegen im Innendienst unterstützt. Bei Repabad gilt die Devise, unsere Partner haben einen Ansprechpartner für alle Belange.
Natürlich bieten wir auch wieder digitale Workshops an, bei denen kurz und bündig fundiertes Fachwissen vermittelt wird. Sie wissen ja, Zeit ist immer knapp, deshalb wollen wir kompakt in maximal 60 Minuten unsere Expertise weitergeben.
Etwas Spontanität ist zudem wichtig, um bei interessanten Neuerungen oder aufkommenden Fragen etc. gezielt entsprechende Formate entwickeln zu können. Diese werden wir uns auf jeden Fall bewahren. Es bleibt spannend!