Erst heute hab ich mir mal wieder gedacht: Verflixt, das Jahr ist doch sehr schnell vorbeigezogen … Lustigerweise habe ich bei einer ersten kleinen Recherche zum Thema sofort einen Artikel (just in der Online-Ausgabe von „Die Zeit“) gefunden. In diesem kommt Marc Wittmann vom Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene Freiburg zur Sprache. Er spricht vom Paradox unserer Wahrnehmung und meint damit den Umstand, dass gerade dann, wenn man wenig erlebt hat, es sich im Nachhinein oft so anfühlt, als sei die Zeit besonders schnell vergangen. Nun das kann und will ich von diesem Jahr nicht gerade behaupten! Eigentlich auch nicht von den letzten Jahren, schließlich ist das gesamte Team hier über die Maßen fleißig und es kann nicht gesagt werden, wir hätten nichts erlebt – nicht beruflich und auch nicht privat. Trotzdem, die Zeit ist schon wieder schnell vergangen, das Jahr so gut wie um. Wittmann erklärt in dem Artikel weiter, dass das Gedächtnis für die Zeitwahrnehmung bestimmend ist. Die logische Erklärung hierzu liefert er mit dem Umkehrschluss des stets zu schnell vergehenden Urlaubs: „(…) Am Anfang erkundet man die neue Umgebung. Die Zeit scheint sich zu dehnen. Nach ein paar Tagen wird das Neue jedoch zur Gewohnheit und plötzlich ist der Urlaub – viel zu früh – vorbei.“ Das kennt man. Lucius Annaeus Seneca, geboren ca. im Jahr 1 in Cordoba (also genau dort, wo Österreich 1978 Jahre später so erfolgreich gekickt hat), war ein römischer Philosoph, Dramatiker, Naturforscher, Politiker und als Stoiker einer der meistgelesenen Schriftsteller seiner Zeit (danke Wikipedia!). „Na und?!“ werden Sie jetzt zurecht sagen … Na ja, eben dieser Herr Seneca hat sich eben auch Gedanken über die Zeit gemacht. „Es ist nicht zu wenig Zeit, die wir haben, sondern es ist zu viel Zeit, die wir nicht nutzen“, hat er seinerzeit postuliert. Wie finden Sie das? Ich kann mir das ja derzeit gar nicht vorstellen – also die Zeit in der Arbeit nicht zu nutzen – außerdem würden mir dann die Arbeitstage extrem lang vorkommen, wenn ich nichts zu tun hätte. Mein Arbeitsalltag ist also gut gefüllt. Und privat ist auch immer etwas zu tun – wieso ist also das Jahr so schnell um gewesen? Vielleicht ist es aber auch gar nicht so wichtig, wie schnell die Zeit vergangen ist, sondern vielmehr welche oder wie viele Chancen man – z.B. in diesem Jahr – positiv genutzt hat …? Die bekannte mährisch-österreichische Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach hat dazu formuliert: „Wenn die Zeit kommt, in der man könnte, ist die vorüber, in der man kann.“ Insofern haben wir dann wohl in diesem schnell vergangenen Jahr alles gegeben, oder?
Apropos Zeit: Jetzt hätte ich vor lauter Über-die-Zeit-Philosophieren beinahe auf das Installateur-Voting in Wien vergessen. Sie bzw. Ihre Kunden haben noch bis zum 20. November Zeit, den beliebtesten Wiener Installateur zu küren. Nähere Informationen dazu bzw. die Möglichkeit, direkt zu voten, finden Sie unter: installateurvoting.at! Nun wünsche ich Ihnen jedoch schon mal ein entschleunigendes Jahresende, genießen Sie die schönen Herbsttage – am besten mit der Lektüre der vorliegenden Ausgabe 11/2019 – für vorweihnachtliche Gedanken ist im nächsten Editorial noch Zeit genug.
Das Jahr ist schon wieder fast um?!
Editorial der Ausgabe 11/2019: Gedanken zum Paradox der immer schneller vergehenden Zeit.
- Auf zu neuen Dimensionen!
- CO2-neutrale Produktion ab 2020