Als Angestellter hatte Sergei Hljupin nicht die Freiheit, seine Vision nach dem Motto „Work smarter, not harder" umzusetzen. Deshalb gründete er Plumberama – just während der Corona-Pandemie, am 10. Dezember 2021. Der Jungunternehmer wollte digitale Fotodokumentation nutzen, Kommunikationskanäle aufbauen und verwenden, damit alle Miterabeiter stets auf dem neuesten Stand informiert werden. Der erste Mitarbeiter war sein Freund Willi, mit dem er erstmals im Alter von 20 Jahren zusammenarbeitete und den er später in einem anderen Unternehmen erneut traf. Willi ist bis heute Teil des Unternehmens. Der zweite Mitarbeiter war Tomasz, der ebenfalls mit Willi zusammenarbeitete. Zunächst waren sie zu dritt. Im April 2023 wurde eine Installationsfirma übernommen, wodurch fünf weitere Mitarbeiter hinzukamen. Stand August 2024 hat das Unternehmen 14 Mitarbeiter, darunter sieben Installateure, einen Lehrling und einen Helfer.
Gute Mundpropaganda ist wichtig
Sergei Hljupin: „Glücklicherweise ist es nicht schwer, neue Mitarbeiter oder Lehrlinge zu gewinnen, da dies hauptsächlich über Empfehlungen geschieht. Wir legen Wert darauf, Sympathie auszustrahlen und nicht an alten Strukturen festzuhalten. Wir fördern einen modernen Spirit, bieten Benefits und flexibles Zeitmanagement – auch wenn Homeoffice in unserer Branche schwer umsetzbar ist. Unsere Firmenveranstaltungen im Sommer und Winter tragen ebenfalls dazu bei, gute Mitarbeiter zu gewinnen.” Dennoch, der vielzitierte Fachkräftemangel ist auch bei Plumberama spürbar, aber der Firmenchef Sergei spricht potenzielle Mitarbeiter direkt an und bietet eine Wohlfühlgarantie. Hljupin weiter: „Die Arbeit im Unternehmen macht Spaß und ist abwechslungsreich. Ich bin davon überzeugt, dass es noch genügend Leute gibt, die diesen Beruf ausüben möchten. Man muss nur die richtigen Wege finden, um sie zu gewinnen.”
Das Unternehmen ist besonders stark in der Sanierung tätig, vor allem im Bereich Altbau. Sanierungen erfordern kreative Ideen und sind herausfordernder als Neubauten – das ist auch den Kunden bewusst. Die Sanierer von Altbauten benötigen mehr Geduld und die Fähigkeit, immer wieder neue Lösungen zu finden. Außerdem sind gute Partner unerlässlich, um diese Herausforderungen zu meistern, wie etwa Viega, Vaillant und österreichische Großhändler, auf die man sich verlassen kann. Ein weiteres Spezialgebiet ist der Geräteservice, insbesondere die Wartung von Gasgeräten. Die Aufträge sind sehr divers und auf Private, Gewerbe, Industrie und Kommunen gut verteilt, es gibt keine besondere Gewichtung. Innerhalb des Unternehmens gibt es eine Aufteilung, bei der einige Mitarbeiter auf Gas und andere wieder auf die Sanierung veralteter Haustechnik spezialisiert sind.
Die Klimatechnik boomt
Der Bereich Kälte- und Klimaanlagen boomt und wird in Zukunft noch wichtiger werden. Badezimmer bleiben allerdings klassisch. Viele Menschen leiden unter Hitze und Schlaflosigkeit, daher sind Klimaanlagen und Wärmerückgewinnungsanlagen immer gefragter. Es gibt viele Möglichkeiten, Abwärme zu nutzen, zum Beispiel für Duschwasser. Hljupin: „Die Hersteller in Europa hinken allerdings hinterher, während in Ländern wie China und Japan diese Technologien bereits weit verbreitet sind.” Themen wie Denkmalschutz sind ebenfalls relevant. Trends werden auch kritisch gesehen, insbesondere Wärmepumpen.
Hljupin betont: „Hier greift die Kältemittelverordnung. Es gibt weniger Fachkräfte, die diese Systeme warten können als Installateure vorhanden sind. Der Kältekreislauf wird von wenigen verstanden, weshalb dies unbedingt in den Lehrplan aufgenommen werden sollte.”
Um Stammkunden zu gewinnen und vor allem auch zu behalten, ist Ehrlichkeit oberstes Gebot. Ein freundschaftliches Verhältnis, in dem der Kunde sich gut aufgehoben fühlt und keine unrealistischen Versprechungen gemacht werden, ist entscheidend. Im Zuge der vielzitierten Energiekrise ist die Nachfrage nach Wärmepumpen natürlich gestiegen. Der Firmenchef nimmt hierzu keine eindeutige Position ein, sondern klärt seine Kunden ehrlich darüber auf, was in ihrer individuellen Situation Sinn macht. Er setzt keine Wärmepumpe ein, wenn der Kunde keine ausreichende Isolierung hat, selbst wenn dieser eine Förderung erhält. „Es ist wichtig, den Kunden sinnvoll zu beraten. Ich sehe mich als Unternehmer und Dienstleister und nicht als Profiteur.” unterstreicht der Geschäftsführer.
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