Im Vergleich zum Vorjahr konnte der Messeveranstalter sogar einen Anstieg der Besucherzahl von 15 Prozent verbuchen, zumal auch die Fachleute aus Fernost wieder nach Mailand angereist waren.
In Sachen Badezimmerneuheiten wurde ich heuer in der Stadt fündig, da auf dem Messegelände die Leuchten im Mittelpunkt standen. Auf meiner Entdeckungstour durch den Brera Design District begleiteten mich Sonnenschein und angenehm warme Temperaturen. Ich besuchte die wichtigsten Stores, aber ebenso Temporary Showrooms sowie Ausstellungen in alten Palazzis. Besonders spektakulär war dabei die Installation von Grohe, die man in der Pinacoteca di Brera, der Akademie der bildenden Künste, bewundern konnte. Vor der im Innenhof befindlichen Napoleon-Statue von Antonio Canova präsentierte Grohe seine Submarke Grohe Spa, die Armaturen, Deckenbrausen sowie Keramik und Accessoires umfasst. „Gesundheit durch Wasser“, das Konzept von Grohe Spa, kam dort mithilfe von Wasser- und Spiegeloberflächen besonders gut zur Geltung. Ebenfalls vertreten war das Schweizer Unternehmen Geberit, das eigens für die Design Week einen Store gemietet hatte und dort mit einer von Ferruccio Laviani kuratierten Installation, bei der die Rohrleitungen von Geberit zur Schau gestellt wurden, seine Erweiterung der Kollektion Geberit One zelebrierte. Die neuen Waschbecken, WCs, Duschen sowie Möbel und Zubehör zeigten, wie vielfältig und umfangreich das Angebot von Geberit – von den Rohrleitungen zur eleganten Badezimmereinrichtung – geworden ist. Auch die beiden italienischen Unternehmen Rexa und Zucchetti waren im Brera-Viertel mit zwei temporären Ausstellungen vertreten. Beide präsentierten Neuheiten für den Outdoor-Bereich, der mittlerweile auch in der Badezimmerbranche wichtig ist. Bei Zucchetti war es die neue freistehende Outdoor-Dusche „Helm“ aus Stahl von David Lopez Quincoces, bei Rexa sogar die ganze Kollektion „Unico“, die mit Bänken, Liegen, Duschböden und Badewannen sowie Möbelzubehör für den ultimativen Wellnessbereich draußen sorgen soll. Nur einen Häuserblock weiter traf ich dann bei Flaminia auf den Star-Designer Nendo, der gerade für Fotos vor seiner Installation Taki posierte. Was zur Design Week eine poetische Installation repräsentierte, soll in naher Zukunft in Produktion gehen: Waschbecken oder Ablagen, man ist sich noch nicht ganz sicher – auf alle Fälle sollte Taki zur Design Week die natürlichen Terrassen eines Wasserfalls darstellen. Meine Entdeckungstour im Brera-Viertel endete schließlich in der märchenhaften Welt von Devon&Devon, wo die neue Kollektion „Secret Gardens“ von Marcel Wanders Studio präsentiert wurde. Wie ein versteckter Garten in einem Mailänder Innenhof, der nur darauf wartete, entdeckt zu werden, konnte man dort einen Schminktisch, drei Spiegel sowie Einrichtungsgegenstände, Wandtapeten und Fliesen vorfinden. In dieser traumhaften Atmosphäre wurde mir dann wieder erneut klar, wie facettenreich das Panorama von Mailand sein kann.
Von technischen Errungenschaften bis zu dekorativen Elementen reichte die Palette, und was ich in der kurzen Zeit vorfinden konnte, war nur ein Bruchteil von dem, was man in Zukunft zu sehen bekommen wird. Nächstes Jahr werden die Neuheiten fürs Badezimmer nämlich dann auch wieder auf dem Messegelände zu sehen sein. Wir dürfen uns heute schon darauf freuen. Notieren Sie sich schon jetzt die Daten: 16. bis 21. April 2024!
Das war die Milano Design Week 2023
Nachdem der Salone del Mobile 2020 zur Gänze ausgefallen war, 2021 in reduzierter Ausführung im September und letztes Jahr vorsichtshalber im Juni organisiert wurde, fand er nun erstmals wieder im April statt. Die Milan Design Week war ein voller Erfolg, auf der Messe ebenso wie in der Stadt – beinahe so, als hätte es Covid nie gegeben.
- Ein offenes Ohr für die Fachkollegen
- Frauenpower im SHK-Handwerk