Heizung

Die 6. Mitteleuropäische Biomassekonferenz

Österreichischer Biomasseverband
Eröffnung durch Franz Titschenbacher, Päsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes.
Österreichischer Biomasseverband

Die 6. Mitteleuropäische Biomassekonferenz konnte an die Erfolge ihrer Vorgängerinnen anschließen. Die Veranstalter begrüßten heuer gut 1.500 Tagesteilnehmer aus 35 Nationen. Die Konferenz in Graz hat sich zu einer der weltweit bedeutendsten und größten Bioenergie-Veranstaltungen entwickelt. Ein Rückblick.

von: Redaktion

„Die nachhaltige und regionale Nutzung des vielseitig verwendbaren Rohstoffes Holz ist ein internationales Erfolgsmodell und hat uns im Bereich der Bioenergie zum Weltmarktführer gemacht. Der österreichische Wald ist ein unglaublicher Schatz, den wir weiter nutzen müssen. Die heimische Bioenergie-Technologieführerschaft der Betriebe und die renommierte Forschungstätigkeit führen dazu, dass wir anlässlich der 6. Mitteleuropäischen Biomassekonferenz CEBC 2020 260 Vortragende aus allen Kontinenten und über 1.000 Besucher in Graz begrüßen dürfen“, eröffnete Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes, die Leitveranstaltung der Bioenergie-Branche. „Bioenergie ist nicht nur ein wertvoller Beitrag bei der Bewältigung von Schadereignissen wie Windwürfen, Borkenkäferschäden sowie Klimawandelanpassungen im Wald, sondern auch der bedeutendste erneuerbare Energieträger und damit der wichtigste Baustein beim Ausstieg aus der fossilen Energie. Gemeinsam mit unseren Partnern Windkraft, Solarenergie und Wasserkraft können wir ein kostengünstiges, nachhaltiges und umweltschonendes Energiesystem sicherstellen. Das vorliegende Regierungsprogramm, das wir außerordentlich positiv bewerten, ist ein sehr guter Start in das Energiewende-Jahrzehnt bis 2030. Was wir jetzt brauchen sind stabile gesetzliche Rahmenbedingungen für den Ausbau der Erneuerbaren im Wärme-, Strom-, Gas- und Treibstoffbereich und einen konsistenten Ausstiegsplan für fossile Energien.“ Die Organisatoren zeigten sich mehr als zufrieden: „Für den Österreichischen Biomasse-Verband ist die Konferenz ein voller Erfolg. Sowohl die Bundesministerin Elisabeth Köstinger als auch Bundesministerin Leonore Gewessler bekannten sich zu Biomasse-Nutzung und sicherten Ihre Unterstützung zu. In der Branche herrscht nach dem Regierungsprogramm eine positive Stimmung, die Erwartungshaltung gegenüber der Regierung, jetzt auch die richtigen Weichenstellungen zu vollziehen, ist dementsprechend groß“ hieß es von Seiten des Verbands.

Green Deal mit riesigen Potential
Anfang Dezember stellte Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen dem Europäischen Parlament die Grundzüge des „Europäischen Green Deal“ vor. Dieser sieht ein umfassendes Maßnahmenpaket im Kampf gegen den Klimawandel vor, das unter anderem die Bereiche Umwelt, Klima, Landwirtschaft, Mobilität, Energie, Kreislaufwirtschaft und Biodiversität erfasst. „Das Ziel ist klar: Europa soll bis 2050 klimaneutral werden. In Österreich sind wir meinem Ansehen nach bereits Klimaschutzvorreiter und haben die besten Voraussetzungen. Der Green Deal bietet jetzt immenses Potential, fossile Ressourcen durch erneuerbare Ressourcen zu ersetzen, Bioökonomie zu leben, zum Wohle unserer zukünftigen Generationen. Nutzen wir dieses Potential auch“, forderte Simone Schmiedtbauer, EU-Parlamentsabgeordnete und Agrarsprecherin der ÖVP-Fraktion im Europaparlament. „Wir, österreichische Land-, Forst- und Energiewirte, leben Klimaschutz auf unseren kleinstrukturierten Familienbetrieben an 356 Tagen im Jahr. Nirgends wird so umweltbewusst und nachhaltig gewirtschaftet wie in der heimischen Land- und Forstwirtschaft. Unser ökosozialer Weg hat sich bewährt und kann richtungsweisend für ganz Europa sein“, ist Schmiedtbauer überzeugt. „International wettbewerbsfähige Spitzenforschung und ein hohes Maß an Kundenorientierung in der anwendungsorientierten Forschung sind die Ansprüche der heimischen Bioenergie-Forschung. Unsere Kernkompetenz ist die saubere und effiziente energetische Nutzung von Biomasse. Wir bearbeiten aber auch die Themenfelder wie die Verwertung von Reststoffen, die Entwicklung von Energiemanagementsystemen und die Planung und Regelung von Mikronetzen“, erklärte Walter Haslinger, Geschäftsführer des Forschungsinstitutes BEST – Bioenergy and Sustainable Technologies GmbH. Die Analysen von BEST zeigen u.a., dass sich bis 2050 trotz deutlich erhöhtem Einsatz von Biomassekesseln (bei gleichzeitiger Effizienzsteigerung und Gebäudedämmung), die Staubemissionen aus Kleinfeuerungen um 90% verringern werden. Dies wird durch den Ersatz veralteter Feuerungsanlagen (Allesbrenner verursachen 68 % der Feinstaubemissionen aus Holzheizungen) durch moderne, elektronisch geregelte, emissionsarme Feuerungen erreicht. Die neueste BEST-Studie hat die Kosten von CO2-Einsparungsmaßnahmen im NON-ETS-Bereich analysiert und kommt zum Schluss, dass Bioenergie-Technologien die günstigste Lösung zur Energiewende im Raumwärme- und Verkehrsbereich darstellen. Besonders vielversprechend ist laut Haslinger die in Österreich entwickelte Vergasungstechnologie. Von ihr ausgehend ist die Produktion von Wasserstoff, synthetischem Erdgas, Diesel, Kerosin, aber auch Strom und Wärme möglich. „Rohstoffe sind bei entsprechenden Mobilisierungsmaßnahmen und effizientem Umgang mit dem Rohstoff Biomasse und Energie im Allgemeinen ausreichend vorhanden“, schließt Haslinger.

Forschungs-Highlights
Bundesministerin Leonore Gewessler eröffnete den Thementag „Highlights der Bioenergieforschung 2020“. „Unser Ziel ist die Klimaneutralität 2040 und damit Österreich zu einem Vorreiter in Sachen Klimaschutz zu machen: Dazu gehört auch der Weg hin zu 100 Prozent erneuerbare Energie“, betonte Gewessler. „Biomasse kann dabei eine wichtige Rolle spielen und fossile Importe doppelt ersetzen: als Energieträger und als Rohstoff. Forschung und Technologie-Entwicklung in diesem Bereich bieten ein hohes Zukunftspotenzial.“ Die Biomassekonferenz führe in diesem Sinne viele ExpertInnen und Stakeholder zusammen. „Österreich hat schon heute Energietechnologien für den Weltmarkt und damit Lösungen für die heimische und globale Energiewende. Mit unseren Forschungsinstituten und Unternehmen zeigen wir auf, wie es geht. Was wir jetzt brauchen, sind stabile gesetzliche Rahmenbedingungen für den Ausbau der Erneuerbaren im Wärme-, Strom-, Gas- und Treibstoffbereich und einen konsistenten Ausstiegsplan für fossile Energien. Eines ist aber klar: Ohne Bioenergie ist eine Energiewende nicht machbar. Sie ist der bedeutendste erneuerbare Energieträger und damit der wichtigste Baustein beim Ausstieg aus der fossilen Energiewirtschaft“, unterstrich Franz Titschenbacher abschließend.

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