Die kürzlich präsentierten Zahlen belegen es: Die Photovoltaik ist am Vormarsch. 2019 wurden rund 250 Mega- watt PV-Leistung zugebaut, womit der Vorjahreszubau um über 30 Prozent gesteigert wurde. Damit sind in Österreich insgesamt knapp 1,7 Gigawatt installiert oder anders formuliert – rund 3 Prozent des inländischen Bedarfs wird aus Sonnenstrom gedeckt. Wichtiger Treiber für den starken Zubau im vergangenen Jahr war die Förderlandschaft und der Wegfall der Eigenverbrauchsabgabe (das war eine Steuer auf selbst erzeugten und verbrauchten Sonnenstrom). Der Trend setzt sich fort: Neben einer Reihe an angekündigten Novellen der Landesbauordnung stehen für zukünftige Anlagenbetreiber auch verschiedene Fördermöglichkeiten zur Verfügung: Neben der allbekannten Einspeisetarifförderung wurde auch das Förderbudget für die Investförderung von PV- und Speicheranlagen mit 36 Mio. Euro mehr als verdoppelt (hier konnten wir als Verband (PV-AUSTRIA) den Wahlkampf gut nutzen, um auf den Ausbaubedarf hinzuweisen). Auch die Kleinanlagenförderung des Klima- und Energiefonds, die in diesem Jahr zwar verspätet startete, aber dafür mit gut gefülltem Fördertopf, wird den diesjährigen PV-Zubau ankurbeln. Auch das kürzlich geschnürte Konjunkturpaket für Klimaschutz sieht für das aktuelle sowie die nächsten zwei Jahre weitere Unterstützungen für neue Photovoltaikanlagen vor. Die Rahmenbedingungen dazu werden gerade geschrieben.
An der zukünftigen PV- Entwicklung wird aktuell vor allem im Bundesministerium für Klima fleißig gearbeitet. Denn schon bald soll ein Gesetzesentwurf vorgelegt werden, der den Weg in die Solar-Revolution endgültig ebnen soll. Dieses so genannte Erneuerbaren-Ausbau-Gesetz soll die bestehenden Förderstrukturen aufbrechen und neue schaffen, Rahmenbedingungen optimieren, gänzlich neue Nutzungskonzepte – Stichwort Energiegemeinschaften – ermöglichen und die Vielfältigkeit der PV-Anwendungen forcieren. Wir sind sehr zuversichtlich, dass ab dem kommenden Jahr viel möglich sein wird, da es einen ausgewogenen Anlagenmix braucht, der von Kleinanlagen über große Industriedächer und Gemeinschaftsanlagen bis hin zu Parkplatzüber- dachungen und Freiflächen reichen muss. Einige EU-Länder mit stetem PV-Wachstum sind hier sicherlich Ideengeber für die österreichische Förderstruktur der Zukunft. Klar ist jedoch, dass auf die Branche eine unglaublich große Solar-Revolution zukommt, denn das bisherige Ausbautempo muss sich deutlich steigern – alle drei Minuten muss eine PV-Anlage ans Netz kommen, um 11 Gigawatt bis 2030 zuzubauen. Aktuell wird alle elf Minuten eine Anlage montiert – es heißt also Ärmel hochkrempeln und Teil der Revolution werden!