Nachdem das vorletzte Editorial (Anm.: „Die jeunes qualifies der WorldSkills“) tendenziell sachlich und das darauffolgende (Anm.: „Jetzt schlägt’s dreizehn!“) eher lustig war, probiere ich es diesmal nachdenklich … Bis das Heft erscheint, sind die Tage allein schon auf Grund der Zeitumstellung (huch, die ist ja schon übermorgen – aber bei Erscheinen dieser Ausgabe längst verinnerlicht) noch viel kürzer, der Herbst ein richtiger Herbst. Oder könnte gar schon der Winter anklopfen und Dank Schneehaube alles ein wenig leiser drehen? Hm, man wird sehen – vermutlich geht es nicht ganz so schnell mit der vorweihnachtlichen Verlangsamung – aber das hatte ich im letzten Editorial schon erwähnt…
Was bleibt zu sagen am Ende eines vielzitiert „herausfordernden Jahres“? Sind nicht alle Jahre irgendwie herausfordernd? Naja, manche mehr und manche weniger … Von Konjunktur und dem schwierigen An– bzw. Durchlaufen der Heizwende haben wir schon geschrieben. Ob sich alles im kommenden Jahr entspannt, die Baukonjunktur und damit zeitverzögert auch das Baunebengewerbe wieder etwas mehr Fahrt aufnehmen, werden wir sehen. Daumen drücken und positiv denken schadet nie.
Es werden neue Wahlen kommen – im Burgenland und später im Jahr in Wien zum Beispiel. Wir werden eine neue oder teilweise neue Bundesregierung haben. Wir werden die Pariser Energieziele verfehlen, die Rüstungsindustrie wird weiter Millionen verdienen, dadurch, dass hauptsächlich unschuldige Menschen zwischen den Entscheidungen Einzelner aufgerieben werden…
Moment, wir wollten doch postiv … Aber es ist halt manchmal wirklich schwierig – nicht nur, weil es dunkel und kalt wird. Was soll das überhaupt sein, die Zeit der Einkehr? Einkehrtag (oder Einkehrtage) ist – laut schneller Recherche – die Bezeichnung für eine Zeit der Besinnung und des Gebetes, eben der inneren Einkehr. In der evangelischen Kirche spricht man von Rüstzeiten. Einkehr- oder Besinnungstage werden häufig von der katholischen Kirche in Klöstern, Exerzitienhäusern oder auch Pfarreien angeboten, aber auch von Verbänden, wie dem Kolpingwerk etc. Hätte ich bloß eine andere Zwischenüberschrift gewählt!
Nun beginnt jedoch die Adventzeit – und ja, es ist noch früh, aber wir sind bereits quasi in der Zielgeraden – um Weihnachten und Neujahr ist eben eine stillere Zeit, die man im Kreise seiner Familie und/oder seiner Liebsten verbringt – manchmal ist „still“ und Familie auch ein Widerspruch … Wenn wir uns also harmonisch unseren liebsten und nächsten Menschen widmen – warum lassen sich diese Kreise nicht größer und größer ziehen? Keine Feuer-, keine Wortgefechte mehr – friedlicher Diskurs und das Finden eines Kompromisses, der für mehr als nur eine Seite befriedigend sein kann … Utopisch? Möglich, aber nicht gänzlich unmöglich.
In diesem Sinne: Friede den Hütten UND den Palästen und gute Lektüre dieser Ausgabe 11/2024 im Namen des gesamten Teams.
MARTIN PECHAL
Chefredakteur