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Ohne Installateure keine Energiewende!

© PECHAL
Passioniert – der oberösterreichische LIM Mag. Markus Redl, bei seinen Grußworten in der WKOÖ Mitte Oktober.
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Mit dem neunten LIM-Interview endet unsere diesjährige Interviewreihe in Oberöster-reich: Gesprächspartner war LIM Mag. Markus Redl der zeitnah auch zum Tag der OÖ Installateure lud.

von: Martin Pechal

Mit dem OÖ LIM sprach der „Gelbe“ über die Highlights des Jahres, die Relevanz der Installateure für die Energiewende und vieles mehr:

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Wie beurteilt die Innung das aktuelle Jahr 2024?

Redl: Aus unserer Sicht war das Jahr 2024 ein sehr herausforderndes Jahr, weil sich die Marktumstände durch verschiedene äußerliche Einflüsse – wie zum Beispiel hohe Zinsen und Inflation – massiv geändert haben. Einer der am Meisten betroffenen Bereiche war und ist die Baubranche und alle dazugehörigen Zulieferer. Somit hat der konjunkturelle Abschwung auch auf uns Installateure Auswirkungen gehabt. Hauptsächlich sind hier Betriebe betroffen, welche sich auf den Neubau spezialisiert haben. Denn der private Neubau (Anm.:  klassische „Häuslbauer“) und auch der Neubau im Bereich der privaten Bauträger ist sehr stark eingebrochen.

Im Bereich der Sanierung sieht die Situation anders aus: Hier gibt es eine Vielzahl an Förderungen zur Reduktion des CO2-Ausstoßes und der Transformation von fossilen zu erneuerbaren Energieträgern. Hier ergeben sich große Chancen für unsere Branche, denn diese Transformation wird ohne Installateure nicht möglich sein.

Was sind/waren die größten Herausforderungen?

Redl: Auf der einen Seite die aktuell rückläufige Konjunktur. Hier erwarten wir von der neuen Bundesregierung konjunkturstärkende Maßnahmen. Auf der anderen Seite benötigen wir dringend qualifizierte Arbeitskräfte um die Transformation zu CO2-neutralen Energieformen schaffen zu können.

Worauf darf sich die Branche noch freuen?

Redl: „Ohne Installateure keine Energiewende“ – aus meiner Sicht wird sich durch diesen Fakt eine Vielzahl an zusätzlichen Chancen für unsere Betriebe ergeben. Unsere Berufsgruppe wird auch in Zukunft sehr gefragt sein.

Die wichtigsten Förderungen für das Bundesland?

Redl: Natürlich die bestehenden Förderungen für Heizungstausch und Sanierung. Besonders wichtig ist auch, dass in Oberösterreich gerade eine zusätzliche Förderung für die Sanierung seitens der Landesregierung beschlossen wurde. Diese betrifft vor allem Maßnahmen, die zur Reduktion von Treibhausgasemissionen im gemeinnützigen Bereich umgesetzt werden. Das stellt einen weiteren Anreiz für Investitionen in diesem Bereich dar und hilft, die schwache Konjunktur zu stärken.

Welche sind aus Ihrer Sicht die wichtigsten neuen Normen/Gesetze/Richtlinien, die in Kraft getreten sind bzw. demnächst kommen werden?

Redl: Hier ist sicher die kommende ÖNORM B2531 Technische Anforderungen an Trinkwasser-Installationen in Gebäuden hervorzuheben, welche seit 1. Oktober 2024 zur öffentlichen Stellungnahme aufliegt. Weiters beschäftigen wir uns natürlich auch sehr intensiv mit dem Thema Kältemittel bei Wärmepumpen. In OÖ sind wir gerade dabei, mit dem Land OÖ eine Heizungsanlagendatenbank einzuführen. Es gibt also derzeit ein sehr breites Spektrum an Themen welche uns beschäftigen.

Welche sind die prägnantesten Änderungen bei den KV-Abschlüssen 2024?

Redl: Die heurigen KV-Abschlüsse sind relativ unspektakulär, da sie bereits im Vorjahr verhandelt wurden. Generell glaube ich aber, dass wir in den KV-Abschlüsse wieder mehr Flexibilität bei der Gestaltung der Arbeitszeit einbringen müssen. Auch seitens der Politik müssen hier bessere Rahmenbedingungen geschaffen werden.

Es wird nächstes Jahr wieder innerhalb der Bundesinnung gewählt. Welchem Bundesland bzw. welchem Kollegen rechnen Sie die größten Chancen zu? Gibt es eine Wunschkandidatin oder sind Sie personell zufrieden?

Redl: Aus meiner Sicht haben wir ein wirklich sehr gutes Team in der Bundesinnung und ich würde mich freuen, wenn dieses auch weiterhin so bestehen bleibt.

Welche Messe haben Sie vor dieses Jahr zu besuchen bzw. auf welchen Messen waren Sie?

Redl: Die aus meiner Sicht wichtigste Messe in unserem Bereich ist die WeBuild in Wels. Hier trifft sich das Who is Who der Branche und deshalb kann ich nur jedem empfehlen dabei zu sein. Es wird heuer auch wieder verschiedene Veranstaltungen der Innungen aus unterschiedlichen Bundesländern geben.

Wie lautet Ihre Strategie dem Lehrlingsmangel entgegenzutreten?

Redl: Der Lehrlingsmangel ist sicherlich ein sehr großes Thema bei uns in der Branche. Wie bereits erwähnt, sind ausgebildete Fachkräfte in unserem Bereich ein wesentlicher Faktor um die von der EU vorgegebenen Klimaziele zu erreichen. In Oberösterreich versuchen wir durch unterschiedliche Werbemaßnahmen, wie zum Beispiel Schulbesuchsprojekte, Lehrlingswerbung, Präsentation unseres Berufes auf der Messe „Jungend und Beruf“, das Interesse der Jugendlichen an unserem Beruf zu wecken. Wir wollen dem Nachwuchs dadurch auch zeigen, dass es sich bei unserem Beruf um einen zukunftsträchtigen und modernen Beruf handelt.

Wieviel Eigenverantwortung sollte Lehrlingen bzw. frisch ausgelernten Mitarbeitern zugestanden werden?

Redl: Aus meiner Sicht ist es ganz wichtig, Lehrlingen und frisch ausgelernten Mitarbeitern schnell Verantwortung zu übertragen, denn nur so werden wir auch gut ausgebildete Fachkräfte in der Zukunft bekommen. Natürlich ist es dabei auch wichtig, dass sich die Ausbildner den Lehrlingen annehmen und ihre Erfahrungen weitergeben. Ich denke, dass eine entsprechende Fehlerkultur im Unternehmen in diesem Zusammenhang besonders wichtig ist. Denn nur wer Fehler machen darf, kann auch daraus lernen.

...

Der Tag der OÖ Installateure

Die Landesinnung der oberösterreichischen Sanitär-, Heizungs- und Lüftungstechniker, lud Mitte Oktober zum Tag der OÖ Installateure in die neue WKOÖ. Spannende Vorträge Ehrungen und eine Führung durch das frisch sanierte Haus standen auf dem Programm.

LIM Mag. Markus Redl begrüßte die zahlreich erschienen Gäste in einem „herausfordernden Jahr“ – Herausforderungen, welche so Redl, dank Förderungen etwas abgefedert werden konnten. Der LIM berichtete in seinen Grußworten weiters über die gut 300 Vorträge an über hundert Mittelschulen, in Zuge derer Dritt- und Viertklässler über die Vorzüge einer Installateurs-Lehre informiert wurden. Er verwies auch auf die neue online Plattform wise-up der WKO (Anm.: Lesen Sie dazu auch das Interview mit BIM Manfred Denk auf den Seite 12-13 dieser Ausgabe!). Auf dieser digitalen Bildungsplattform steht ein großes Kursangebot zur Verfügung und warten darauf erkundet zu werden. Betriebe mit Lehrlingen können bei der Innung kostenlose Zugänge zum Ausprobieren bekommen.

BIM Manfred Denk unterstrich in seiner anschließenden Begrüßung, wie wichtig es im war, persönlich vor Ort zu sein. Er betonte die Relevanz der neuen kürzeren Ausbildungsregelung zum Installations- und Energietechniker, die mit dreieinhalb Jahren eine etwas kürzere Lehrzeit aufweist als bisher. Weiters ersuchte er die OÖ Installateure, die WE BUILD Energiesparmesse Wels nicht nur zahlreich zu besuchen, sondern auch die unzähligen Möglichkeiten des Beratungsangebots an den Endkundentagen zu nutzen.

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Lesen Sie den ungekürzten Artikel ab Seite 6 der aktuellen Ausgabe 11/2024 (ab 07.11.)!


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