Neben einem tadellosen Online-Auftritt glänzen LIM DI Andreas Karlich und sein Team der Karlich GmbH auch beruflich.
Wie zufrieden sind Sie mit dem vergangenen Jahr und was sind die wichtigsten Anliegen für 2023?
Karlich: Einerseits war das vergangene Jahr – wie für viele Unternehmen – geprägt von enormen Herausforderungen: Lieferschwierigkeiten, Teuerungen und Fachkräftemangel. Andererseits – und das ist erfreulich – konnten wir uns vor den viele Anfragen und Aufträgen kaum erwehren und konnten daher auch lukrative Projekte übernehmen. Dieser Trend ist übrigens ungebrochen: Heizungsaustausch im Hinblick auf die Energiewende wird ein Thema bleiben.
Was rät die Innung den Installateuren aktuell, wenn es um Kundenanfragen rund um die Umrüstung bestehender Gasthermen geht?
Karlich: Das kommt meiner Meinung nach auf die individuelle Situation an. Überall dort, wo es möglich ist, auf eine Wärmepumpe oder eine Biomasseanlage zu wechseln, würde ich auch dazu raten. Die Fördersituation betreffend den Ausstieg aus fossilen Energieträgern ist im Moment ausgesprochen gut. Das macht es auch wirtschaftlich interessant. Wenn man in einer Wohnhausanlage mit Gasetagenheizung lebt, dann wird der Umstieg entsprechend schwieriger sein. In diesem Fall wäre eine zentrale – alternative – Wärmebereitstellung bzw. der Anschluss an ein Fernwärmenetz sinnvoll. Erdgas als Energieträger hat meiner Meinung nach ausgedient und wird in Zukunft immer teurer werden. Vor allem wird auch das „Grüne Gas“ zu Heizzwecken unwirtschaftlich sein.
Erneuerbare Energie ist doch zu befürworten, oder? Woher sollte diese Ihrer Meinung nach kommen? Und wird (jemals) genug davon vorhanden sein?
Karlich: Ökologisch gesehen müssen wir uns von den fossilen Energieträgern so schnell wie möglich trennen. Es ist schon fünf nach und nicht fünf vor zwölf. Leider hat es eine Ukraine-Krise gebraucht, um die Energiewende zu beschleunigen. Nun stellt sich die Frage, woher wir die Energie nehmen sollen. Ich bin der Meinung, dass wir in der Beheizung von Gebäuden nicht auf Biogas, synthetisches Gas oder Wasserstoff hoffen können. Die Nachfrage nach „Grünen Gasen“ wird in Zukunft das Angebot um ein Vielfaches übersteigen und die Industrie wird mit Abstand der größte Abnehmer sein. Grüne Gase werden vorhanden sein, jedoch sind sie für die Beheizung einfach zu teuer. Das rentiert sich also nicht. Einzig der Ausbau erneuerbarer Energien wie Wind- und Sonnenenergie (Photovoltaikanlagen) kann die Energiewende bringen.