Im Zuge nachhaltiger Waldbewirtschaftung sind die Holzvorräte in der EU in den vergangenen 30 Jahren um mehr als 40 Prozent auf ein Rekordniveau von 27,6 Milliarden Festmeter gestiegen. In Österreich ist der Holzvorrat seit 1960 um über 55 Prozent angewachsen, wenn auch die Zuwachskurve in den letzten Jahren abgeflacht ist. Die EU verfolgt Pläne, die Kohlenstoffspeicherung in den Wäldern weiter zu erhöhen, möchte dazu aber die Holzentnahme reduzieren. Laut EU-Biodiversitätsstrategie sollen zugunsten der Artenvielfalt 30 Prozent der europäischen Land- und Meeresflächen unter Schutz gestellt werden. Eine Waldflächenstilllegung, wie in der EU-Biodiversitätsstrategie vorgesehen, würde die nachhaltig anfallenden Rundholzmengen um fast 50 Prozent verringern.
Es gilt, den Wald klimafit zu erhalten
Franz Titschenbacher, Präsident des Österreichischen Biomasse-Verbandes: „Nicht die Bewirtschaftung, sondern der Klimawandel bedroht unsere Wälder. Wegen der häufigeren Hitzewellen und Trockenperioden verschlechtern sich die Wuchsbedingungen für unsere Waldbestände dramatisch. Nachhaltige und aktive Waldbewirtschaftung ist unumgänglich, um den Wald bei der Anpassung an den Klimawandel zu unterstützen.“ Stärkere Durchforstungen, die Begrünung mit Mischbeständen und die Reduktion von Schalenwild führen zu stabilen und klimafitten Wäldern. Der nachhaltig genutzte Wald entzieht der Atmosphäre klimaschädliches Kohlendioxid, baut einen zweiten Kohlenstoffspeicher in Holzhäusern auf und ersetzt durch die energetische Nutzung von Waldrestholz und Sägenebenprodukten fossile Treibhausgasemissionen. Titschenbacher: „In der Wärmeerzeugung ist Biomasse in Österreich derzeit mit einem Anteil von über 30 Prozent hinter Erdgas der wichtigste Energieträger. Um den Ausstieg aus Öl- und Gasheizungen verbindlich zu regeln, muss das Erneuerbare-Wärme-Gesetz im Nationalrat dringend beschlossen werden.“
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