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energytalk stellt technische Optimierungen in den Fokus

Alle Fotos: © energytalk / Verena Pöschl
(v.l) Johannes Huber-Grabenwarter (ODÖRFER HAUSTECHNIK KG), Bernd Windholz (AIT), David Oberlerchner (VERBUND Hydro Power GmbH), Sandra Suppan (Moderation), Erich Pöltl (EAM Systems GmbH), Harald Kaufmann (Universität Graz) und Robert Pichler (TBH Ingenieur GmbH) beim Sommer-energytalk.
Alle Fotos: © energytalk / Verena Pöschl

Effizienz und Nachhaltigkeit gewinnen immer mehr an Bedeutung, weshalb auch in der Gebäudetechnik innovative Lösungen gefragt sind. Deshalb widmete sich der energytalk am 10. Juli dem Thema „Engineering the Future“ und stellte die Potenziale von technischer Optimierung in den Mittelpunkt.

von: Redaktion

Engineering the Future bedeutet für uns, eine umweltfreundliche und ressourceneffiziente Zukunft zu gestalten. Dafür braucht es fortschrittliche Technologien und intelligente Systeme, aber auch das Bewusstsein für deren Potenziale“, so die Veranstalter Robert Pichler (TBH Ingenieur GmbH) und Johannes Huber-Grabenwarter (ODÖRFER HAUSTECHNIK KG). Aus diesem Grund stellten bei der energytalk-Veranstaltung im aiola im Schloss St. Veit drei Experten Best-Practice Beispiele für technische Optimierung vor und diskutierten die Potenziale, welche durch innovative Technologien ausgeschöpft werden können.

Dekarbonisierung als Schlüssel zur nachhaltigen Zukunft

Die Dekarbonisierung von Gebäuden stellt einen wichtigen Hebel dar, um CO2-Emissionen zu reduzieren und die Energiewende voranzutreiben. Daher befasst sich das Austrian Institute of Technology (AIT) als Österreichs größte außeruniversitäre Forschungseinrichtung in diesem Zusammenhang intensiv mit dem Thema Wärmepumpen – von der HLK-Komponente bis hin zu Gebäudegruppen. „Mit innovativen Lösungen, wie zentralen und dezentralen Wärmepumpensystemen, können wir nachhaltige Energiequellen effizient nutzen. Darüber hinaus ermöglicht die Kombination von Wärmepumpen mit weiteren Energiesystemen flexible und maßgeschneiderte Lösungen für unterschiedliche Gebäudetypen“, erklärte Bernd Windholz vom AIT. Besonders in Mehrfamilienhäusern tragen diese Systeme wesentlich zur Reduktion der Emissionen und zur Integration erneuerbarer Energien zur Deckung des Energieverbrauchs bei. Projekte wie das „Sozial100%Erneuerbar“ in der Käthe-Drosch-Gasse in Wien sowie das internationale Geofit-Projekt demonstrieren die praktische Anwendung und die Erfolge dieser Technologien. Dennoch gibt es in diesem Bereich weitere Forschungs- und Entwicklungspotenziale, um alternative Energielösungen ausschöpfen zu können.

Energieoptimierung am Chemiegebäude der Universität Graz

Mit dem Ziel, den Energieverbrauch zu reduzieren, entwickelte EAM Systems gemeinsam mit der Universität Graz ein maßgeschneidertes Optimierungskonzept. „Die Universität Graz setzt sich intensiv für nachhaltige Energiepolitik und Umweltfreundlichkeit ein und möchte mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärte Harald Kaufmann, Universität Graz, den Hintergrund des Projektes. Im Rahmen erster Umsetzungen des Konzeptes wurde das Chemiegebäude bereits mit modernen Kühl-, Heiz- und Lüftungsanlagen sowie mit einer Solaranlage ausgestattet. Begleitend wurde ein umfassendes Energie-Monitoring eingeführt, um die Raumtemperatur sowie Heizungskurven und Lüftungsanlagen anzupassen. Nach der ersten Heizungsperiode liegen nun Zwischenergebnisse vor: Der Wärmeverbrauch konnte um 29 Prozent bzw. der Kälteverbrauch um 3 Prozent reduziert werden. „Insgesamt ist es uns gelungen, durch die Maßnahmen im ersten Betriebsjahr über 121 Tonnen CO2 einzusparen“, fasste Erich Pöltl von EAM Systems die Ergebnisse zusammen.

Gratkorn Wasserkraftwerk: Ein Meilenstein für die Energiewende

Mit dem neuen Wasserkraftwerk in Gratkorn, dessen Baustart im November 2021 erfolgte, gelingt ein wichtiger Schritt in Richtung Energiewende. Mit einem Projektvolumen von rund 90 Millionen Euro wurde das Wasserkraftwerk, bestehend aus dem Hauptbauwerk mit zwei Maschinensätzen und drei Wehrfeldern sowie einem circa drei Kilometer langen Stauraum, errichtet. Begleitet wurde der Bau durch ökologische Maßnahmen wie etwa der Schaffung von Inselstrukturen, dem Anbringen von Fledermaus- und Nistkästen sowie dem Absammeln von Reptilien. Mittlerweile befindet sich das Kraftwerk im Probebetrieb. „Mit einer Leistung von 11 Megawatt und einem Regelarbeitsvermögen von 54 Gigawattstunden pro Jahr kann das Kraftwerk künftig etwa 15.000 Haushalte versorgen“, führte Projektleiter David Oberlerchner, VERBUND Hydro Power GmbH, aus. Der offizielle Betrieb des Kraftwerks soll bereits im August 2024 starten.

Ressourceneffizienz durch technische Optimierung

Technische Optimierungen spielen eine entscheidende Rolle bei der Gestaltung einer nachhaltigen und ressourceneffizienten Zukunft, wie auch die Best-Practice Beispiele beim Sommer-energytalk verdeutlichten. Weiters hat sich einmal mehr gezeigt, dass eine wichtige Voraussetzung, um die Potenziale von technischer Optimierung zu nutzen engagierte Unternehmen sind, die bereit sind in zukunftsweisende Technologien zu investieren.

Der nächste energytalk findet als 15-jährige Jubiläumsveranstaltung am 02. Oktober 2024 in der Alten Universität Graz statt. Neben einer kurzen Rückschau über die letzten 15 Jahre wird ein renommierter Zukunftsforscher einen Ausblick auf die kommenden Jahre geben.

Mehr Informationen unter energytalk.info


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