Kein Wunder, dass immer mehr sich klimaschonend aufs Rad schwingen, um durch 225 Gemeinden in ganz Österreich nach dem Motto „Runter vom Gas und RAUS AUS GAS“ für Mobilität und Raumwärme den Lösungen auf der Spur sind.
Der Angriffskrieg Russlands gegen die Ukraine hat uns deutlich vor Augen geführt, wie abhängig Europa und insbesondere Österreich von russischem Gas sind. Es droht sogar ein kompletter Lieferstopp aus Russland, was weitreichende Auswirkungen auf Österreichs Wirtschaft hätte. Für private Haushalte ist zwar Gas durch andere Lieferanten und Speicher sichergestellt, dennoch würde in der Krise jeder Kubikmeter Gas zählen und zu deutlichen Preissteigerungen kommen.
Am passathon – RACE FOR FUTURE beteiligen sich neben 481 Neubauten auch 127 Bestandsgebäude, die dies bereits geschafft haben. Diese Leuchtturmobjekte konnten bis zu 90 Prozent ihres Energieverbrauches durch umfangreiche Sanierungen einsparen und mit der Umstellung des Heizsystems auf fossile Energie verzichten. Beim RACE FOR FUTURE können die unterschiedlichen Umsetzungen bis Oktober bestaunt werden.
Wärmedämmung, Wärmepumpe und Sonne
Wohnbauten wie die Markartstraße in Linz oder Liebenauer Hauptstraße in Graz zeigen vor, wie selbst Sanierungen mittels vorgehängter Elemente Passivhaus-Standard erreichen können. In Salzburg wurde in der Friedrich-Inhauser-Straße wiederum eine ganze
Wohnhausanlage saniert und aufgestockt. So wurde der Energieverbrauch drastisch gesenkt, sodass nun eine Abwasser-Wärmepumpe und Solarenergie die Wohnungen heizt und kühlt. Selbst Gründerzeithäuser wie die Eberlgasse in Wien können nach der Sanierung ohne Gas auskommen. Stattdessen kommt eine Grundwasserwärmepumpe und kontrollierte Wohnraumlüftung zum Einsatz. Auch das erstmals teilnehmende Franziskanerkloster in Graz setzt auf gute Dämmung, Solarthermie und Wärmepumpe statt fossiler Energie.
Genauso gibt es Schulsanierungen wie u.a. in Bürs, Ziersdorf, Schwanenstadt, Riegersdorf und Arnoldstein zu entdecken. Alle haben gemein, dass die Gemeinden viel Geld sparen und die Schüler und Lehrer zusätzlich von der besseren Luftqualität dank der Lüftungsanlagen profitieren.
Beim Einfamilienhaus Schwarz in Pettenbach wurde wiederum eine Flüssiggasheizung aus dem Haus geschmissen und das Gebäude auf Passivhaus-Standard saniert. Nun sorgt eine Komfortlüftung für angenehmes Raumklima. Die Heizenergie konnte sogar um 95% gesenkt werden, obwohl die Wohnfläche durch die Aufstockung verdoppelt wurde. Somit zeigt sich, dass bei einer Sanierung nicht nur Kosten gespart, sondern auch viele weitere Verbesserungen realisiert werden können.
Aber auch große Betriebe gibt es beim passathon zu finden. Die Leiter für Infrastrukturmanagement und Betriebsführung von den Wiener Netzen, Roland Berger und Fritz Petschina, freuen sich besonders, dass ihre Zentrale mit knapp 60.000 Quadratmeter Nutzfläche der größte Leuchtturm beim passathon ist. Damit zeigen die Wiener Netze, dass sie nicht nur mit Netzausbau und Unterstützung von Energiegemeinschaften Teil der Energiewende sind, sondern diese selbst mit ihrer eigenen Zentrale in Passivhausstandard vorbildlich vorleben.
Das Interesse am passathon – RACE FOR FUTURE ist dieses Jahr noch größer als in den letzten Jahren. Nach nur einem Monat wurden bereits mehr als 4.000 Leuchttürme, davon die Hälfte über die „Österreich radelt“-App, eingesammelt. Die Wohnhausanlage Birkenwiese II in Dornbirn ist bisher der beliebteste Leuchtturm.
Die wichtigsten Eckdaten
8. April bis 8. Oktober 2022
Registrierung zur Teilnahme auf www.passathon.at bzw. www.radelt.at
In allen neun Bundesländern in 225 Gemeinden und Bezirken
Was: 608 Leuchtturmobjekte nachhaltiger, klimaschonender Architektur auf 27 Rad-Routenvorschlägen auf 2.000 km Gesamtstrecke erkunden
Wie: Mit Hilfe der Österreich radelt App wird man am Rad zum gewünschten Leuchtturm geleitet und erhält dort alle Informationen zum Objekt übers Handy
Die Teilnahme ist kostenlos.