Theorie praxisnah vermitteln. Das Konzept, Expertinnen und Experten in die Hörsäle zu holen, funktioniert an der FH Burgenland seit 26 Jahren. Genauso lange schon gilt der Studienstandort Pinkafeld als österreichische Kaderschmiede für Gebäudetechnik. Nicht zuletzt deshalb, weil aktuelle Trends laufend in die Lehrveranstaltungen einfließen. Vor gut einem Jahr lud Studiengangsleiter Christian Heschl darum das Duo Oliver Philips und Alexander Diebalek, hauptberuflich BIM-Manager in der PORR, für Gastvorträge an die Hochschule ein. Seither beleuchten sie in ihren Lehrveranstaltungen das Thema Building Information Management gemeinsam mit ihren Studierenden von allen Seiten.
Digitalisierung in der Gebäudetechnik
„Wir bei der PORR können auf eine mehr als zehnjährige Praxis mit BIM zurückgreifen“, erklärt Philips. „In unseren Lehrveranstaltungen versuchen wir daher, nicht nur über die Technik zu sprechen, sondern ein Gesamtbild zu zeichnen und den Studierenden zu vermitteln, dass auch optimales Projektmanagement ein wichtiges Element der BIM-Arbeitsweise ist.“ Die Bedeutung des Trendthemas in der Branche sei unbestritten, so die beiden, die Nutzung der neuen Technologien in Österreich aber durchaus noch ausbaufähig. „Natürlich bedeutet es gerade für KMUs einen Mehraufwand und finanzielle Investitionen, um im Bereich BIM Fuß zu fassen“, so Diebalek. Dennoch sei eine Beschäftigung mit dem Thema unausweichlich. „In skandinavischen Ländern oder auch in Großbritannien beobachten wir, dass größere Ausschreibungen BIM-Konzepte voraussetzen. Unternehmen, die sich jetzt nicht mit den Möglichkeiten der Digitalisierung auseinandersetzen, werden über kurz oder lang auch bei uns nicht mehr wettbewerbsfähig sein.“
Expertenwissen auf Augenhöhe
In der Wissensvermittlung setzt das engagierte Duo auf möglichst viel Interaktion mit den Studierenden. „In den praktischen Übungen simulieren wir reale Projekte und lassen die Studierenden daran arbeiten. Die gelernte Theorie praktisch umsetzen zu können, verstärkt den Lerneffekt und natürlich die Motivation“, erklärt Alexander Diebalek. Auch sie beide mussten ihre Lehrveranstaltungen aufgrund der Corona Krise auf 100% Distance Learning umstellen. Ein Aufwand, der von den Studierenden mit top Bewertungen honoriert wurde. Doch auch die Lehrenden sparen nicht an Lob: Insgesamt seien die Studierenden der FH Burgenland extrem neugierig, motiviert und engagiert. Als „Lektoren auf Augenhöhe“, beschreibt sie auch ihr ehemaliger Student David Ziermann. „Es war absolut spannend, von den beiden Experten lernen zu können“, sagt er. Mittlerweile hält auch er selbst Lehrveranstaltungen im Bereich der Digitalisierung im Bachelorstudiengang Energie- und Umweltmanagement an der FH und absolviert eine Zertifizierung zum BIM-Koordinator über die TÜV Akademie. Studentin Elena Treiber, die neben ihrem Studium bei der PORR Design & Engineering als Planerin arbeitet, hat sich dem Thema BIM für ihre Masterarbeit verschrieben. „Ich arbeite anhand eines konkreten Gebäudes – dem Energetikum in Pinkafeld – an modellbasierten Prozessen und Strategien für das Facility Management. Meine Motivation ist es, Lösungsansätze für eine interdisziplinäre Vorgehensweise basierend auf BIM für die technische Betriebsführung eines Gebäudes zu entwickeln.“ Begleitet wird sie dabei als Betreuer von Lektor Alexander Diebalek.
Facts zum Studiengang
Masterstudium / Dauer: 4 Semester / Akademischer Grad: Diplomingenieur/in für technisch-wissenschaftliche Berufe (Dipl.-Ing./in) / Organisationsform: berufsbegleitend / Unterricht am Studienzentrum im Schnitt alle zwei Wochen (i.d.R. Freitag 14.00 bis 21.45 und Samstag von 8.30 bis ca. 18.30 Uhr) / zusätzlich pro Semester zwei Präsenzblöcke (Donnerstag bis Samstag jeweils von 08:30 Uhr bis ca. 18:45 Uhr) / Studienort: Pinkafeld / Unterrichtssprache:Deutsch / keine Studiengebühren / Anmeldung unter www.fh-burgenland.at