Holzbeton sei zur Gänze wiederverwertbar – dieses Kriterium solle bei der Wohnbauförderung berücksichtigt werden, appelliert Herbert Schilcher, Sprecher des Arbeitskreises Holzbeton.
Im Bundesland Salzburg wird der regional hergestellte und nachhaltige Baustoff Holzbeton seit Sommer 2021 im Wohnbauförderungsgesetz des Landes mit sechs Zuschlagpunkten pro Quadratmeter gefördert, was derzeit österreichweit einzigartig ist. Nun fordert die Salzburger Holzbetonbranche die Berücksichtigung der Kreislauffähigkeit des regional häufig verwendeten Baustoffs als zusätzliches Förderkriterium. „Der Baustoff Holzbeton spielt eine wesentliche Rolle im Salzburger Wohnbau, da er landesweit in mehr als 50 Prozent aller errichteten Wohnbauprojekte zum Einsatz kommt. Wie aktuelle Richtlinien, Ökobilanz-Studien und Forschungsprojekte aus dem Land Salzburg zeigen, ist Holzbeton zur Gänze recycelbar und wiederverwertbar. Diese Tatsache muss in der Salzburger Wohnbauförderung Anwendung finden“, fordert Herbert Schilcher, Sprecher des Arbeitskreises Holzbeton. Laut der gültigen Richtlinie des Verbands Österreichischer Beton- und Fertigteilwerke (VÖB) zum Recycling von Wänden aus Holzbeton sind eine maschinelle Trennung des Verbundwerkstoffs Holzbeton sowie eine Wiederverwertung der Stoffe möglich.
Auch Salzburg Wohnbau setzt auf Recycling
Die Forderung des Arbeitskreises Holzbeton deckt sich mit aktuellen Initiativen der Salzburg Wohnbau, dem führenden gemeinnützigen und gewerblichen Bauträger und Liegenschaftsverwalter des Landes, den Rückbau von Altgebäuden stärker in den Fokus der Bauaktivitäten zu rücken. Seit 2020 führt die Salzburg Wohnbau das Forschungsprojekt CICO (Circular Concrete) durch, in dessen Rahmen aktuell vier Objekte rückgebaut und aus dem recycelten Material neue Häuser errichtet werden. „Die Ergebnisse unseres Forschungsprojektes sollen richtungsweisend für die Nachhaltigkeit des Salzburger Wohnbaus sein. Holzbeton, den wir bereits als Recyclingmaterial in unserem CICO-Forschungsprojekt
einsetzen, spielt aufgrund seiner vollständigen Recyclingfähigkeit eine zentrale Rolle als Rohstofflieferant der Zukunft“, so Roland Wernik, Geschäftsführer der Salzburg Wohnbau GmbH. Ab 2024 wird die Deponierung mineralischer Stoffe aus Abbruchmaterial in Österreich nämlich nicht mehr erlaubt sein. Dieses Kriterium erfüllt Holzbeton bereits jetzt, da er aus technischer Sicht keine Deponierung erfordert.
Nachhaltig und vielfältig
„Die Nachhaltigkeitsvorteile von Holzbeton sind vielfältig: Neben seiner Kreislauffähigkeit punktet dieses Baumaterial auch bei seiner Produktion durch den Einsatz von hochwertigen Holzspänen. So werden Ressourcen geschont und Kohlenstoff gespeichert“, betont Herbert Schilcher. Holzbeton, der ausschließlich regional aus Holzspänen, Wasser und Zement hergestellt wird, zeichnet sich durch seine Brandbeständigkeit, Nachhaltigkeit und Dauerhaftigkeit aus. Das Baumaterial kommt derzeit insbesondere im gemeinnützigen Wohnbau in Salzburg, Kärnten und der Steiermark zum Einsatz.