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Frauenpower im SHK-Handwerk 7-8a/2024

© Juda
Komplexe Situationen zu analysieren und kreative Lösungen zu finden, reizt mich besonders.
© Juda

Hier dreht sich alles um die Damen der Branche: Diesmal erzählt uns Alexandra Juda, Prokuristin der JUDA GmbH, ihre Geschichte.

von: Alexandra Juda

Als Kind hatte ich kein besonderes Interesse an Technik. Meine Neigungen und Interessen lagen damals in anderen Bereichen. Mein erster Schritt ins Berufsleben führte mich zunächst in das Gastgewerbe. Ich machte eine Ausbildung zur Hotel- und Gastgewerbeassistentin, die ich mit der Lehrabschlussprüfung (LAP) abschloss. 2004 wechselte ich dann ins Officemanagement eines Autohauses, was mir Einblicke in einen ganz anderen Wirtschaftszweig ermöglichte. Der große Wendepunkt in meiner Karriere kam 2005, als ich nach der Heirat mit Ing. Andreas Juda in das Familienunternehmen eintrat. Mein jüngster Karriereschritt war die Ernennung zur Prokuristin der Juda GmbH im Jahr 2024.

Frauen in der Installateurbranche

Traditionell ist die Installateurbranche, wie viele andere handwerkliche Berufe, stark männlich dominiert ist. Das verändert sich langsam, aber der Fortschritt ist noch zögerlich. Um das Interesse von Mädchen für technische Berufe zu fördern, brauchen wir einen ganzheitlichen Ansatz. Wichtig sind vor allem: Frühe Bildungsprogramme, die Mädchen schon in jungen Jahren an Technik heranführen. Auch starke Vorbilder und Mentoring-Programme sind zielführend. Wenn Mädchen erfolgreiche Frauen in technischen Berufen sehen, können sie sich besser vorstellen, selbst diesen Weg einzuschlagen. Ich würde auch die Möglichkeit von praxisnahen Erfahrungen durch Praktika und Schnuppertage, die einen realistischen Einblick in den Berufsalltag geben, fördern. Nur so gelingt der Abbau von Geschlechterstereotypen in Schulen, Medien und der Gesellschaft allgemein. Der Schlüssel liegt darin, Mädchen zu zeigen, dass technische Berufe kreativ, erfüllend und vielseitig sein können.

Frauenanteil erhöhen

Mit einem höheren Frauenanteil würde sich die Branche meiner Meinung nach positiv verändern. Wir könnten ein integrativeres und respektvolleres Arbeitsumfeld erwarten, in dem Mobbing und Diskriminierung seltener vorkommen. Die Vielfalt der Perspektiven und Herangehensweisen würde wahrscheinlich zu innovativeren Lösungen und einer höheren Gesamtproduktivität führen. Außerdem könnte ein ausgewogeneres Geschlechterverhältnis dazu beitragen, traditionelle Geschlechterrollen abzubauen. Dies würde mehr Frauen ermutigen, handwerkliche Berufe zu ergreifen, was wiederum den Fachkräftemangel lindern könnte.

Typisch männlich, typisch weiblich?

Ich denke, es gibt es durchaus Unterschiede in den Arbeitsweisen von Männern und Frauen, zum Beispiel: Kommunikation: Frauen tendieren oft zu einem kooperativen Stil, der Beziehungen aufbaut, während Männer häufig direkter kommunizieren. Oder auch die Fähigkeit zur Teamarbeit: Frauen betonen oft Konsens und Zusammenarbeit, Männer neigen zu direkterer Entscheidungsfindung. Eine weitere Fähigkeit, die Frauen zugeschrieben wird, ist das Multitasking: Frauen gelten oft als geschickter darin, mehrere Aufgaben gleichzeitig zu managen. Männer wiederum zeigen tendenziell eine höhere Risikobereitschaft bei Entscheidungen. Gerade beim Führungsstil gibt es deutliche Unterschiede: Weibliche Führungskräfte bevorzugen oft einen transformativen Stil, der auf Inspiration und individuelle Unterstützung setzt, während Männer häufiger einen transaktionalen Stil mit klaren Belohnungen und Konsequenzen wählen. Diese Unterschiede sind natürlich nicht absolut. Individuelle Fähigkeiten und Präferenzen variieren stark, unabhängig vom Geschlecht.

Die Vereinbarkeit von Familie und Karriere ist definitiv eine Herausforderung, aber mit den richtigen Strategien durchaus machbar. In meinem Fall haben sich folgende Ansätze bewährt: 1.) Flexible Arbeitsmodelle: Unser Unternehmen bietet Gleitzeit, was mir hilft, Arbeit und Familienleben besser zu koordinieren. 2.) Effizientes Zeitmanagement: Klare Prioritäten setzen und Organisationstools nutzen, um sowohl beruflich als auch privat produktiv zu sein. 3.) Unterstützungsnetzwerke: Familie und Freunde einbeziehen, um Aufgaben zu teilen und Stress zu reduzieren. 4.) Klare Kommunikation: Sowohl im Beruf als auch zu Hause offen über Erwartungen und Bedürfnisse sprechen. 5.) Vorausschauende Planung: Termine und Aufgaben frühzeitig organisieren, um Überschneidungen zu vermeiden. Es erfordert Flexibilität, gute Planung und die Bereitschaft, Unterstützung anzunehmen. Aber mit der richtigen Einstellung und Unterstützung ist es möglich, beiden Bereichen gerecht zu werden.

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Lesen Sie den ungekürzten Text auf Seite 10 der aktuellen Ausgabe 7-8a/2024!


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