Die Regierungen zahlreicher europäischer Länder haben sich ambitionierte Klimaziele gesetzt, alle gemein haben sie das Ziel des Ausstiegs aus fossilen Energieträgern und dem Umstieg auf erneuerbare Energien. Im Bereich von Öl und Gas sind die Ziele besonders ambitioniert. So sollen beispielsweise in Deutschland und Österreich in circa 20 Jahren kein Öl und fossiles Gas in der Heizungsstruktur mehr zu finden sein. Ob sich diese Ziele in solch, doch recht kurzen, Zeiträumen umsetzen lassen wird sich zeigen. Ein Thema das jedoch essentiell zum Erreichen der Klimaziele sein wird ist das sogenannte „Grüne Gas“.
Grundsätzlich spricht man hier von mehreren Arten erneuerbarer Gase die zur Gruppe des Grünen Gases zusammengefasst werden. Grob unterteilen lassen sich die Arten in natürliche Biogase, synthetisches Methan und Wasserstoff. Das tolle an Grünem Gas ist, dass es nicht nur erneuerbar, sondern auch nachhaltig ist und wie jedes herkömmliche fossile Gas zum Heizen, zur Warmwasseraufbereitung, zum Kochen und auch der Stromerzeugung verwendet werden kann. Am wichtigsten aber ist, im Gegensatz zur aktuellen Lage am Strommarkt, die Speicherfähigkeit von grünen Gasen die auch Versorgungssicherheit gewährleistet.
Vom Abfallprodukt zum Grünen Gas
Je nach Art ist die Herstellung von Grünem Gas bereits einfach möglich oder noch sehr aufwändig und teuer. Biogase natürlichen Ursprungs stellen mit Sicherheit die gängigste Art eines grünen Gases dar. Ausgangsstoffe für die Herstellung von Biogas ist vor allem Biomasse die andernfalls entsorgt werden würde. Egal ob Küchenabfälle, Forstabfälle (Schadholz/Käferholz), Agrarabfälle wie zB abgerebelte Maiskolben, Stroh, Tiermist und vieles mehr – aus all diesen Ausgangsstoffen lässt sich Biogas herstellen. Ein großer Pluspunkt ist zudem, dass Grünes Gas in der Regel regional hergestellt wird und somit nur kurze Transportwege zurücklegt. Dies kann ein Stück weit Autonomie bedeuten.
Ebenso wie Gase aus Biomasse ist ein weiterer aktueller Forschungsgegenstand die Bereitstellung und Einspeisung von Wasserstoff ins Gasnetz. Ein aktuelles Problem im Zusammenhang mit Wasserstoff ist die noch mangelnde Wirtschaftlichkeit des Herstellungsprozesses, an deren Verbesserung zurzeit intensiv gearbeitet wird. Als Ausgangsbasis für die Erzeugung von grünem Wasserstoff dient Ökostrom, welcher aus z. B. Sonnen-, Wind- und Wasserkraft kommt. Wasserstoff kommt hierbei eine immer größere Bedeutung zu, denn Ökostrom lässt sich noch nicht ausreichend speichern. Durch die Umwandlung in Wasserstoff kann einerseits ein Teil des Wasserstoffs direkt ins Gasnetz eingespeist werden. Andererseits besteht durch die sogenannte Methanisierung des Wasserstoffs die Möglichkeit, diesen in synthetisches Methan umzuwandeln und entweder sofort einzuspeisen oder in Gasspeichern bis zur Verwendung lagern zu können.
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