Der „Gelbe“ sprach mit dem Managing Director der LAUFEN Austria AG, Christian Schäfer, über ressourcenschonende Produktion, Firmenphilosophie, Recycling u.v.m.:
Woran denken Sie, wenn Sie das Schlagwort „Nachhaltigkeit“ hören?
Christian Schäfer: Jedes Unternehmen steht heute in der Verpflichtung, die natürlichen Lebensgrundlagen für kommende Generationen zu schützen. Insbesondere für uns als LAUFEN, so wir Produkte für den Umgang mit der kostbaren Ressource Wasser herstellen, gilt dies umso mehr. Diese Verpflichtung nehmen wir sehr ernst, denn wir sind überzeugt, dass nur ein nachhaltiger Ansatz das erfolgreiche Weiterbestehen eines Unternehmens sichert. Dazu zählt für uns nicht nur die ökologische oder soziale, sondern auch die ökonomische Nachhaltigkeit.
Wie kommt man vom bloßen Wort zu einer konkreten lebendigen Firmenphilosophie und deren Umsetzung?
Schäfer: Allen voran braucht es ein Team, das die Vision lebt und tatkräftig in die Zukunft weist. Ich schätze es besonders, eben genau solche starken und innovativen Mitarbeiter im Unternehmen zu haben.
So konnten wir gemeinsam bereits eine Vielzahl an Maßnahmen umsetzen. Beispiel ist unsere Investition im Bereich erneuerbare Energie: Wir haben heuer am Standort Gmunden eine 2.000 m2 große Photovoltaik-Anlage für den Eigenverbrauch auf unserem Werksdach installiert, mit der wir jährlich bis zu 360.000 kWh Strom erzeugen und so bis zu 215.000 kg CO2 einsparen.
Beispiele für gelebten Umweltschutz in der Produktion?
Schäfer: Wir versuchen, in all unseren Bereichen so effizient wie möglich zu sein und den Ressourceneinsatz zu reduzieren. So nutzen wir beispielsweise seit vielen Jahren die Abwärme des Brennofens für die Beheizung der Produktionshallen sowie zum Trocknen der Keramik-Rohstücke. Gleichzeitig haben wir eine 100-prozentige Masseverwertung im Produktionsprozess eingeführt: Ungebrannte Stücke, die nicht unseren strengen Qualitätskriterien entsprechen, werden in Wasser wieder aufgelöst und restlos der Masse rückgeführt. Auch überschüssige Glasur wird aufgefangen und wiederverwendet – was jährlich viele Tonnen Material spart.
Wird mit neuen Materialien experimentiert?
Schäfer: Ja, sehr stark sogar. In Gmunden befindet sich nicht nur unser Produktionswerk, sondern auch das Innovationszentrum der gesamten LAUFEN-Gruppe. Dort befasst sich unser Team seit vielen Jahren sehr intensiv mit dem Thema Nachhaltigkeit von Produkten und Produktionsprozessen.
Ein Ergebnis daraus ist zum Beispiel die Saphirkeramik, welche es aufgrund der wesentlich höheren Bruch- und Biegefestigkeit erlaubt, viel dünnwandigere Keramiken und Accessoires herzustellen, was in Summe eine wesentliche Materialeinsparung bewirkt.
An welchen Orten bzw. in welchen Ländern auf der Welt produziert LAUFEN? Werden überall dieselben Parameter angesetzt?
Schäfer: LAUFEN Keramik produzieren wir ausschließlich in Österreich bzw. in Zentraleuropa. Der Vorteil liegt hier nicht nur darin, höchste Qualität gewährleisten zu können, sondern auch dass das Umweltbewusstsein und die damit einhergehenden Richtlinien mitunter die strengsten weltweit sind. Unsere Produktionen in Österreich, der Schweiz und in Tschechien sind die modernsten, wenn es um das Thema Ressourcen- und Umweltschutz geht.
Ist z. B. Elektromobilität eine Option für die Firmenflotte?
Schäfer: Wir haben bereits mehrere Elektrofahrzeuge im Einsatz und zu diesem Zweck auch E-Tankstellen auf unserem Firmengeländen in Gmunden und Wilhelmsburg installiert. Darüber hinaus denken wir aktuell darüber nach, Hybrid-Modelle anzuschaffen, für die Kollegen dauerhaft sehr weite Distanzen zurücklegen.
Diesen Beitrag finden Sie ungekürzt auch ab Seite 22 der aktuellen Ausgabe 1-2/2022!